"Kloatscheeten" feierte Premiere auf der Marathonbahn
Schützen aus Gladbeck-Mitte übten sich in einer exotischen Sportart
Gladbeck. Auch Sturm und Regen konnten die 20 Herren nicht aufhalten, denn die Schützenbrüder aus den Reihen der 4. Kompanie des Schützenvereins Gladbeck-Mitte hatten sich fest vorgenommen, sich in einer - für das Ruhrgebiet - exotischen Sportart zu versuchen: dem "Kloatscheeten".
"Kloatscheeten" klingt irgendwie nordisch. Ist es auch, denn dabei handelt es sich um einen in der Grafschaft Bentheim und dem angrenzenden Friesland beheimateten Volkssport. Ähnelt dem doch eher bekannten "Boßeln". Doch wie kommen Gladbecker auf die Idee, sich derart zu betätigen? Sami Kemmuna war es, der in Bad Bentheim erste Bekanntschaft mit dem "Kloatscheeten" machte und spontan die Idee hatte, mit seinen Schützen einen ersten Wettkampf zu versuchen.
Beim "Kloatscheeten" geht es darum, das Sportgerät, den Kloat (eine etwa 380 bis 450 Gramm schwere und 40 bis 45 Millimeter dicke, abgerundete Scheibe im Durchmesser von 70 bis 80 Millimeter mit einem Bleikern in der Mitte) auf einer ausgewählten Strecke möglichst weit zu werfen. Wobei der Begriff "Wurf" eigentlich nicht korrekt ist, denn die weiteste Strecke legt der Kloat durch Ausrollen zurück. Durch das Abrollen des Kloats über die Finger und beim Aufsetzen auf der Straße/dem Weg wird der Kloat in Rotation versetzt und kreiselstabilisiert. Eventuell auf der Strecke liegende Steinchen oder Unebenheiten können die Laufrichtung des Kloats positiv wie auch negativ hinsichtlich der Wurfweite beeinflussen.
Die "Kloatscheeten"-Premiere in Gladbeck jedenfalls war eine "runde Sache". Vom Jovyplatz aus machten sich die Schützen mit drei Bollerwagen voller Verpflegung - hauptsächlich in flüssiger Form - und einem Gefährt voller Sportgeräte auf den Weg zur Gildenstraßeund dort startete der Wettbewerb auf der Marathonbahn. Am Ende gab es zwar auch ein Gewinner-Team, wobei der Tagessieg aber nicht aktenkundig wird, da der Wettbewerb aufgrund des immer stärker werdenden Sturmes und der heftigen Regenfälle abgebrochen werden musste. Zum Glück hatten es die Schützen zu diesem Zeitpunkt bereits bis zur Gaststätte "Bauer Wilms" geschafft, wo man eine sichere Bleibe fand. Und der Spaß kam auf jeden Fall in keinster Weise zu kurz.
Die Schützen aus Stadtmitte wollen das "Kloatscheeten" ganz bestimmt wiederholen. Und haben diesbezüglich auch schon Kontakt zu anderen Interessenten aufgenommen. Dazu gehören die Gladbecker Schornsteinfeger und auch die VfL-Runner.
Ob der Wettbewerb dann über die gesamte Marathon-Bahn führt oder doch wieder bei "Bauer Wilms" endet, ist stark vom Wetter abhängig. Sagt jedenfalls Sami Kemmuna.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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