Gelebte Inklusion: Neues Caritas-Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen in Gladbeck

Mit vereinten Kräften und sichtlich viel Spaß gingen Bürgermeister Ulrich Roland (3. von rechts), Propst und Caritasdirektor André Müller (2. von rechts) gemeinsam mit Vertretern des Gladbecker Caritasverbandes beim „1. Spatenstich“ für das neue Wohnhaus im Rahmen des Projektes „Betreut wohnen. Gemeinsam leben“ ans Werk.
  • Mit vereinten Kräften und sichtlich viel Spaß gingen Bürgermeister Ulrich Roland (3. von rechts), Propst und Caritasdirektor André Müller (2. von rechts) gemeinsam mit Vertretern des Gladbecker Caritasverbandes beim „1. Spatenstich“ für das neue Wohnhaus im Rahmen des Projektes „Betreut wohnen. Gemeinsam leben“ ans Werk.
  • hochgeladen von Uwe Rath

Das Wetter zeigte sich von seiner eher tristen Seite, doch in den Gesichtern der Teilnehmer herrschte eitel Sonnenschein: Vor wenigen Tagen wurde an der Kirchstraße in Stadtmitte der 1. Spatenstich für eine weiteres Caritas-Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen vollzogen.

Und das Aufgebot an lokaler Prominz war wirklich schon beeindruckend: Propst und Caritasdirektor André Müller, Bürgermeister Ulrich Roland, weitere Vertreter aus Rat und Verwaltung der Stadt Gladbeck, der Stiftungen, vom Caritasverband für das Bistum Essen, der ausführenden Firmen, Vertreter des Caritasverbandes Gladbeck, der Propsteipfarrei, aus den Reihen der künftigen Nachbarschaft und nicht zuletzt des Bewohnerbeirates waren mit von der Partie, um einen weiteren Schritt der Dezentralisierung des „St. Suitbert-Hauses“ mitzuerleben.

Schon im Jahr 2008 entstand beim Caritasverband Gladbeck die Idee, neue Wohnhäuser für Menschen mit Behinderungen zu erreichen, um auf diesem Wege ein dezentrales Wohnangebot für die Bewohner des Braucker „St. Suitbert-Hauses“ schaffen zu können.

Insgesamt fünf Wohnhäuser sind geplant

Das Gebäude an der Kirchstraße wird das zweite von insgesamt fünf derartiger Wohnhäuser werden. Die Neubauten werden für jeweils 16 beziehungsweise 24 Bewohner eine absolut neue Lebensqualität bieten. Denn hier stehen für die Bewohner nur noch Einzelzimmer beziehungsweise Appartements zur Verfügung. Komplett barrierefrei und zeitgemäß ausgestattet versteht sich.

Besonders der Standort an der Kirchstraße besticht durch seine zentrale Lage, die für die Bewohner ein normaleres und nachbarschaftlicheres Miteinander möglich machen wird. Denn Begegnungen im Alltag werden (gewollt) ungeplanter und üblicher stattfinden als bisher, womit ein großer Schritt in Richtung „Gelebte Inklusion“ erreicht werden kann. Damit werden in Gladbeck die UN-Konventionen betreffs der Rechte von Menschen mit Behinderungen ein gutes Stück weiter verwirklicht.

Zentrale Lage von besonderer Bedeutung

Das neue Wohngebäude, in dessen Nähe sich Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen, Freizeitstätten und nicht zuletzt die Propsteigemeinde-Einrichtungen befinden, soll sich gut in die gewachsene Nachbarschaft einfügen. In dem Neubau werden 16 Erwachsene in zwei Wohngruppen sowie zwei Einzelappartements ein neues Zuhause finden.

Der Umzug ist für den Sommer 2015 geplant. Viele der jetzigen Suitbert-Haus-Bewohner haben in einer Umfrage deutlich benannt, dass sie in der Stadtmitte und auch so nah wie möglich an der Fußgängerzone wohnen möchten. Damit wird ihnen möglich sein, Einkäufe und Arztbesuche ebenso weitgehend eigenständig zu erledigen, wie auch der Besuch von gastronomischen Einrichtungen oder von Volkshochschul-Veranstaltungen.

Daher hofft Ute Weber, Einrichtungsleiterin der „St. Suitbert-Hauses“, auch darauf, dass der Caritasverband möglichst in absehbarer Zeit ein weiteres Grundstück in vergleichbar zentraler Lage findet, um die Wünsche nach Innenstadtnähe der weiteren Bewohner berücksichtigen zu können.

Natürlich ist dies auch eine Frage der Finanzierbarkeit. Denn der Neubau an der Kirchstraße wird voraussichtlich immerhin 1,4 Millionen Euro kosten. Der „Caritasverband Gladbeck“ muss zwar einen großen Teil der Kosten durch Eigenmittel finanzieren, jedoch gibt es auch Zuschüsse durch die „Stiftung Wohlfahrtspflege“ des Landes Nordrhein-Westfalen, der „Aktion Mensch“ und auch aus öffentlichen Kassen werden Gelder fließen.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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