Feuerwehr-Übung: Cobra, wir übernehmen - Das letzte Zugunglück zeigt die nackte Realität
Gladbeck: Jahresübung der Feuerwehr in Kooperation mit der RBH Logistics GmbH | Stolz können wir auf unsere Wehr sein, die sich ständig durch Übungen immer fit für den Ernstfall trainiert und wie schnell ein Ernstfall eintreten kann, zeigte das erst kürzliche Zugunglück an der Ausfahrt Bahnhof Gladbeck West/Richtg. Bottrop, bei der ein Tankwagen-Zug in einen entgegenkommenden Kohlenzug seitlich aufprallte, wir berichteten.
So ging es auf dem Gelände der Hafenbahn an der Talstr. um Personenrettung/Brandbekämpfung und verrauchten Räumen, wo aus der Kaue im Obergeschoss 7 vermisste Personen gesucht und gerettet werden mussten, sowie um einen Containerbrand. Weiter wurde die Rettung eines Lokführers aus dem Führerstand seiner Lok simuliert, dessen Lok nach einem leichten Aufprall durch Rangierarbeiten auf einem Nebengleis einen Entstehungsbrand entfachte, geringe Mengen Dieseltreibstoff nicht nur aus einem beschädigten Tank dabei entwichen, sondern auch die Leckage abgedichtet werden musste.
Fiktiver Unfallort:
Betriebsgelände der "RBH Logistics GmbH", vielen noch bekannt unter der Bezeichnung "Hafenbahn/Talstr."
Die Übungsleitung hatten Brandoberinspektor Marcus Jacobi, (stellvertr. Stadtbrandinspektor), die Brandamtmänner Thorsten Koryttko, Holger Mehl, Christian Siemes und Georg Fragemann sowie Brandinspektor Volker Dobrauc.
Willi Walter (RBH-Eisenbahnbetriebsleiter) und Dieter Mosdzien (RBH-Fahrzeugwerkstatt-Leiter) gehörten ebenfalls zum Team.
Vertreter aus Rat und Verwaltung der Stadt Gladbeck, wie z. B. Bürgermeister Ulrich Roland, Stadtbrandinspektor Josef Dehling, Mitglieder der Ehrenabteilung der Feuerwehr Gladbeck sowie Freunde und Förderer waren ebenfalls anwesend.
Containerbrand:
Das Lösch- und Schneidegerät Coldcut™ Cobra Schneidlöschgerät, per Handlanze angesetzt, kam dabei auch zum Einsatz. Brandnester in Metall-Lüftungskanälen z. B. von außen und mit einem Coldcut™ Cobra Schneidlöschgerät für sukzessive Bekämpfung angewendet, beweist einen der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieser Technik für die Feuerwehr.
Das Schneiden mit Wasser per Hand-Lanze in Stahl und Beton ist eigentlich schon etliche Jahre auf dem Markt. Auch sind damit Computer-gesteuerte Abtast-Maschinen bestückt, die je nach Vorlage z. B. Formteile aus Edelstahl per Wasserstrahl dekupieren können. Der Vorteil für die Metallverarbeitung liegt beim "Wasser-schneiden" mit Abrasivfokussierdüse darin, dass sich die zu verarbeitenden Werkstoffe bei der Kaltwasser-Hochdruckbearbeitung 1. nicht verformen und 2. an den Schnittkanten keine Brandstellen wie bei der Laserabtastung hinterlassen, bzw. dadurch Blechverformungen so vermieden werden.
Mittlerweile wird heute mit einem Wasser-Hochdruck von ca. 6000 bar gearbeitet.
Zurück zum Feuerwehr Cobra Schneidlöschgerät:
Das COBRA-Gerät wird durch eine hydraulische Hochdruck-Wasserpumpe angetrieben. Die Pumpe produziert die benötigte Energie für das Wasser- + Abrasivgemisch ... (Ein feinkörniger Zusatzstoff, der dem Wasserstrahl zugeführt
wird und somit die Schneidwirkung intensiviert)
... und erzeugt einen Druck von ca. 300 bar bei einem Wasserdurchfluss von 50 lt/min.
Für den Brandlöscheinsatz modifiziert und um so zum B. von außen ins innere eines Metallcontainers ohne umständliche Lochbohrungen oder andere Löcher zu produzieren, Wasser einspritzen zu können, sorgt für den schnellen Schneidevorgang bzw. Durchbruch in den Container eine patentierte Düse, welche sich an der Austrittsöffnung der Handlanze befindet.
Konnte nun die angesetzte Cobra-Handlanze die Metall- od. Betonwand in Sekunden ein Loch "einspritzen", sorgt nun der nachfolgende Wasserstrahl, in kleinste Mikrotropfen zerstäubt, dass ein „Wasser-Nebel“ entsteht, der nun das Feuer im Innenraum des "Containers" in kurzer Zeit ablöschen kann.
Die Übungsteilnehmer beliefen sich auf ca. 75 - 80 Aktive der Freiwilligen Feuerwehr Gladbeck und ca. 15 Fahrzeugen. Die Alarmierung der Übungsteilnehmer erfolgte per Funkmeldeempfänger über die Kreisleitstelle Recklinghausen. Die Übungsteilnehmer wurden nur über das Datum/den Termin der Übung informiert, nicht aber über den Übungsinhalt. Die Anfahrt der Einsatzkräfte erfolgte unter Realbedingungen usw. im Straßenverkehr, um so auch die Anrückezeiten unter den realen Umständen ermitteln zu können.
Nach dem Ende der Übung und Abrücken war eine erste "Manöverkritik" an der Hauptwache geplant. Im Anschluss daran musste die Feldküche, geladen mit einer Gulaschsuppe, für Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr sowie den kleinen Hunger herhalten.
Anmerkung:
Die Feuerwehr Gladbeck bedankt sich ausdrücklich bei der "RBH Logistics GmbH" für die Erlaubnis, für die Übung das Betriebsgelände nutzen zu dürfen. Dank auch für die optimale Kooperation bei der Planung/Vorbereitung für die Übung und der Dank geht auch an die teilnehmenden Löschzüge Gladbeck-Mitte, Brauck, Rentfort und Zweckel.
Fotos: Kariger
Autor:Wolle Gladbeck aus Gladbeck |
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