1. Ökumenische Bibelnacht mit "Hiob"
„Wie kann Gott Leiden zulassen?“ Diese Frage steht im Mittelpunkt der 1. Ökumenischen Bibelnacht am Freitag, 9. November, zu der Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde und der Katholischen Lambertigemeinde ab 19 Uhr in die Christuskirche einladen.
In St. Lamberti hat die Bibelnacht bislang zwei Mal stattgefunden - beginnend am frühen Abend, wird bis in die Nacht aus einem Buch der Bibel gelesen, in der Regel aus einem bekannten Evangelium.
Zum 9. November, der Tag, an dem 1938 die Reichspogromnacht auch das jüdische Leben in Gladbeck bedrohte, haben sich Mitglieder beider Gemeinden auf eine passende Lektüre geeinigt - die „Hiobdichtung“, die im Buch Hiob im ersten Testament der Bibel vom Schicksal des Namensgebers erzählt.„Hiob stellt Gott, unerbittlich wie kein anderer, die alte Menschheitsfrage: Warum lässt du dieses Leid zu?,“ erzählt Pfarrerin Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup.
Der vermögende und fromme Hiob wird auf Bestreben des Teufels ins Unglück gestürzt, seine Söhne und Töchter sterben, sein Hab und Gut wird vernichtet.
Der auch körperlich stark geschundene Hiob klagt in einem Streitdialog mit seinen Freunden über sein Leid und fordert schließlich den Allmächtigen selbst heraus. „Eine in der Bibel einzigartige Geschichte von Mut und - für die damalige Zeit- einmaliger Rebellion,“ so Ruth Scheller, St. Lamberti, die mit sieben anderen Gemeindemitgliedern verschiedene Rollen, unter anderem Hiob, Hiobs Freunde und Gott, übernehmen wird.
Die doch recht schwierige Erzählung wird zum besseren Verständnis der Besucher in einem ausliegenden Leitfaden dargestellt. Außerdem wird das Gesamtbild rund um den Altar um die Hiob-Plastik des Künstlers Norbert Thiesing ergänzt.
In den Pausen bereichert die Klezmer-Combo „Tumbalalaika“, ein Vater-Tocher Gespann aus Essen, die Lesung musikalisch mit Gitarren- und Klarinettenklängen. Für das leibliche Wohl während der Unterbrechungen ist ebenso gesorgt.
„Und wer es nicht pünktlich um 19 Uhr schafft,... das macht überhaupt nichts,“ versichern die Gemeindemitglieder. „Wir freuen uns über jeden der kommt, ganz gleich zu welcher Uhrzeit.“
Autor:Christian Gensheimer aus Essen-Nord |
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