Grabschändungen und Verwüstungen auf dem Friedhof Gladbeck-Mitte: Belohnung zur Ergreifung der Täter wird auf 5.000 Euro verdoppelt!
Gladbeck. Nach wie vor - auch überregional - für Entsetzen und Aufsehen sorgen die Grabschändungen sowie Verwüstungen, die von bislang unbekannten Tätern in der Nacht vom 20. auf den 21. Januar (Samstag auf Sonntag) auf dem Friedhof Gladbeck-Mitte verübten.
Bürgermeister Ulrich Roland hat sich jetzt nochmals zu Wort gemeldet und schreibt in seinem aktuellen Blog über die Geschehnisse auf dem Friedhof in Gladbeck-Mitte:
„Liebe Gladbeckerinnen, liebe Gladbecker,
am vergangenen Wochenende kam es auf dem Friedhof Mitte zu einem ungeheuerlichen Vorfall, der mich – und die allermeisten von uns – zutiefst bestürzt, ja erschüttert hat.
Es ist schlicht unvorstellbar: Unbekannte verwüsteten rund 25 Gräber, beschädigten Grabsteine und Glasplatten, zerstörten Namenstafeln und Blumen. Und selbst vor der Totenruhe machten die Täter nicht halt: Zwei Urnenkammern wurden aufgebrochen, die Urnen zerstört, die Asche verstreut.
Was das für die Hinterbliebenen, die bereits einen schmerzhaften Verlust erleben mussten, bedeutet, kann man sich kaum vorstellen. Ihnen spreche ich mein Mitgefühl aus.
Wir setzen jetzt gemeinsam mit der Polizei alles daran, dass die Täter ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden. Eine Strafanzeige aufgrund der Störung der Totenruhe wurde bereits gestellt, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Wir haben sofort gemeinsam mit dem ZBG eine Belohnung in Höhe von 2.500 Euro für Hinweise ausgesetzt – bislang gibt es aber leider noch immer keine Anhaltspunkte, wer diese abscheuliche Tat verübt hat. Deshalb verdoppeln wir die Belohnung auf 5.000 Euro!
Hier wurde ganz klar eine rote Linie überschritten, so ein Tabubruch kann nicht hingenommen werden!
Wir denken natürlich auch darüber nach, ob wir unsere Friedhöfe besser schützen können. Denn: Wir wollen, dass Trauernde hier zur Ruhe kommen und keine Angst haben müssen, dass die Gräber ihrer Hinterbliebenen geschändet werden. Deshalb prüfen wir jetzt kurzfristig, wie die Urnenkammern besser gesichert werden können.
Wir wissen aber leider auch: Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben. Unsere Friedhöfe sind auch Parkanlagen, dienen als Erholungsraum und Grünfläche. Allein der Friedhof Mitte ist über 6,5 Hektar groß, viel zu groß, um ihn lückenlos überwachen zu können.
Und: Wollen wir wirklich einen Friedhof, der mit Kameras und Sicherheitsdiensten gesichert ist? Wollen wir Zäune und Stacheldraht, um die Totenruhe zu schützen?
Unabhängig von rechtlichen Fragen ist meine Antwort: Nein, wir leben in einer offenen, freiheitlichen Gesellschaft, in der es eben keine flächendeckende Überwachung gibt – glücklicherweise!
Und: Die Ursache für die schrecklichen Ereignisse am Wochenende liegt nicht in fehlenden Kameras, sondern in der Verrohung einiger weniger, die kein menschliches Mitgefühl kennen.
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass sich ein derartiger Tabubruch nicht wiederholt und die Täter gefunden werden.“
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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