Das Ende der Kohle, eine Ära geht zu Ende: Dafür Zuversicht beim Wirtschaftsempfang in der Gladbecker Stadthalle
Gladbeck. „Heimat“ und „das Ende der Kohle“ bestimmten die Redebeiträge zu Anfang des Neujahrsemfangs der Gladbecker Wirtschaft in der Stadthalle am Freitagabend.
„Gladbeck und Bottrop, wir packen es gemeinsam an“ - das betonten die drei Hauptredner Ulrich Roland, der VGW-Vorsitzende Ulrich Marl und der Bottroper OB Bernd Tischler. Immerhin erhielten Bottrop und Gladbeck im gleichen Zeitraum ihre Stadtrechte und feiern im nächsten Jahr gemeinsam ihr „Hundertjähriges!“
„Der Bergbau ist Geschichte, aber die Werte bleiben“, so Roland, denn „die Bergleute haben Solidarität gelebt, das werden wir nie vergessen!“ Aber, so der Bürgermeister weiter, „das Ende des Bergbaus ist auch für uns ein Neuanfang.“ Weiter führte er aus: „In Gladbeck ist die Welt gut gefügt, der Abriss des Heisenberg-Gymnasiums steht auf der Liste, der rote Turm wächst und beim neuen Einkaufszentrum an der Hochstraße können bald die Bauarbeiten beginnen“ - außerdem kann die Stadt erstmalig nach 26 Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen!“
Ulrich Mahl vom Verein Gladbecker Wirtschaft bedauerte, dass nach der Schließung der letzten Ruhrgebietszeche (Prosper Haniel) vor allem die Ausbildungsplätze fehlen. Dazu hat der Bottroper Steinkohleabbau auch vielen Zulieferern und Handwerkern Arbeit gebracht. „Uns fehlen junge Unternehmer, damit wir uns den Herausforderungen der Globalisierung stellen können!“ Der VGW-Chef: „Kreativität ist das wichtigste Kapital für junge Firmengründer!“
Der Bottroper OB betonte gleich zu Anfang: „Die GlaBotKi-Animositäten sind lange vorbei, wir sind gute Nachbarn“. Nach dem Ende des Bergbaus „verfallen wir nicht in Untergangsstimmung!“ und weiter: „Bottrop und Gladbeck arbeiten vor allem im Bereich Klimaschutz (Innovation-City) eng zusammen. Den erfolgreichen Anfang in Gladbeck machte bereits Rentfort-Nord. In Bottrop erreichten wir bereits eine Einsparung von 50 % der Immissionen, 30.000 Haushalte nahmen die energetische Beratung in Anspruch!“ Tischler rechnete bei der Gelegenheit auch den Ausbau der B224 zur A 52 als „ökologische Maßnahme“ dazu!? Immerhin, die fest geplante Ansiedlung von IKEA bringt 150 neue Arbeitsplätze - und die auch für Gladbeck!
Der Ruhrkohle-Chor, darunter einige Gladbecker Sänger, stimmten die Gäste „in Kittel und mit Grubenlampe“ auf das Ende des Bergbaus ein. Da kam Nostalgie auf. Doch die Darbietungen des Chores kamen beim Publikum in der Stadthalle sehr gut an.
Fotos und Text: Peter Braczko
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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