Ironman-WM auf Hawaii: Gladbeckerin startet durch
Durchstarten mit 50 Jahren: Die Gladbeckerin Britta Falkenstein tritt am Samstag (14. Oktober) mit der Weltelite auf Hawaii an. Auf der Pazifikinsel geht es um nichts Geringeres als den Ironman-Weltmeistertitel. In der Heimat können Freunde und Bekannte am Fernsehschirm mitfiebern.
2017 steht für Britta Falkenstein, Triathletin des SV Gladbeck 13, unter einem besonders guten Stern. Im letzten Jahr auf der Langdistanz (3,8 km Schwimmen – 180 km Rad – 42,2 km Laufen) Premiere gefeiert und nun ein Jahr später Teilnahme an der Weltmeisterschaft der Ironmänner/-frauen auf Hawaii. Britta Falkenstein erreichte dieses gar nicht gesteckte Ziel im Frühjahr auf Lanzarote, in dem sie den 37. Platz in der Gesamtwertung! und den zweiten Platz in ihrer Altersklasse errang.
Lanzarote ist eigentlich gar nicht das richtige Pflaster, um besonders gute Zeiten zu erzielen. Die Strecke ist ähnlich anspruchsvoll, wie die der Weltmeisterschaften selbst, so Kenner der Szene. Es liegt nicht jedem im Meer zu schwimmen, auf heißem Asphalt zu fahren und zu laufen und dies bei ständigem Wind und Steigungen. Trotzdem gelang es Britta Falkenstein sich in einer guten Verfassung zu zeigen und eine Top-Leistung abzurufen. Dass sie sich gleich für die Weltmeisterschaften am kommenden Samstag auf Hawaii qualifizieren würde, hätte sie sich im schönsten Traum nicht vorstellen können. Überglücklich und aufgeregt trat sie bereits in der letzten Woche die Reise zu der Ironman-Insel an.
Newcomerin mit 50 Jahren
Doch nicht nur Lanzarote stand bei ihr auf dem Langdistanzplan. Mitte August setzte die 50jährige Newcomerin noch einen drauf und gewann ihre Altersklasse beim Ostseeman in Glücksburg. „Je länger die Distanzen, desto mehr macht es Spaß“, stellte 2014 nach einer halben Distanz das späte Talent fest. Ab da entwickelte sich die Triathletin sehr rasch. 2016 stand die Langdistanz im europäischen Triathlon-Mekka Roth auf dem Programm, wo sie gleich mit einer Zeit unter 12 Stunden brillierte. „Die Vorbereitungen liefen gut“ und bereits Glücksburg zeigte, dass ihr zwar das Schwimmen weiterhin nicht liegen wird, sie die Radstrecke mit sechs Stunden immer schneller in den Griff bekommt und darauf auch noch eine Marathonzeit von 3:55 Stunden setzen kann. Die Gesamtzeit betrug übrigens 11:36:36 Stunden. Ein Arbeitstag mit Erlebnis- und Erfolgswert.
20 Stunden Training pro Woche
Wie soll es nun auf Hawaii funktionieren? Hat sie Aussichten auf eine Topplatzierung? „Lanzarote war am ehesten mit Hawaii vergleichbar und dort holte sie ihre Qualifikation. Sie wird wohl mit der Hitze klarkommen“, so Einschätzungen aus ihrem Team. „Eine besondere Herausforderung ist es, mit der Atmosphäre klar zu kommen und nicht zu überdrehen“ schildern selbst Profis die Situation vor Ort. Körperlich ist Britta gut vorbereitet. Zwischen 15 und 20 Stunden Training standen wöchentlich auf dem Programm. „Ohne die Unterstützung der Familie würde das nicht gehen“, so die Hausfrau und Mutter, „gerade bei den Langdistanzen ist es für mich mental wichtig, meinen Mann an meiner Seite zu haben.“ Da kann auf Hawaii ja nichts schief gehen, denn auch dort wird er am Streckenrand mit einigen Freunden und Verwandten stehen.
Mitfiebern am Fernsehschirm
Das Event wird Samstagnacht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und live im Internet übertragen. Vermutlich wird sie nicht im Bild zu sehen sein, aber sicher ist, dass sich einige SV13er die Nacht vor dem Fernseher um die Ohren schlagen und nicht nur auf einen deutschen Männersieg bei den Männern hoffen, sondern auch genau achten, ob sie „ihre“ Britta sehen werden. In ihrer Altersklasse vertritt die SV13erin übrigens mit nur zwei weiteren Teilnehmerinnen die deutschen Farben.
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Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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