Haiti; Entwicklung kommt zwei Jahre nach Beben voran

Haiti: Entwicklung kommt zwei Jahre nach Beben voran

Zwei Jahre nach dem schweren Erdbeben in Haiti (12. Januar 2010) konzentriert das Deutsche Rote Kreuz seine Arbeit auf die langfristige Entwicklung des Landes. „Das Beben traf eines der ärmsten Länder der Welt. Die Arbeit hört daher nicht mit dem Wiederaufbau von Häusern auf“, sagt Astrid Nissen, die die DRK-Arbeiten vor Ort leitet und für Interviews zur Verfügung steht. Das Deutsche Rote Kreuz investiert viel Arbeit in Katastrophenvorsorge-Projekte, damit die Menschen in Haiti besser gerüstet sind, sollte wieder ein Wirbelsturm, Erdbeben oder eine Überschwemmung das Land heimsuchen.

Das Deutsche Rote Kreuz hat 2011 zwei Schulen und eine Universitätsfakultät wieder aufgebaut. Die letzten von insgesamt 3.000 Wohnhäusern werden gerade fertig gestellt. In den Gemeinden sind auch Toiletten und sanitäre Einrichtungen entstanden – etwas, das in Haiti nicht selbstverständlich ist.

„Wir haben uns bemüht, das Gesamtbild vor Augen zu haben“, sagt Astrid Nissen. „Dort, wo wir einer Familie ein Haus gegeben haben, haben wir auch Hygieneprojekte und Katastrophenvorsorgemaßnahmen wie Erste-Hilfe-Kurse oder Risikoanalysen durchgeführt. Das machen wir entweder alleine oder in enger Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen.“

Unmittelbar nach dem Erdbeben hatte das Deutsche Rote Kreuz ein mobiles Zeltkrankenhaus nach Haiti gebracht. Es war etwa ein Jahr im Einsatz. Danach wurde die Ausrüstung an eine Mutter-Kind-Station in Carrefour, südlich der Hauptstadt Port-au-Prince, übergeben.

„Heute gibt es in Carrefour eine funktionierende Frühgeborenen-Klinik. Das gab es vor dem Erdbeben nicht. Hier hat die Erdbebenhilfe wirklich eine langfristige Verbesserung im Vergleich zu vor der Katastrophe bewirkt“, sagt Astrid Nissen.

Das DRK hatte 2010 über 33 Millionen Euro an Spenden für die Erdbebenopfer erhalten. Bis heute sind 30 Millionen davon ausgegeben oder verplant. Etwa die Hälfte des Geldes wurde für den Bau von Wohnhäusern oder Schulen eingesetzt, ein Drittel für Gesundheitsprojekte wie das mobile Krankenhaus oder die Mutter-Kind-Station. Der Rest wurde für die Soforthilfe verwendet oder ist für die Katastrophenvorsorge und langfristige Entwicklungshilfe vorgesehen. Die DRK-Erdbebenhilfe wird bis ins Jahr 2013 weitergeführt.

Autor:

Wilhelm Walter aus Gladbeck

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