Landesbetrieb Straßen.NRW blieb untätig - Dr. Wanderer griff zur Selbsthilfe

Dr. Ludger Wanderer im selbstlosen Einsatz: Über sieben Stunden benötigte der Platzwart von „Preußen Gladbeck“, um den völlig verwilderten Grünstreifen entlang der Konrad-Adenauer-Allee zwischen Sand- und Paßmannstraße zu mähen. | Foto: Stadt Gladbeck
  • Dr. Ludger Wanderer im selbstlosen Einsatz: Über sieben Stunden benötigte der Platzwart von „Preußen Gladbeck“, um den völlig verwilderten Grünstreifen entlang der Konrad-Adenauer-Allee zwischen Sand- und Paßmannstraße zu mähen.
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Gladbeck. So was geschieht, wenn ein zuständiger Landesbetrieb untätig bleibt und die Zustände immer schlimmer werden: Dr. Lothar Wanderer ergriff jetzt die Selbstinitiative, griff persönlich zum Gartenwerkzeug und hat für einen Teilbereich der Konrad-Adenauer-Allee in Stadtmitte die Grünpflege übernommen.

Vielen Gladbeckern ist Dr. Wanderer als ehrenamtlicher Platzwart auf dem städtischen „Jahnplatz“, der Spielstätte von „SG Preußen Gladbeck“, bekannt. Seit vielen Jahren pflegt und hegt Wanderer das Areal, als wäre es sein eigenes Zuhause. Bekanntlich grenzt der „Jahnplatz“ direkt an die Konrad-Adenauer-Allee und so hat Dr. Wanderer stets einen guten Blick auf die Straße - und somit auf ihren schlechten Pflegezustand. „Leider ist es jedes Jahr mit der Grünpflege das gleiche Problem.“

Für die Behebung des Problems wäre eigentlich der Landesbetrieb „Straßen.NRW“ mit Sitz im nahen Gelsenkirchen zuständig. Bei dem hatte sich - der STADTSPIEGEL berichtete - Bürgermeister Ulrich Roland auch schon Anfang Juli beschwert und darum gebeten, die Straße vom Unkraut zu befreien. Zum Teil steht das Gras entlang der viel befahrenen Straße meterhoch und stellt so vor allen Dingen für Radfahrer eine Unfallgefahr dar.

Auch Beschwerde durch Bürgermeister blieb ohne Reaktion

Da aber auch nach der Beschwerde von Bürgermeister Roland nichts passierte, griff Dr. Ludger Wanderer entschlossen zur Selbsthilfe: Er schnappte sich das Gartengerät von „Preußen Gladbeck“, schleppte es auf die gegenüberliegende Straßenseite und mähte zwischen der Sand- und der Paßmannstraße den völlig verwilderten Grünstreifen. „Rund sieben Stunden habe ich allein dafür gebraucht,“ berichtet Dr. Wanderer.

Das eigentliche Hauptproblem konnte aber auch er mit seiner lobenswerten Aktion nicht lösen: Für eine nachhaltige Lösung müsste das Unkraut samt Wurzelwerk komplett entsorgt werden.

Zumindest gab es aber Lobesworte von Bürgermeister Ulrich Roland: „Wir freuen uns natürlich über dieses Bürgerengagement in unserer Stadt.“ Und dazu gab es einen kleinen „Seitenhieb“ des Bürgermeisters in Richtung „Landesbetrieb Straßen.NRW“: „Wenn aber eine Behörde in der Pflicht steht, sollten solche Fälle die Ausnahme bleiben

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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