Suchtkranke Eltern: Caritas Gladbeck will Netzwerk für Kinderschutz ausbauen

Der Gladbecker Caritas-Vorsitzende Rainer Knubben (v. l.) und Brigitte Kleine-Harmeyer, Leiterin der Abteilung Kinder, Jugend und Familie begrüßten die Referenten Prof. Dr. phil. Albert Lenz und Hanna Mahnke sowie den Sozialdezernenten Rainer Weichelt zum Fachtag „Kinder psychisch und suchterkrankter Eltern. Resilienz und Kinderschutz“ im Pfarrsaal von St. Lamberti.
  • Der Gladbecker Caritas-Vorsitzende Rainer Knubben (v. l.) und Brigitte Kleine-Harmeyer, Leiterin der Abteilung Kinder, Jugend und Familie begrüßten die Referenten Prof. Dr. phil. Albert Lenz und Hanna Mahnke sowie den Sozialdezernenten Rainer Weichelt zum Fachtag „Kinder psychisch und suchterkrankter Eltern. Resilienz und Kinderschutz“ im Pfarrsaal von St. Lamberti.
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Kinder, die psychisch kranke oder drogensüchtige Eltern haben, das ist schon seit Jahren aktueller Stand der Forschung, sind dafür anfällig, später selbst Störungen zu entwickeln. Sie benötigen daher, genau wie ihre Eltern, Unterstützung.

Der Caritasverband Gladbeck veranstaltete eingedenk dieser Erkenntnis einen Fachtag zum Thema „Förderung von Resilienz und Kinderschutz“, zu dem sich Expertinnen und Experten aus Jugendhilfe, Gesundheitswesen und Bildungseinrichtungen im Pfarrsaal von St. Lamberti einfanden. „Resilienz bezeichnet die Widerstandsfähigkeit der Seele“, erklärt Hanna Mahnke. Die Gladbecker Jugendpsychotherapeutin führt im Auftrag der Caritas verschiedene Angebote für Eltern und Kinder durch, um betroffenen Familien eine nachhaltige Betreuung zukommen zu lassen. Hierzu gehören unter anderem die Kindersprechstunde der Caritas, die Kindergruppe „Weil du wichtig bist“ (beides Tel. 02043 / 294930) sowie eine spezielle Sprechstunde im St.-Antonius-Krankenhaus in Bottrop-Kirchhellen (Tel. 02043 / 294990).

Hoffen auf Schneeballeffekt

„Rund zwei Drittel der betroffenen Kinder erkranken später selbst in irgendeiner Form“, führt Prof. Dr. phil Albert Lenz aus. „Zu oft sind sich aber weder Eltern noch Erzieher oder andere Kontaktpersonen bewusst, dass ein Problem vorliegt, das einer Behandlung bedarf. Auch die Angst vor Stigmatisierung ist sehr hoch.“ Um diese Probleme gemeinsam anzugehen, strebt die Caritas eine Vernetzung der verschiedenen Hilfesysteme an. „Schulen, Kindergärten, Jugendzentren, Krankenhäuser - überall müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Sensivilität für das Thema entwickeln“, fährt Mahnke fort. Durch die Experten-Tagung erhofft sich die Gladbecker Caritas einen Schneeballeffekt. Seit April 2014 befanden sich insgesamt 33 Familien in der Beratung der „Initiative für Kinder psychisch und suchtkranker Eltern.“

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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