Gasspürer unterwegs

Ausgerüstet mit Teppichsonde und Gasspürgerät, GPS-Antenne und digitalem Netzplan, kontrolliert Detlev Baldauf von der Firma Hermann Sewerin die Erdgasleitungen der EVNG. Foto: EVNG
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Gladbeck. Die ELE Verteilnetz GmbH (EVNG) lässt aktuell wieder ihre Gasleitungen in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck überprüfen. Noch bis September sind Mitarbeiter der Firma Hermann Sewerin mit diesem Auftrag unterwegs. Sie prüfen mit hochsensiblem Gerät, ob die Erdgasleitungen und auch die Hausanschlüsse dicht sind.

Die EVNG ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft der Emscher Lippe Energie (ELE) und betreibt in den drei Städten ein Netz von gut 1.100 Kilometern Gasleitungen (Mittel- und Niederdruck) mit etwa 43.000 Hausanschlüssen. Als Netzbetreiber steht die EVNG in der Pflicht, für die Sicherheit ihrer Leitungssysteme zu sorgen und diese regelmäßig auf Dichtigkeit zu überprüfen. Die turnusmäßige Überprüfung ist im Regelwerk des DVGW (Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V.) vorgeschrieben und ein wesentliches Element, um Instandhaltungsmaßnahmen zu steuern und eine sichere Gasversorgung zu gewährleisten.

Die Niederdruckleitungen im Gasnetz werden alle vier Jahre, die Mitteldruckleitungen alle zwei Jahre und die Hochdruckleitungen jährlich geprüft. Die vorbeugende Prüfung sorgt für Sicherheit. Carsten Müller, Leiter Rohrnetzbetrieb bei der EVNG: „Die zuverlässige und vor allem sichere Energieversorgung hat für uns höchste Priorität. Wir investieren daher regelmäßig in die Wartung, Erneuerung und Überprüfung unserer Netze. Und so wie ein Auto alle zwei Jahre zum TÜV muss, kommen eben auch unsere Gasleitungen regelmäßig auf den Prüfstand.“

In diesem Jahr stehen über 460 Kilometer Rohrleitungen auf dem Prüfplan. Voraussetzung ist, dass der Boden abgetrocknet ist. Erdgas ist leichter als Luft, steigt also immer nach oben an die Erdoberfläche. Feuchtigkeit versiegelt die Oberfläche. Das Messergebnis wäre nicht zuverlässig.

Die Prüfung erfolgt direkt über den Erdgasleitungen. Dafür setzen die Gasspürer eine GPS-gestützte Technik ein, die ihnen den richtigen Weg weist und wie ein Navigationsgerät funktioniert. Mit ihren Spürgeräten saugen sie – ähnlich wie mit einem Staubsauger – die Bodenluft auf Fußwegen, Gullys und Straßen an. Die Proben gelangen in einen Rucksack, in dem ein hochsensibler Methanmesser die Gaskonzentration misst. Die Kontrollen betreffen nicht nur Straßen und Fußwege, auch Hausanschlussleitungen werden überprüft. Dabei müssen die Gasspürer immer wieder Privatgrundstücke betreten. Die EVNG bittet betroffene Anwohner, den Gasspürern zu diesem Zweck Zutritt zu gewähren. Alle Gasspürer haben eine Spezialausbildung absolviert und führen einen Ausweis der EVNG mit.

Autor:

Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck

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