"Rente mit 63" ist auch in Gladbeck sehr begehrt

Die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren scheint auch für viele Gladbecker sehr interessant zu sein: Zwischen dem 1. Januar 2014 und dem 30. Juni 2016 wurden im Kreis Recklinghausen 7.929 Anträge auf Zahlung der Altersrente gestellt, darunter 1.487 Anträge auf Zahlung der abschlagsfreien Rente mit 63 Jahren. Dies entspricht einem Anteil von immerhin 18,8 Prozent. | Foto: amö/Witten Aktuell
  • Die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren scheint auch für viele Gladbecker sehr interessant zu sein: Zwischen dem 1. Januar 2014 und dem 30. Juni 2016 wurden im Kreis Recklinghausen 7.929 Anträge auf Zahlung der Altersrente gestellt, darunter 1.487 Anträge auf Zahlung der abschlagsfreien Rente mit 63 Jahren. Dies entspricht einem Anteil von immerhin 18,8 Prozent.
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Gladbeck/Westfalen. Die abschlagsfreie Rente nach 63 Lebensjahren bleibt auch in Westfalen ungebrochen stark gefragt: Nahezu jede vierte Altersrente (24,4 Prozent), die bei der "Deutschen Rentenversicherung (DRV) Westfalen" in den vergangenen zwei Jahren beantragt wurde, ist die sogenannte „Rente mit 63“. Der Anteil der Anträge auf abschlagsfreie Rente mit 63 an allen beantragten Altersrenten ist nach Regionen betrachtet jedoch recht unterschiedlich.

Die "DRV Westfalen" mit Sitz in Münster betreut mit 4 Millionen Versicherten gut die Hälfte aller gesetzlich Rentenversicherten in Westfalen; die anderen Versicherten gehören entweder zur "DRV Bund" oder zur "DRV Knappschaft-Bahn-See".

Die Möglichkeit zum früheren Renteneintritt ohne Abschläge war exakt vor zwei Jahren am 1. Juli 2014 in Kraft getreten. Seitdem haben beim westfälischen Rentenversicherungsträger 26.886 Menschen die abschlagsfreie Rente mit 63 beantragt. Diese Zahl ist Teil der Gesamtsumme von 110.001 Altersrenten, die in diesem Zeitraum bei der DRV Westfalen beantragt wurden.

„Die Nachfrage nach der abschlagsfreien Rente mit 63 ist und bleibt hoch. Wenn die Menschen die Gelegenheit dazu haben, nutzen sie das Angebot, ohne Abschläge früher in den Ruhestand zu gehen. Das gilt insbesondere für die Gruppe der relativ gut verdienenden Facharbeiter“, berichtet die zuständige Geschäftsführerin der "DRV Westfalen", Angelika Wegener.

Insgesamt ist die abschlagsfreie Rente mit 63 eher „Männersache“: Von den 26.886 Anträgen der vergangenen zwei Jahre kamen gerade einmal 5.236 Anträge von Frauen. „Dies liegt an den typischen Erwerbsbiografien der Frauen, die in wesentlich geringerem Maße auf die notwendigen 45 Beitragsjahre kommen“, erläutert Wegener.

Bei der abschlagsfreien Rente mit 63 gibt es zudem deutliche regionale Unterschiede. Führend bei den Anträgen auf Rente mit 63 ist der eher ländliche Bereich von Ostwestfalen. So wurde aus dem Regierungsbezirk Detmold fast jeder dritter Antrag auf Altersrente (31,2 Prozent) bei der "DRV Westfalen" als Antrag auf abschlagsfreie Rente mit 63 gestellt. Spitzenreiter ist übrigens der Kreis
Herford: Dort lag der Anteil der abschlagsfreien Rente mit 63 bei den Anträgen auf Altersrente bei 36,6 Prozent! Im krassen Gegensatz dazu Bottrop: Dort lag diese Quote lediglich bei 17,2 Prozent. Im Kreis Recklinghausen lag diese Quote bei 18,8 Prozent und für die Stadt Gelsenkirchen wurde ein Anteil von 18,1 Prozent ermittelt. Generell ist der Anteil in Großstädten geringer als in ländlichen Regionen.

Seit Jahresbeginn ist übrigens diese Rentenart erst mit mindestens 63 Jahren und zwei Monaten zu bekommen. Dies betrifft nun erstmals Versicherte des Jahrgangs 1953. Das ist der erste Schritt der stufenweisen Erhöhung des Rentenalters auch für diese abschlagsfreie Rentenart, die der Gesetzgeber festgelegt hat. In den folgenden Jahren steigt die Altersgrenze weiter an, und zwar jeweils um zwei Monate pro Geburtsjahrgang. Wer 1964 oder später geboren wurde, kann diese
Rente dann erst ab dem 65. Geburtstag erhalten.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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