Amerika mit dem Drahtesel: Im Sattel durch den Wilden Westen

Unterwegs in Utah: Walter Junghänel hat das Reisen durch Amerika trotz mancher Gefahren nicht mehr losgelassen. Foto: privat
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Walter Junghänel hat Amerika vom Sattel aus gesehen: Den Gladbecker steigt auch im reifen Alter noch auf sein Fahrrad, das ihn in den vergangenen drei Jahrzehnten kreuz und quer über den amerikanischen Kontinent führten. Dabei musste er sich auf zehntausenden Kilometern verschiedensten Gefahren stellen, wurde angefahren oder bestohlen. Dennoch macht er weiter - auch mit fast 80 Jahren.

Der 79-jährige pensionierte Lehrer und gebürtige Gladbecker wagte im Sommer 1988 zum ersten Mal das Abenteuer Amerika und unternahm eine Alleinfahrt durch die Vereinigten Staaten von Küste zu Küste, von New York nach Seattle am Pazifischen Ozean, über eine Strecke von etwa 5400 Kilometern. Von den Sommerferien standen ihm dafür nur 35 Tage zur Verfügung – er schaffte es.

Das Erlebte ließ ihn nicht mehr los, so dass er bis zu seiner Pensionierung 2001 alle drei Jahre weitere Radreisen durch die USA auf immer neuen Routen unternahm.
Danach gab es für ihn aber keinen Ruhestand, jedoch konnte er sich nun für seine Touren mehr Zeit lassen. Zusätzlich hatte er jetzt auch die Möglichkeit, während unserer Wintermonate auf der Südhalbkugel zu radeln. Zweimal durchquerte er Südamerika von Osten nach Westen, von Uruguay über Argentinien nach Chile. In den letzten Jahren ist er in jedem Sommer drüben unterwegs, meistens in den USA, manchmal auch in Kanada.
So hat er vor einigen Wochen seine zwanzigste Tour erfolgreich zu Ende gebracht, die ihn von Chicago nach Albuquerque in New Mexico führte.

Dreimal jedoch endeten seine Reisen vorzeitig: 2008 wurde er in Pennsylvania bei einem Autounfall mit Fahrerflucht schwer verletzt, 2009 verschwand in der Nähe von Toronto sein Fahrrad mit der gesamten Ausrüstung während einer Pause auf Nimmerwiedersehen; und im vergangenen Jahr musste er in der Gluthitze Arizonas nach vier Tagen wegen akuten Flüssigkeitsmangels aufgeben und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.

Zweimal um die Erde gefahren

Die von ihm in Amerika zurückgelegte Entfernung summiert sich inzwischen auf ungefähr 80.000 Kilometer, also auf das Doppelte des Erdumfangs.

Junghänel verweist auf die Tatsache, dass natürlich mittlerweile das Alter einige Zugeständnisse verlange. Die Gesamtstrecke umfasse jetzt nur noch die Hälfte früherer Touren, und das tägliche Pensum gehe nicht über hundert Kilometer hinaus. Aber auf der anderen Seite profitiere er von vielen Jahren Tourerfahrungen, und seine Ausrüstung sei zudem ständig optimiert worden.

Die die Packtaschen enthielten nur das Allernotwendigste. Für die Übernachtung reiche ein leichtes Zelt, das irgendwo an der Strecke, mit Sichtschutz gegen die Straße, oder in Parks aufgebaut werde. Und in schönen Nächten würden eine Unterlage und der Schlafsack genügen.

Am Donnerstag, dem 28. September 2017, berichtet Walter Junghänel bei den Gladbecker Naturfreunden in einem Lichtbildervortrag über seine zahlreichen Radtouren, die ihn in den vergangenen drei Jahrzehnten kreuz und quer über den amerikanischen Kontinent führten. Die Veranstaltung findet statt in der AWO-Begegnungsstätte Gladbeck-Zweckel, Dorstener Straße. Beginn 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

(Mit Material der Naturfreunde)

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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