Dickes Fell und große Schnauze – ob man mir das wohl abnimmt?
Darf ich mich vorstellen? Ich bin Lilly, die Pudeldame, und möchte Euch gerne von meiner ersten Autorenlesung am 17.10.2011 berichten.
Mein Frauchen, mir bekannt als Mama, hat mich zum ersten Mal zu einer sogenannten Veranstaltung mitgenommen. Ihr werdet Euch sicher fragen, was ich als Haustier dort verloren habe. Die Antwort ist ganz einfach: Es ging nämlich um meine Artgenossen und anderes Getier.
Diese Lesung hatte einen ganz besonderen Grund … „ein Herz für Tiere“, war an diesem Abend gefragt. In Geschichten, Gedichten und Songs wurde von uns den Haustieren oder eben Wildtieren berichtet.
Der Mensch Tommy Klapper entzückte mich mit Musik, was meinen Ohren gut tat, wenn ich an das Geheule mancher Superstars denke. Er gab echt tolle Songs zum Besten und jetzt weiß ich endlich, für was so eine Gitarre gut ist. Es gelang ihm sogar, mich zum träumen zu animieren in den Armen meiner Mama.
Eine tolle Pferdegeschichte wurde mir von dem Mensch Jürgen Ludwig präsentiert. Er ist ein echter Pferdenarr, was er auch bewiesen hat. Meine Güte, kannte der sich mit Pferden aus. Jetzt habe ich sogar Lust, mal zu reiten, um das Glück auf Erden auszuprobieren.
Aber auch ein Hundewesen hat seine Zuneigung erobert. Wie mir zu Ohren kam, heißt er Bruno und ist schon ein echter Kulturhund. Er fehlt nur selten bei einer Autorenlesung. Außerdem ist er in seinen jungen Jahren sogar das Maskottchen des cenarius-Verlags. Damit trägt er eine große Verantwortung. Dies scheint er leider noch nicht ganz verstanden zu haben. Bruno ist ein kleiner Rüpel. Er ist noch so jung und stürmisch. Mir, in meinem Alter etwas zu wild. Ich glaube, der Mensch Ingrid Dressel weiß genau von was ich hier berichte. Mir ist glatt das Maul offen stehen geblieben als ich mitbekam, wie Bruno mit Menschenfrauen umspringt. Ich würde so etwas nicht tun, schließlich bin ich selbst eine Lady. Wir alle brauchen diesen Menschen Ingrid Dressel noch, denn ihre Gedichte sind einfach nur spitzenklasse. Die Welt wäre leer ohne so eine Lyrikerin.
Der Mensch Talira Tal war mir sofort sympathisch. Ich hörte ihr gerne zu, als sie ihre fabelhafte Geschichte uns Tier- und Menschenvolk vortrug. Sie ist eine wahre Kennerin und es gelang ihr sofort alle zu fesseln. Nein, ich bin nicht eingeschlafen, aber es war ein Genuss ihr zuzuhören, denn von Langeweile war hier sowieso keine Spur! Das hätte meine Spürnase sofort gerochen.
Ich durfte noch dem Menschen Carsten Koch zuhören. Er hatte auch noch eine, nein zwei Geschichten für alle mitgebracht. Es schien, als ob er dies nicht zum ersten Mal machte. Ich ließ mich von ihm verzaubern und schloss zeitweise meine Augen, um mich noch mehr auf seine Stimme zu konzentrieren.
Ich denke, ein Krokodil würde mich als Vorspeise verputzen. Ich habe mich richtig gefürchtet als der Mensch Harry Michael Liedtke von so einem Monster berichtet hatte. Er hat eine Kurzgeschichte verfasst über so ein Vieh, welches in dem Buch: „Krimis mit Fell und Schnauze“ erschienen ist. Die enthaltende Autorenliga verzichtet sogar auf ihre Gage und spendet dieses Geld an die Tiertafel. Das ist doch mindestens ein Applaus wert.
Aber zurück zu dem Krokodil: Da kam sofort bei mir die Erinnerung zurück! Ihr müsst wissen, mich wollte ja schon im Zoo einmal ein Wolf reißen. Nur dieser Genosse war so blöd und hat die Glasscheibe übersehen. Sonst wäre ich längst Geschichte und meine Mama würde mich schrecklich vermissen. Sie hängt sehr an mir und ich muss gestehen, ich auch. Deshalb heule ich mir immer die Seele aus dem Leib, wenn sie lange weg bleibt. Diesmal hat sie endlich Herz bewiesen und ich durfte sie begleiten. Als ich jung war, habe ich sie sogar in der Stadt und an der Grundschule meiner Rudelmitglieder gesucht. Ach, habe ich gelacht, dass mich keiner einfangen konnten. Selbst den Feuerwehrmännern habe ich die lange Nase gezeigt. Aber ich kenne meinen Heimweg und bin nicht auf Hilfe angewiesen!
Ihr glaubt es nicht, wie erleichtert meine Mama war, als sie mich wieder in ihre Arme schließen konnte. Wie war noch gleich der Spruch? Ach, ja, Zuhause ist es am schönsten! Ja, das stimmt wirklich, wenn ich ehrlich bin.
Ihr seht, ich werde geliebt, gehegt, versorgt und mit Streicheleinheiten sehr verwöhnt.
Deshalb melde ich mich hier zu Wort. Leider gibt es auch andere Artgenossen, die haben nicht so ein schönes Zuhause wie ich und Bruno, der Stürmische. Ihr müsst wissen, weit, weit weg, nein nicht bei Shrek! Aber in Rumänien zum Beispiel gibt es Straßenhunde wie auch in EU-Ländern, denen es ganz, ganz schlecht geht wie mir zu Ohren kam. Sie müssen schrecklich hungern und viele von ihnen sind krank und alt. Dafür haben die anwesenden Menschen Herz bewiesen, als sie ihre Spenden in ein Körbchen legten. So kamen 100 Euro für Rumänien und 30 Euro für den Gladbecker Tierschutzverein zusammen.
Wenn es doch noch mehr solche fürsorgliche Menschen geben würde, die ein Herz für die Straßenhunde hätten, dann müssten sie nicht so schrecklich leiden. Sie haben keine Mama oder Frauchen, die sie so unterstützt wie meine.
Daher sollte öfter so eine Autorenlesung, wo es um Fell und Schnauze geht, stattfinden, damit noch mehr Euros gesammelt werden könnte.
Ich würde mich sehr freuen, bald wieder dabei sein zu können, um Euch erneut davon zu berichten.
Eure Reporterin Lilly, das neue Maskottchen vom Café Stilbruch in Gladbeck.
PS: Wo habe ich denn meinen Kopf gelassen? Ich glaube, ich werde langsam alt! Ich hätte doch fast den Menschen Frank Gebauer vergessen. Er hat mich und alle anderen so supertoll hier abgelichtet. Und mit ihm schmusen kann man auch noch wunderbar.
Zusammenarbeit: Halina Monika Sega & Frank Gebauer
Nach einer Idee von Frank Gebauer
Text: Halina Monika Sega
Fotos: Frank Gebauer
Autor:Halina Monika Sega aus Gladbeck |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.