Ein Leben nach Schlecker
Rund acht Wochen nach der Kündigungswelle bei der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker hat im Bezirk der Gelsenkirchener Arbeitsagentur ein knappes Viertel der ehemaligen Beschäftigten wieder eine berufliche Perspektive.
24 der 100 Betroffenen aus der Emscher-Lippe-Region, die sich in den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet hatten, sind in Arbeit oder beginnen eine betriebliche Ausbildung oder berufliche Qualifizierung. Darunter befinden sich auch drei Gladbeckerinnen, „diese Damen starten eine Umschulung zur Erzieherin oder lassen sich für den Einzelhandel zusätzlich qualifizieren“, gibt Pressesprecher Michael Kinzler Auskunft. In Gladbeck waren die Schlecker-Läden Münsterländer Straße 9 in Rosenhügel, Horster Straße 239 in Brauck, Bülser Straße 47 und Vossstraße 222 in Gladbeck-Ost sowie Schwechater Straße 38 in Rentfort-Nord geschlossen worden.
„Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass die meisten bis zum Herbst eine neue berufliche Perspektive gefunden haben“, erklärt Luidger Wolterhoff, Leiter der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen.
„Bei aller Enttäuschung, sich „nach Schlecker“ um eine neue Arbeit bemühen zu müssen, standen die ersten Wochen nach der Kündigung für viele Betroffene im Zeichen der Orientierung. Häufig waren die Frauen seit vielen Jahren bei dem Unternehmen beschäftigt und suchten deshalb zunächst Unterstützung durch entsprechende Bewerbungstrainings oder mussten ihre Berufswünsche mit den Angeboten auf dem Arbeitsmarkt in Einklang bringen. Wir hatten in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck im April zwar rund 60 freie Stellen im Einzelhandel, aber in der Regel nicht in Drogeriemärkten. Auch war die Entlohnung bei Schlecker in der Regel recht gut. Es geht also nicht nur darum, eine neue Beschäftigung zu finden, sondern häufig ist mit einer neuen Arbeitsstelle auch eine Einkommenseinbuße verbunden“.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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