Emotionale Diskussionen beim Info-Abend
Umzugspläne spalten den SV Zweckel
Nach wie vor keine Ruhe einkehren will offensichtlich in Sachen "Umzug des SV Zweckel zur Baulandstraße in Scholven". Das wurde auch bei dem Informationsabend deutlich, zu dem der Vereinsvorstand zusammen mit der Stadt Gladbeck eingeladen hatte.
„Der SV Zweckel hat an der Dorstener Straße keine Zukunft“ – so argumentierten die Stadtvertreter Rainer Weichelt (1. Beigeordneter und Stellvertreter der Bürgermeisterin) und der ehemalige Sportamtsleiter Klaus-Dieter Bugdoll gemeinsam mit dem SVZ- Vereinsvorsitzende Uli Wloch auf dem Platz vor dem Vereinsheim.
Lärmgutachten
Es geht vor allem um das aktuelle Lärmgutachten, das bei Klagen der Anwohner nur noch einen sehr eingeschränkten Spielbetrieb erlauben würde, falls der SV Zweckel bleibt und zusätzlich einen Kunstrasenplatz fordert. „Das wäre die schlechteste Lösung“, so Rainer Weichelt. "An der Baulandstraße bei Hansa Scholven sind wir deutlich besser aufgestellt“.
Die Sportausschüsse von Gelsenkirchen und Gladbeck sprachen sich bereits klar nach der Beurteilung von vier Arbeitsgruppen für den Umzug aus. In Scholven stehen drei Plätze zur Verfügung: Tenne, Kunstrasen und Naturrasen!
Der Kunstrasenplatz befindet sich zur Zeit in der Prüfung, aber das sieht alles sehr gut aus. Ein Kunstrasenplatz macht 2.000 Stunden Spielbetrieb möglich, ein Naturrasenplatz nur 500 Stunden! Die Gladbecker Verwaltung ist bereit, in Scholven für den SV Zweckel viel Geld zu investieren, damit der Spielbetrieb dort uneingeschränkt weiter laufen kann.
Interkommunales Projekt
Dazu Klaus-Dieter Bugdoll: „Wir betrachten diese Lösung als interkommunales Projekt mit vielen Chancen zwischen den Nachbarstädten, wenn wir aber hier bleiben, fordert jeder Richter das Lärmschutzgutachten an, dann könnte die Entscheidung so aussehen, dass der Spielbetrieb in Zweckel einschließlich der Trainingseinheiten nur drei Stunden täglich ablaufen könnte, das wäre deutlich zu wenig.“
Uli Wloch stellte klar: „Wir suchten auch hier in unserem Ortsteil nach einem anderen Grundstück, die direkte Nachbarschaft mit Scholven ist für uns die beste Lösung - aber: Entschieden ist noch nichts, eine Mitgliederversammlung folgt Mitte Mai - aber dann sollte der SVZ auch die Nachteile sehen, wenn wir hier bleiben.“ Rainer Weichelt ergänzte: „Wir investieren an dem alten Standort nicht vergebens zwei Millionen Euro Steuergelder!“
Danach entwickelte sich eine intensive Diskussion. Ein Zweckel-Mitglied, über 70 Jahre im Verein: „Wir werden in Scholven unser blaues Wunder erleben!“ Die Gäste, die sich für den Verbleib an der Dorstener Straße aussprachen, erhielten aber starken Gegenwind. Vor allem die Vertreter der Jugendmannschaften meldeten sich deutlich zu Wort: „Auf Asche (gemeint ist der zweite „Käfig“-Platz), will der Nachwuchs nicht mehr trainieren, da machen die Eltern nicht mit.“
Vereinsheim bleibt erhalten
UIi Wloch beruhigte zudem: „Das Vereinsheim brauchen wir nicht aufgeben, das wandeln wir um zu einem Bürgerzentrum, auch der Dart-Club kann bleiben!“
Das vorsichtige Ergebnis des Diskussionsabends: Der Trend geht in Richtung Neuorientierung an der Scholvener Baulandstraße, vor allem der Lärmschutz und die Ziele der Jugendmannschaften sind dabei wichtige Argumente!
Text und Fotos: Peter Braczko
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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