Randale nach Oberliga-Fußballspiel: Polizei-Großaufgebot geht gegen Ahlener "Fans" vor

Bei den Krawallen rund um das Oberliga-Fußballspiel des SV Zweckel setzte die Polizei über lange Zeit auf Deeskalation. Als die Lage, hervorgerufen durch - zum Teil erheblich alkoholisierte - Fans aus Ahlen zu eskalieren drohte, griffen die Beamten, die mit 18 Fahrzeugen vor Ort waren, durch. In einigen Fällen, siehe Foto, kam es zu Festnahmen, klickten die Handschellen. | Foto: Braczko
  • Bei den Krawallen rund um das Oberliga-Fußballspiel des SV Zweckel setzte die Polizei über lange Zeit auf Deeskalation. Als die Lage, hervorgerufen durch - zum Teil erheblich alkoholisierte - Fans aus Ahlen zu eskalieren drohte, griffen die Beamten, die mit 18 Fahrzeugen vor Ort waren, durch. In einigen Fällen, siehe Foto, kam es zu Festnahmen, klickten die Handschellen.
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  • hochgeladen von Uwe Rath

Gladbeck. Diesen Fußball-Sonntag werden die Fans von Rot-Weiß Ahlen so schnell nicht vergessen: Zuerst unterlag der Tabellenführer der Fußball-Oberliga beim Tabellenvorletzten SV Zweckel mit 2:3 und dann gab es auch noch straßenschlachtähnliche Szenen im Gladbecker Norden, wofür hauptsächlich die Gäste-Fans verantwortlich waren.

Partie war als "Risiko-Spiel" eingestuft

Die Meisterschaftspartie wurde ohnehin schon im Vorfeld als "Risiko-Spiel" eingestuft. Dementsprechend hatten die Zweckeler Gastgeber vorgesorgt und die Polizei zeigte vor Ort eine deutlich erhöhte Präsenz. Die Ahlener Fans, rund 200 waren es wohl, wurden am südwestlichen Ende der Platzanlage an der Dorstener Straße in einen eigens eingezäunten Bereich geführt. Demonstrativ hatte die Polizei acht Einsatzfahrzeuge in der Nähe des Ahlener Blocks geparkt und während des gesamten Spiels waren Uniformierte in der Nähe der Gäste-Zuschauer zu sehen. Während des Spiels, die Ahlener konnte eine anfängliche 2:0-Führung der Zweckeler Gastgeber in der 87. Minute zum 2:2 ausgleichen, blieb es relativ ruhig. Als dann aber kurz vor dem Schlusspfiff den Gastgebern der 3:2-Siegtreffer gelang, kippte die Stimmung gewaltig.

Nach dem Schlusspfiff kippte die Stimmung

Nach dem Schlusspfiff ging es im Ahlener Block dann "rund". Zunächst ließen die Mitgereisten ihre Wut an dem eigens für die Ahlener aufgestellten Getränke-Ausschankwagen aus. Das Service-Personal ergriff angesichts der rohen Gewalt ganz schnell die Flucht, die Ahlener gingen daher zur Selbstbedienung über. Den vor Ort anwesenden Polizei-Einsatzkräften gelang es zum Glück, die Ahlener am Überklettern des Zaunes zu hindern und konnten die tobende Masse durch das südliche Stadiontor in Richtung AWO-Seniorenwohnungen abdrängen. Von dort aus gelangten der Fan-Pulk auf die Feldhauser Straße und wollte dort anscheinend eine "Adventsfeier" mit ganz eigenem Charakter feiern.

Polizei-Großaufgebot mit 18 Einsatzfahrzeugen

Auf die veränderte Lage hatte inzwischen die Polizei reagiert, die mit zehn weiteren Einsatzfahrzeugen anrückte. Und die Beamten waren auch nicht willens, die Ahlener "feiern" zu lassen. Im Bereich des Kardinal-Hengsbach-Platz, vor allen Dingen aber auf der Feldhauser Straße kam es zu heftigen Handgreiflichkeiten. Hieran soll sich angeblich auch eine kleinere Gruppe von Fans des FC Schalke 04 beteiligt haben. Beweise hierfür gibt es aber offensichtlich nicht, denn als die personell verstärkte Polizei einschritt, war von den Blau-Weißen nichts mehr zu sehen. Beweise gibt es aber sehr wohl dafür, dass die Polizei-Einsatzkräfte von Ahlenern mit übelsten Schimpfworten als auch körperlich attackiert wurden.

Rädelsführer wurden in Handschellen abgeführt

Um "Herr der Lage" zu bleiben, griff die Polizei, die bis zu diesem Zeitpunkt eher auf Deeskalation gesetzt hatte, gegen die Rädelsführer aus Ahlen entschlossen durch. In mehreren Fällen klickten schließlich auch die Handschellen.

Von neutralen Beobachtern wurde das Verhalten der Polizei-Einsatzkräfte immer wieder ausdrücklich gelobt. Die Anfeindungen seien ausschließlich von Ahlenern ausgegangen. Welche Folgen die Fan-Ausschreitungen nun für Rot-Weiß Ahlen und eventuell auch für den SV Zweckel haben werden, steht noch in den Sternen.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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