Auch Gladbecker Verwaltung muss sich mehr für Migranten öffnen

In seinen Funktionen als Vorsitzender des „Türkischen Elternvereins Gladbeck“ und des „Elternetzwerkes NRW“ nahm der Gladbecker Süleyman Kosar am 6. Landesintegrationskongress in Solingen teil. Unser Foto zeigt Kosar (rechts) gemeinsam mit Landes-Integrationsminister Guntram Schneider (Mitte) und dem Landtagsabgeordneten Arif Ünal.
  • In seinen Funktionen als Vorsitzender des „Türkischen Elternvereins Gladbeck“ und des „Elternetzwerkes NRW“ nahm der Gladbecker Süleyman Kosar am 6. Landesintegrationskongress in Solingen teil. Unser Foto zeigt Kosar (rechts) gemeinsam mit Landes-Integrationsminister Guntram Schneider (Mitte) und dem Landtagsabgeordneten Arif Ünal.
  • hochgeladen von Uwe Rath

Gladbeck/Nordrhein-Westfalen. Unter dem Motto „Wir haben geöffnet! Vielfalt als Erfolgsfaktor“ fand jetzt in Solingen der 6. Landesintegrationskongress des Landes Nordrhein-Westfalen statt.

Vor mehr als 700 Teilnehmern aus Verbänden, Unternehmen, Migrantenselbstorganisationen und der Verwaltung eröffnete Guntram Schneider als Integrationsminister der Düsseldorfer Landesregierung den Kongress im Theater- und Konzerthaus, wobei zwei Talkrunden, der Markt der Möglichkeiten und sechs Fachforen zum Programm gehörten. Zu den Teilnehmer gehörte auch Süleyman Kosar, Mitglied des städtischen Integrationsrates Gladbeck und Vorsitzender des „Türkischen Elternvereins Gladbeck“.

Der Minister nutzte die Möglichkeit, um vor Ort für die Landesregierung die Partnervereinbarung „Vielfalt verbindet! Interkulturelle Öffnung als Erfolgsfaktor“ mit der Stadt Solingen zu unterzeichnen. Dabei betonte Schneider die große gesellschaftliche Bedeutung des Öffnungsprozesses der Behörden für die Demokratie und das Zusammenleben.

Öffnungsprozess von gesellschaftlicher Bedeutung

Seit Dezember 2010 führt das Land NRW bereits verschiedene Maßnahmen durch, um die Behörden interkulturell zu öffnen und damit den Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund zu steigern. So wurden beispielsweise in einem Pilotprojekt erste Erfahrungen mit anonymisierten Bewerbungen gesammelt, externe Stellenausschreibungen so formuliert, um Menschen mit Migrationshintergrund explizit zu einer Bewerbung zu motivieren. Dazu gab es auch noch spezielle Pflichtfortbildungen Landesmitarbeiter im höheren Dienst, von denen bei ihrer täglichen Arbeit interkulturellen Kompetenz abverlangt wird.

Minister Schneider betonte daher auch die Relevanz, solche Öffnungsprozesse auch in weiteren Städten und Gemeinden zu initiieren: „Wir würden uns freuen, wenn diese Maßnahmen Nachahmer in den Kommunen finden würden.“

Minister Schneider forderte aus diesen Gründen weitere Selbstverpflichtungen zu passgenauen Maßnahmen. Auch in mittelständischen Unternehmen sowie in allen Teilen der Verwaltung sei mehr interkulturelle Öffnung notwendig, unterstrich Schneider. Selbst in Stadtteilen, in denen jeder zweite Bewohner zugewandert sei, gebe es kaum Behördenmitarbeiter mit Migrationshintergrund.

Migrantenanteil von 12 auf 25 Prozent deutlich anheben

Aktuelle haben 12 Prozent der vom Land Beschäftigten eine Zuwanderungsgeschichte, wobei aber ein Satz von 25 Prozent angestrebt wird, weil dies erst dem Anteil an der Gesamtbevölkerung entsprechen würde. Dabei sollen Einwanderer mit gehobenen Positionen in der Politik Vorbilder sein. „Im Moment kann ein in Solingen lebender Türke Chef der Lufthansa werden, aber nicht Bezirksbürgermeister“, führte Minister Schneider diesbezüglich aus.

Süleyman Kosar schließt sich den Ausführungen des Ministers uneingeschränkt an. Kosar verweist diesbezüglich darauf, dass viele Migranten bereits als Ärzte, Rechtsanwälte oder Ingenieur beruflich tätig sind, dies aber für eine höhere Verwaltungsstelle aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht ausreicht. Kosar ist davon überzeugt, dass auch die öffentliche Verwaltung in Gladbeck vor diesen Herausforderungen steht. Daher hofft Kosar nun auf eine weitere interkulturelle Öffnung der Gladbecker Verwaltung.

Bevölkerung Gladbeck ist multikulturell geprägt

„Die Bevölkerung unser Stadt Gladbeck ist multikulturell geprägt. Diese Vielfalt soll sich auch in der Verwaltung widerspiegeln. Den Vorteil von Mehrsprachigkeit von ausländischen Auszubildenden kann nur ein Gewinn für unsere Stadt sein“, so Süleyman Kosar abschließend.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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