STEH-Rolli : St. Suitbert Haus - Tag der offenen Tür - HighTech
Gladbeck, TdoT im St.-Suitbert-Haus | Offene Türen,... da denkt man in erster Linie gleich wieder an Kaffee, Kuchen, Bier und Bratwurst od. anderen Spezialitäten fürs leibliche Wohl, wenn irgendwo in der Stadt eine "offene Tür" präsentiert wird. Geht man aber doch mit "offenen Augen" durch diese, für Gladbeck tolle Einrichtung der Caritas, so wird man in Erstaunen versetzt, wenn man erlebt, was alles heute für Menschen mit Behinderungen getan werden "kann", damit sie ihr Alltagsleben wegen ihrer körperlichen Einschränkungen wenigstens etwas leichter meistern können.
Einen großen Unterschied gibt es allerdings, ob z. B. körperliche Behinderung seit der Geburt existiert, od. durch einen tragischen Unfall im reiferen Leben zustande kam. Erst wer jahrelang "zu Fuß" gut laufen konnte, wird noch intensiver nachvollziehen können, plötzlich nach einem Unfall nur noch auf Hilfsmittel angewiesen zu sein. Ein schlimmer Gedanke, an den sich selbst nach vielen Jahren fast niemand so richtig gewöhnen wird. Aus diesem Grunde sollte sich jeder gut zu Fuß behütete Bürger nur mal ein paar Minuten Gedanken darüber machen, wie es wäre, wenn man nicht mehr so könnte, wie man eigentlich wollte und wie es schon immer so war: "Alltäglicher Trott".
Hier greifen soziale Enrichtungen wie z. B. die Caritas in Gladbeck garantiert als ein Geschenk des Himmels für die meisten Bewohner, die mit Liebe und Ausdauer vom Fachpersonal in den einzelnen Häusern rund um die Uhr ge- und verpflegt werden. Und auch an das Pflegepersonal werden tagtäglich sehr große Anforderungen gestellt, wenn es darum geht, sich mit jeden Fall spezifisch eingehend zu befassen. Umdenken von jetzt auf sofort ist angesagt!
HighTech-Rollstuhl mit elektr. angetriebener "Aufrecht-Stellung"
So konnte ich dann nicht nur die "vergnüglichen" Stände am Tag der o. Tür mit all den gebastelten Waren, mit Musik, Grill-Würstchen, Kostüm-Fotostudio od. Esel und Pony und viel mehr sehen, sondern auch in das freudige Gesicht des St. Suitbert-Bewohners Florian Fischer schauen, der mit seinem "Steh-Rolli" (Rollstuhl mit Aufrichtfunktion) langsam durch die Anlage unter den Besuchern per "Joystick-Steuerung" das "Gefährt" dirigierte.
Aus bestimmten ehemlg. Berufsgründen interessierte mich sofort diese einmalige, spezifisch auf seine körperlichen Bedürfnisse zugeschnittene Konstruktion und fragte Florian Fischer nach Einzelheiten zu seinem überaus wichtigem Hilfsmittel, welches zum alltäglichen Gebrauch wegen seiner Bewegungsbeeinträchtigung eine riesengroße Hilfe ist.
Freudestrahlend (unbezahlbarer Gesichtsausdruck) erklärte er mir alle Einzelheiten seines "Stehrollis", führte Auf- und Abwärtssteuerung am Rolli vor, schaltete die Beleuchtungen ein und aus und war stolz über alles, was er mir so vorführen konnte. Selbst die Akku-Leistungen und Fahrtdauer konnten wir so im laufe des Gesprächs cool und locker abarbeiten.
Nachdenkliche Eindrücke also, die Florian Fischer bei mir hinterließ.
5 Minuten einmal darauf besinnen, wie es ist, wenn man sofort drauf los laufen kann und weitere 5 Min. daran denken, wie es wäre, gäbe es keine Einrichtungen, die durch diese Techniken den Menschen mit Behinderungen so ein etwas leichteres Existieren ermöglichen!
Dank an Frau Ute Weber für telefonische Aufklärung.
Diplom-Sozialpädagogin und Heimleiterin im Caritasverband Gladbeck e.V. St.-Suitbert-Haus
Fotos: Kariger
Autor:Wolle Gladbeck aus Gladbeck |
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