Hightech-Brennstoffzelle schont die Umwelt
Um eine technische Attraktion reicher ist nun das „Innovationszentrum Wiesenbusch“ (IWG) in Rentfort: Seit wenigen Wochen ist dort eine neuartige Erdgas-Brennstoffzelle in Betrieb.
Damit unterstützt das „IWG“ und die „Emscher Lippe Energie GmbH“ (ELE) gemeinsam mit der „Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen“ die Weiterentwicklung sowie Markteinführung des High-Tech-Produktes des Herstellers „Ceramic Fuel Cells“ (CFCL) aus dem nordrhein-westfälischen Heinsberg. Das „Mini-Kraftwerk“ ist vom ersten Tag an störungsfrei in Betrieb, hat inzwischen schon mehr als 2000 Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist und unterstützt darüber hinaus auch die Wärmeversorgung vor Ort im „IWG“.
Mit der erdgasbetriebenen Brennstoffzelle „Blue-Gen“, bringt „CFCL“ eine der ersten Modelle dieser Art auf den Markt. Mit der Pilotanlage im „IWG“ wollen die Projektpartner nun in den nächsten drei Jahren Praxiserfahrungen sammeln und die Anlage auf ihre Alltagstauglichkeit, Belastbarkeit sowie zuverlässigen Betrieb tesdten. Zusätzlich wird „Blue-Gen“ aber auch Daten zur energetischen Effizienz der Brennstoffenzellen-Technologie liefern, wobei natürlich auch hier modernste Technik zum Einsatz gelangt: Die Anlage ist kontinuierlich online und stellt ihre Daten ins Internet, so dass Studenten vom Energieinstitut der „Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen“ hierauf zurückgreifen und jederzeit auswerten können. Die Ergebnisse sollen in die Forschung und Weiterentwicklung von Anlagen und Systemen einfließen.
Im „IWG“ hat man für die neue Anlage nicht nur die geeigneten technischen Voraussetzungen gefunden, sondern vielmehr auch den perfekten Partner für das ehrgeizige Projekt. Denn in Rentfort wollen die „IWG“-Verantwortlichen nicht nur über Innovationen reden, sondern auch Innovatives in der Praxis zeigen. So soll „Blue-Gen“ den Beweis erbringen, wie durch einen elektrochemischen Prozess effizient und zugleich umweltschonend Strom gewonnen werden kann.
Im Vergleich zu konventionellen Technologien, so die Verantwortlichen, erreiche man deutlich höhere Wirkungsgrade. Und zugleich könne die erzeugte Wärme zur Raumheizung und Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Im Inneren der Brennstoffzelle, im so genannten Stack, wird dabei durch eine „kalte Verbrennung“ aus Erdgas Strom und Wärme erzeugt. Der Vorgang wird als „Kalte Verbrennung“ bezeichnet, weil er ohne offene Flamme stattfindet. Dabei ist der Begriff „Kalt“ allerdings sehr irreführend, denn bei dem Prozess entsteht eine Temperatur von rund 800 Grad.
Mit der hieraus resultierenden Wärme wird im „IWG“ die Heizung der Duschräume in den Werkhallen unterstützt. Dabei muss die Betonung bei dem kleinen Heizkraftwerk aber weniger auf „Heiz“ denn auf „Kraftwerk“ liegen. Denn in erster Linie ist „Blue-Gen“ mit einer elektrischen Leistung von 1500 Watt und einer thermischen Leistung von 600 Watt vor allen Dingen ein Stromerzeuger. Die jährliche Stromerzeugung kann bis zu 12000 Kilowattstunden betragen. „Blue-Gen“ eignet sich daher besonders als „Beistelllösung“, also zum Beispiel in Verbindung mit einem Gasbrennwertkessel.
Beeindruckend ist der elektrische Wirkungsgrad von 60 Prozent, den der Brennstoffzellengeneratur im „Blue-Gen“ erreicht. Damit wird das Ergebnis von motorisch angetriebenen Generatoren um 100 Prozent übertroffen. Rechnet man noch die Wärmeleistung hinzu, kommt man auf einen Gesamt-Wirkungsgrad von bis zu 85 Prozent.
Diese Leistungsfähigkeit sieht man dem kleinen Kraftpaket „Blue-Gen“ aber gar nicht an: Die Anlage ist nicht größer als ein kleiner Kühlschrank und arbeitet zudem völlig vibrationslos sowie sehr geräuscharm.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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