Schul-Sanitätsdienst an Gladbecker Gesamtschule ist für den Ernstfall gerüstet
Rentfort-Nord. Deutlich mehr als 1000 Schüler zählt die „Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule“ in Rentfort-Nord. Da kommt es zwangsläufig täglich vor, dass sich Schüler mit kleineren oder auch größeren Wehwechen melden. Angefangen beim Unwohlsein, über kleinere Blessuren bis hin zur klaffenden Platzwunde.
Bislang mussten sich die Betroffenen zumeist über einige Minuten gedulden, bis ihnen fachkundige Hilfe zuteil wurde, für die bislang neben speziell ausgebildeten Lehrern die Sekretariats-Mitarbeiterinnen zuständig waren. Und bei größeren Unfällen wurden die Warteminuten zur Ewigkeit, bis endlich der Rettungsdienst der Feuerwehr vor Ort eintraf.
Einjährige Intensiv-Ausbildung
Diese Wartezeiten gehören ab sofort aber der Vergangenheit an, denn vor wenigen Tagen nahm der neu gebildete „Schul-Sanitätsdienst“ seine Arbeit auf. Zwölf Schüler aus den Jahrgängen 9 und 10, neben 11 jungen Damen lediglich 1 Vertreter der männlichen Zunft, sind in der neuen „Einsatztruppe“ aktiv, die auf Initiative von Lehrer Detlef Berndt, der selbst über viele Jahre ehrenamtlich in seiner Heimatstadt im Rettungsdienst tätig war, entstanden ist. Tatkräftige Unterstützung beim Aufbau des „Schul-Sanitätsdienstes“ leistete neben dem DRK-Kreisverband Gladbeck auch der regionale Energieversorger „ELE“, der im Rahmen des Projektes „ELE packt an!“ finanzielle Unterstützung leistete.
Die Ausbildung der 12 „Schul-Sanitäter“ leitete Günter Meurer vom DRK-Gladbeck. Ein ganzes Jahr lang wurden die jungen Damen und der junge Herr „fit gemacht“ in Sachen „Erstversorgung“. Die Intensiv-Ausbildung war extrem umfangreich, weshalb die Absolventen rein theoretisch den Titel „Ersthelfer“ tragen dürften.In den nächsten Monaten werden sich nun in zweiwöchigen Intervallen Folgeschulungen anschließen. Die jungen Helfer müssen mindestens 16 Jahre alt sein und zudem als „Verantwortungsbewusst“ als auch „Zuverlässig“ gelten. Darüber hinaus müssen sie natürlich auch eine gewisse Portion an „Fingerspitzengefühl“ im Umgang mit Hilfesuchenden beziehungsweise Verletzten mit sich bringen.
"Rufbereitschaft" während des Schulunterrichts
In der Praxis versehen nun täglich im Wechsel mehrere „Schul-Sanitäter“ eine Art „Rufbereitschaft“, stehen montags bis freitags während der gesamten Schulzeit für den Ernstfall bereit. Die jeweils Dienst habenden „Schul-Sanitäter“ erhalten vor Unterrichtsbeginn jeweils ein Handy, das im Notfall für die Alarmierung genutzt wird. Falls die Hilfe der „Schul-Sanitäter“ benötigt wird, dürfen sie natürlich auch den laufenden Unterricht umgehend verlassen. Auch entscheiden die Schulsanitäter das weitere Vorgehen. Auf jeden Fall werden die Eltern des Betroffenen informiert. Aber muss auch der Rettungsdienst der Feuerwehr alarmiert werden?
Behandelt werden können die Patienten jedenfalls bis zum Eintreffen externer Hilfskräfte in dem eigens hierfür eingerichteten „Schulsanitäts-Raum“ im Verwaltungstrakt der Schule. Hier stehen den Helfern auch zwei mit Hilfsmitteln vollgepackte „Notfall-Rucksäcke“ zur Verfügung. Auch über eine neue Liege verfügt der Raum bereits. Ein Großteil der erforderlichen Materialien stellte das DRK zur Verfügung.
Optimistisch zeigt man sich seitens der Verantwortlichen, dass der „Schul-Sanitätsdienst“ auch für die kommenden Jahre personell gesichert ist. „Wir stehen erst am Anfang. Ich gehe davon aus, dass die Zahl der Schulsanitäter bei uns künftig deutlich steigen wird,“ zeigt sich Lehrer Detlef Berndt zuversichtlich.
Übrigens: Am ersten offiziellen „Einsatztag“ mussten die Schulsanitäter gleich aktiv werden. Ein Mitschüler aus dem 6. Jahrgang klagte über Bauchweh und ein Mitschüler hatte beim Fußballspiel während der Pause eine ziemlich heftig aussehende Kopfverletzung erlitten. Die jungen Schulsanitäter aber ließen sich hiervon nicht schocken, gingen ruhig und konzentriert an die Arbeit und leisteten fachmännisch Erste Hilfe. So wie es Schulsanitäter eben tun sollten...
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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