Diagnose "Brustkrebs": Gladbeckerin Elfie Kaminski kämpft weiter
Die Diagnose hatte sie zunächst wie ein Schlag getroffen. Nach mehr als 20 Jahren erkrankte Elfriede Kaminski erneut an Brustkrebs, wieder stand für sie fest, dass sie gegen die Krankheit kämpfen würde. Und dass sie gewinnen würde. Der STADTSPIEGEL begleitet die starke Frau bei ihrem Weg durch die Krankheit und berichtete bereits zweimal über die Etappen ihrer Gesundung.
„Ich merke, dass mein Körper schwächer wird. Das ist wohl der Tribut, den die Chemotherapie fordert.“ Nach der erfolgreichen Operation hat sie bereits neun Sitzungen hinter sich, weitere sieben stehen ihr bevor. Eine prophylaktische Maßnahme, damit der Krebs nicht wieder zurückkehrt. Kurz vor Weihnachten wird Elfie Kaminski zum letzten Mal die onkologische Abteilung des Horster St.-Josef-Hospitals aufsuchen, um die fünfstündige Prozedur auf sich zu nehmen. „Morgens um zehn muss ich da sein, mittags geht die Behandlung los. Erst zum Abend hin bin ich fertig mit der Behandlung, dann beginnt die Chemo zu wirken. Die Nächte im Krankenhaus sind wirklich sehr kräftezehrend“, berichtet die taffe Frau.
Knallharte Prophylaxe
Die Medikamente erhält Elfie Kaminski über einen speziellen Titan-Port, der in ihren Brustkorb implantiert wurde. „Der macht mir ein bisschen zu schaffen und ist unangenehm - vor allem nachts, wenn ich schlafen will.“ Gern nimmt sie hingegen das ganztägig geöffnete „Onko-Café“ in Anspruch, wenn sie in der Klinik ist. Hier gibt es ein offenes Buffet und eine gemütliche Atmosphäre. „Fast wie im Hotel“, schmunzelt die Gladbeckerin. Während der Chemo-Anwendung findet sie außerdem etwas Entspannung in einer Klangschalen-Therapie. „Trotzdem: Die Chemotherapie ist eine knallharte Prophylaxe. Vielleicht schlägt sie aber auch bei mir besonders heftig an. Eine Bekannte von mir legt sich nach einer Sitzung drei Stunden hin und ist im Anschluss wieder fit. Das ist bei jedem Menschen unterschiedlich.“
Eine Frage der Haltung
Elfie Kaminski ist eine Frau, die sich troz alledem nicht gestattet, aufzugeben: „Das liegt einfach nicht in meiner Natur. Ich bin einfach sicher, dass der Krebs nicht wiederkommen wird.“ An jedem einzelnen Tag zwingt sie sich dazu, spazieren zu gehen und alltägliche Aufgaben nicht zu vernachlässigen. Glücklicherweise blieb ihr nach Beginn der Chemotherapie der Geschmackssinn erhalten, so dass sie besonders das Essen nach wie vor genießen kann. Der Tipp, den sie in dieser Hinsicht parat hält, beweist: Um ihren Humor ist es nach wie vor sehr gut bestellt. „Wenn man es beim Einkaufen eilig hat, einfach mal an der Kasse einen Mundschutz tragen.“ Elfie Kaminski lacht. „Glauben Sie mir, die Leute lassen Sie gern vor.“
Autor:Jens Steinmann aus Herne |
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