Katastrophenschutz: Warnsirenen kehren auch nach Gladbeck zurück
Gladbeck. Bundesweit wurden sie Anfang der 90er-Jahre fast an allen Standorten abgeschaltet. Man benötigte sie einfach nicht mehr, denn die deutsche Einheit, der damit einhergehende Fall des Eisernen Vorhangs und das damit verbundene Ende des Kalten Krieges machte sie schlichtweg überflüssig. Die Rede ist von den Sirenen, die auch in Gladbeck auf vielen Gebäudedächern zu sehen waren.
Doch nun kehren die Sirenen - natürlich in einem modernen Gewand - in die Öffentlichkeit zurück, denn zum Schutz der Bevölkerung wird das über Jahrzehnte bewährte Warnsystem jetzt wieder aufgebaut. Das gilt auch für Gladbeck und die ersten beiden Sirenen sind auch bereits installiert. Mit Hilfe modernster Technik können ab sofort die Bewohner des Gladbecker Stadtnordens vor Gro0schadenslagen oder Katastrophen gewarnt werden, denn die ersten Sirenenstandorte befinden sich auf dem Gelände des INEOS Phenol-Werkes an der Dechenstraße sowie auf der städtischen Sportanlage an der Dorstener Straße. "Für die Sicherheit der Menschen in unserer Stadt ist das ein guter Tag," freute sich auch Bürgermeister Roland.
Stadtweites System bis 2019
Wie bereits erwähnt, dienten die Sirenen bis Anfang der 90er-Jahre zur Warnung der Bevölkerung vor einem eventuellen Krieg. Heute sind es dagegen Unfälle von Gefahrguttransportern auf Straßen und Schienen, Großbrände mit starker Rauchentwicklung sowie extreme Wetterlagen mit Sturm und Hochwasser, die für eine konkrete Gefährdung der Bevölkerung sorgen können. "Auch in Gladbeck waren wir über das immer schlimmer werdende Ausmaß von Unwettern wie Kyrill und Ela überrascht. Es ist daher sinnvoll, über ein System zu verfügen, mit dem wir die Bevölkerung frühzeitig warnen und informieren können."
Daher haben die Feuerwehr und die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit Gladbecker Unternehmen ein neues flächendeckendes Warnsystem für das gesamte Stadtgebiet entwickelt. Das System soll nun in mehreren Abschnitten umgesetzt werden. Nach und Nach werden bis zum Jahr 2019 auf öffentlichen Gebäuden, aber auch auf Firmengebäuden, weitere Sirenen angebracht, bis das gesamte Stadtgebiet abgedeckt ist.
Der erste Schritt wurde mit den beiden Sirenenanlagen auf dem INEOS Phenol-Gelände und der Sportanlage an der Dorstener Straße nun getan. Allein über diese beiden Sirenen können im Ernstfall rund 7.000 Bürger im Stadtnorden durch ein akustisches Signal gewarnt und dazu aufgefordert werden, im Radio WDR 2 oder auch Radio Emscher Lippe für weitere Informationen einzuschalten.
Bei Sirenenalarm: Radio einschalten!
"Diese Kooperation mit der Stadt Gladbeck bietet für uns alle eine ausgezeichnete Gelegenheit, unser Sirenenwarnsystem aufeinander abzustimmen und den neusten Stand der Technik für die Bevölkerung bereitzustellen," zieht auch INEOS Phenol-Geschäftsführer Joachim Pieper eine positive Bilanz. Denn die Anlage an dem INEOS Phenol-Werk in Zweckel kann neben der Aktivierung durch die Feuerwehr der Stadt Gladbeck auch von der Werkfeuerwehr betrieben werden. Somit ist, wie bereits in der Vergangenheit, im Ernstfall eine rechtzeitige Warnung der Bevölkerung gewährleistet.
Um die Funktionstüchtigkeit der Sirenen und damit die Sicherheit für die Bürger garantieren zu können, werden die Sirenen künftig mit Probealarmen getestet. Diese Alarme werden selbstverständlich frühzeitig der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Für die Anwohner des INEOS Phenol-Werkes in Zweckel wird damit allerdings der gewohnte samstägliche Probealarm ebtfallen. "Natürlich werden wir auch in Zukunft auch weiterhin samstags einen Probealarm durchführen. Da es sich dabei um einen stillen Alarm handelt, wird dieser für unsere Nachbarn nicht mehr zu hören sein," erläutert Joachim Pieper.
Nähere Infos und auch Hörproben betreffs der Warnsignale gibt es übrigens auf der Internetseite der Stadt Gladbeck unter gladbeck.de/sirenen. Und auch auf der Seite von INEOS Phenol gibt es unter ineosphenol-gladbeck.de weitere Infos.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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