Raser-Stress: „10 km/h gilt nicht je Reifen!“
Im vergangenen Jahrhundert schrieben Thomas Mann und Astrid Lindgren Romane und Kinderbücher, heute würden die Namensgeber der Straßen im Butendorfer Neubaugebiet höchstens Strafzettel für Raser schreiben. Die Anwohner der Thomas-Mann-Straße möchten den an ihren Häusern vorbeirasenden Autofahrern eine Nachhilfestunde im Schilderdeuten erteilen.
Von den Baufahrzeugen abgesehen, gäbe es im Neubaugebiet auch Anwohner, die dass Verkehrsschild an der Ecke Wielandstraße/Astrid-Lindgren-Straße und die zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h missachten, „erst um die Kurve und dann an den Häusern vorbeibrettern,“ erzählt Marion Schäfers. Schrittgeschwindigkeit sei anders. Kinder würden in diesem vermeintlich verkehrsberuhigten Bereich gerne auf der Straße vor den Hauseingängen spielen, mit den Rasern, „die plötzlich um die Ecke geschossen“ kämen für die Eltern allerdings undenkbar.
Kontrollen durch die Polizei? Bislang Fehlanzeige.
Die Kurve zum Spielplatz am Ende der Straße sei besonders gefährlich, Autofahrer könnten den Verlauf nur schwer einsehen, Häuser behindern die Sicht. Doch auch an dieser glimpflichen Stelle hieße es oft: Gas macht Spaß.
Bemühungen Marion Schäfers‘ mithilfe eines Flyers auf die Gefahren durch zu schnelles Fahren aufmerksam zu machen, hatten ebenso nicht den erwünschten Effekt, gerast werde weiterhin ohne jede Rücksicht. „Man kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie schnell hier manche durchbrettern. In manchen Fällen denke ich mir wirklich: 10 km/h gilt pro Fahrzeug, nicht je Reifen,“ bemerkt die Mutter zweier Kinder aller Ernsthaftigkeit zum Trotz zynisch.
Daher der Appell der Mütter an die Nachbarschaft und all diejendigen, die es mit Verkehrsschildern nicht so genau nehmen: Fahrt langsam! Es könnte auch euer Kind sein!
Autor:Christian Gensheimer aus Essen-Nord |
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