Gegen Schwarzarbeit und Lohn-Prellerei: IG BAU fordert auch für Gladbeck mehr Kontrollen!

Im Kampf gegen Schwarzarbeit und Lohndumping sollten künftig auch Gladbecker Baufirmen öfters von Zollbeamten kontrolliert werden. Das jedenfalls fordert die IG BAU.
  • Im Kampf gegen Schwarzarbeit und Lohndumping sollten künftig auch Gladbecker Baufirmen öfters von Zollbeamten kontrolliert werden. Das jedenfalls fordert die IG BAU.
  • hochgeladen von Uwe Rath

Gladbeck. Die Forderung der "IG Bauen-Agrar-Umwelt" (IG BAU) ist eindeutig: Im Kampf gegen Schwarzarbeit sollen Baufirmen im Kreis Recklinghausen künftig häufiger Besuch vom Zoll bekommen.

Dabei beruft sich die Gewerkschaft auf die aktuellen Zahlen des Bundesfinanzministeriums. Demnach kontrollierten Beamte im Bereich des Hauptzollamtes Dortmund im Jahr 2017 insgesamt 404 Bauunternehmen. Damit kam es gegenüber 2016 ein Rückgang von rund acht Prozent. Nach den Kontrollen leiteten die Zöllner 36 Ermittlungsverfahren wegen nicht gezahlter Mindestlöhne ein. Und der Gesamtschaden wegen hinterzogener Steuern als auch Sozialabgaben belief sich auf rund 7,26 Millionen Euro.

Als "alarmierend" bezeichnet die IG BAU Emscher-Lippe-Aa diese Zahlen. Denn nach wie vor sei der Anteil schwarzer Schafe in der Baubranche nach wie vor sehr hoch. "Selbst dabei ist noch von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen. Viele Dumping-Firmen gehen nicht ins Netz des Zolls, weil die Beamten mit den Kontrollen überhaupt nicht nachkommen," glaubt der IG BAU-Bezirksvorsitzende Georg Nießing.

Und angesichts des aktuellen Bau-Booms ist Nießing zudem davon überzeugt, dass auch die illegale Beschäftigung stark zugenommen hat. "Das Ausmaß krimineller Machenschaften in der Branche ist enorm. Deshalb müssen die Behörden auch im Kreis Recklinghausen noch viel stärker kontrollieren," fordert Nießing unmissverständlich.

Um dieser Forderung nachkommen zu können, würde der Zoll - auch beim Hauptzollamt in Dortmund - deutlich mehr Personal benötigen. "Für eine effektive Ermittlung brauchen wir Manpower," weiß Nießing. Daher fordert die IG BAU nun bundesweit 10.000 Beamte. Aktuellen Zahlen nach waren zuletzt gerade einmal 6.400 Planstellen besetzt.

Und um mehr Möglichkeiten im Kampf gegen die Schwarzarbeit zu haben, schlägt die IG BAU zudem die Schaffung von Schwerpunktstaatsanwaltschafen in allen Bundesländern vor. Die Gewerkschaften bieten sich diesbezüglich an, sich an den Kontrollen zu beteiligen. Die IG BAU blickt dabei auf die Schweiz, wo die Eidgenossen mit diesem Vorgehen gute Erfahrungen gemacht hätten. Denn nach dem "Genfer Modell" werden von Gewerkschaften und Arbeitgebern gemeinsam Kontrollen auf Baustellen durchgeführt.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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