Enkeltrickdieb-Masche greift auch in Gladbeck immer mehr um sich
Die „Enkeltrickbetrüger“-Masche greift immer mehr um sich: Allein am Donnerstag, 7. August, meldeten sich bei der Kreispolizeibehörde Recklinghausen vier Senioren, die im Laufe des Tages entsprechende Telefonanrufe von vermeintlichen Trickbetrügern erhalten hatten.
In allen Fällen gaben sich die Anrufer als Verwandte oder Bekannte der Familie aus und täuschten eine finanzielle Notlage vor. In nahezu allen Fällen erweckten die Anrufer durch eine geschickte Gesprächsführung und Nachfragen den Eindruck, dass es sich tatsächlich um den Verwandten oder Bekannten handele. Doch in allen Fällen wurden die angerufenen Senioren im Laufe der Telefonate misstrauisch, riefen ihre „echten“ Verwandten an oder beendeten einfach das Telefonat.
Nach Angaben der Polizei kam es zum ersten Betrugsversuch um 9.40 Uhr, als eine 96-jähriger Marlerin einen Anruf von ihrem „Enkel aus Düsseldorf“ erhielt. Der Betrugsversuch fand aber ein schnelles Ende, da die Seniorin gar keine Enkel hat und dies dem Anrufer mitteilte.
Misstrauische Senioren - Betrüger ohne Beute
In den frühen Nachmittagsstunden schellte dann das Telefon bei zwei Gladbecker Seniorinnen. Die 79- und die 92-jährige wurden von einer Frau kontaktiert, die in einem Fall als Bekannte und im zweiten Fall als eine Nichte ausgab. Die beiden Seniorinnen wurden aber mißtrauisch und erfuhren durch Rückrufe bei Bekannten und Verwandten, dass von dort kein Geld gefordert wurde.
Und in Dorsten nahm eine 84-jährige in der Wohnung eines 94-jährigen Bekannten einen Anruf entgegen, in dessen Verlauf sich der Anrufer als Sohn des Bekannten ausgab und die Seniorin massiv unter Druck setzte, denn er benötige ganz dringend Geld. Während der Verhandlungen über die Höhe der Geldsumme wurde die Seniorin aber ebenfalls mißtrauisch und kündigte an, den Sohn ihres Bekannten zurückzurufen. Der Anrufer versuchte daraufhin durch Ausflüchte, er sei unter seinem Anschluss aktuell nicht erreichbar, den Rückruf abzuwenden. Als die Seniorin aber auf einen Rückruf bestand, beendete der Betrüger das Telefonat.
In allen Fällen, so die Polizei, hätten die Senioren absolut richtig gehandelt. Denn Ermittlungen hätten immer wieder gezeigt, dass sich Trickbetrüger oft über allgemein zugängliche Quellen, zum Beispiel Telefonbucheinträge, Informationen wie Namen und Adressen ihrer Betrugsopfer beschafften. Daher sollte grundsätzlich geprüft werden, welche Daten öffentlich zugänglich sein sollen. Allein schon diese Vorsichtsmaßnahme könne, so die Polizei, dazu beitragen, erst gar keine Anrufe von Betrügern zu erhalten.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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