Für spielende Kinder ungeeignet

Aufstand in Schultendorf: Eltern und Großeltern fordern dort einen bespielbaren und attraktiver gestalteten Spielplatz für ihren Nachwuchs, denn der Spielplatz an der Ecke Tal-/Höhenstraße befindet sich in einem erbärmlichen Zustand.                         Fotos: Rath
4Bilder
  • Aufstand in Schultendorf: Eltern und Großeltern fordern dort einen bespielbaren und attraktiver gestalteten Spielplatz für ihren Nachwuchs, denn der Spielplatz an der Ecke Tal-/Höhenstraße befindet sich in einem erbärmlichen Zustand. Fotos: Rath
  • hochgeladen von Uwe Rath

So ändern sich die Zeiten: Erst vor einigen Jahren wurde der städtische Kinderspielplatz an der Ecke Tal-/Höhenstraße mit viel „Tamtam“ offiziell eingeweiht und mit den höchsten Lobestönen bedacht. Doch dieser Ruhm ist längst verblasst, hat in die Höhe schießendem Unkraut und maroden Spielgeräten Platz machen müssen. „Hier kann doch kein Kinder mehr spielen!“ fällt die Kritik von vielen Schultendorfer Familien denn auch deutlich aus.

Eine Aussage, die neutrale Beobachter vor Ort nur bestätigen können: Viele Spielgeräte wurden inzwischen abgebaut, das Klettergerüst im Zentrum des Platzes ist nur noch ein Torso, in der Kriechröhre liegen unübersehbar Glasscherben, die Tischtennisplatte aus Stein und auch die Steintische sind verschwunden, es gibt nur noch zwei Abfallkörbe, vor einer der Sitzbänke stehen leere Weinflaschen, das Gras wächst seit Wochen ungehindert in die Höhe und begräbt das kleine Schaukelpferd nahezu komplett unter sich, die Steine des Spielhügels sind mit Moos bedeckt und bei feuchter Witterung extrem rutschig und an der Grenze zum Anwesen von Familie Vogt erreicht die Brennnesselwand rekordverdächtige Höhen. Auch der Grünstreifen zur Talstraße hat seine Besonderheit, denn hier wächst Gerste heran. „Da hilft kein Rasenmäher mehr, da muss ein Mähdrescher her,“ üben sich die Beschwerdeführer in Sarkasmus.

Über Wochen, so die Eltern und Großeltern, sei der Spielplatz nun nicht mehr gereinigt und die Grünflächen gepflegt worden. Echte Arbeiten an dem Platz und den darauf noch stehenden Spielgeräten habe es sogar schon seit Jahren nicht mehr gegeben und ebenso lange sei auch der Sand nicht ausgetauscht worden. „Wenn ein Bautrupp anrückte, dann wurde nur wieder etwas abgebaut.“

Natürlich ist auch in Schultendorf die finanzielle Lage der Stadt Gladbeck bekannt, doch so könne es nicht weitergehen. „Es gibt nur diesen einen Spielplatz in Schultendorf,“ führt Frank Kretschmer aus. Ein Spielplatz, auf dem aber kein Kind mehr gefahrlos spielen könne. Ein Spielplatz, auf dem sich in den Abendstunden lediglich Jugendliche treffen würden, um laut zu feiern, wobei natürlich auch Alkohol getrunken werde. „Zum Urinieren gehen sie in die Kriechröhre und den Dreck lassen sie dann einfach liegen.“ Einmal, so ist zu hören, hat man sogar eine benutzte Spritze auf dem Platz gefunden.

Die Resignation ist spürbar. „Hier der Platz ist uninteressant. Der liegt ja in Schultendorf. Was wäre, wenn es sich um einen Spielplatz in Stadtmitte handeln würde? Am Nordpark konnte man ja auf einmal auch ein neues Spielgerät aufbauen.“

Dabei sei der Spielplatz am Nordpark für Familien aus Schultendorf allerdings zu weit entfernt, für den Alltagsgebrauch nicht geeignet. Gleiches gelte für den Spielplatz an der Dorstener Straße in Zweckel.

Das Dilemma ist auch dem Vorstandsteam des SPD-Ortsvereins Schultendorf, Brigitte Puschadel und Anne Flinkmann, durchaus bekannt. Die heftige Kritik können sich allerdings nicht ganz nachvollziehen. „Wir haben den Platz im Rahmen von „Gladbeck putzt“ gesäubert und auch die ZBG-Mitarbeiter sind dort regelmäßig im Einsatz.“ Die Damen versicherten gegenüber dem STADTSPIEGEL allerdings, sie würden sich um das Thema kümmern und am Tag nach dieser Zusage tat sich auf dem Spielplatzgelände Erstaunliches: Schon in den frühen Morgenstunden rückte eine ZBG-Arbeiterkolonne an und machte sich daran, den „Unkraut-Urwald“ auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.

Der erste Schritt ist also getan und der Sache mit den maroden und fehlenden Spielgeräten wollen sich die beiden SPD-Ratsfrauen ebenfalls nochmals annehmen. Haben sie versprochen, was Grund zur Hoffnung gibt...

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

41 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.