GT Academy: Gladbecker Gamer gewinnt das Deutschlandfinale

Von  der Simulation auf den Racing-Thron: Peter Pyzera - hier mit dem Siegerpokal nach einem Rennen in UK - hat die Playstation gegen das Cockpit eines Rennwagens getauscht. | Foto: Privat
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  • Von der Simulation auf den Racing-Thron: Peter Pyzera - hier mit dem Siegerpokal nach einem Rennen in UK - hat die Playstation gegen das Cockpit eines Rennwagens getauscht.
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Gladbeck. Von der heimischen Couch und der virtuellen Rennwelt eines Gran Turismos bis zu einem Hartschalensitz in einem echten Rennboliden auf dem Silverstone Circuit in England um die Pole Position zu fahren, ist normalerweise ein langer Weg und eine eher unwahrscheinliche Karriereplanung.

Für einige Wenige hat sich dieser Traum jedoch bewahrheitet. In der „GT Academy“, einem Wettbewerb von Sony und Nissan, bekommen Videospieler die Chance, virtuelle Autorennen auf der PlayStation auszutragen, um sich dann für die Teilnahme an wirklichen Rennen zu qualifizieren. Nach einer professionellen Ausbildung zum Rennfahrer, stehen dann die Schnellsten von ihnen vor der Unterzeichnung eines Profi-Vertrages bei Nissan.
Wie man auf die Idee kommt, talentierte Konsolenspieler hinter das Lenkrad eines PS-starken Nissan GT-R´s zu setzen?
Gran Turismo (oder: „GT“) gilt in der Videospiel-Fachwelt als die Rennsimulation, die das Fahrgefühl wohl am realistischesten auf den Fernseher transportiert. Fahrzeuge und Strecken sind möglichst nah ihren realen Vorbildern nachempfunden.

Vier Wochen lang wurde die TV Serie „GT Academy“ jeden Samstag auf RTL zwischen dem Formel 1-Training und der Qualifikation gezeigt.
Weltweit hatten 1,2 millionen Playstation3-Spieler mitgemacht, in Deutschland waren es ungefähr 96.000. Unter all diesen Teilnehmern haben sich insgesamt vier Spieler für die Ausbildung in England zum Profirennfahrer durchgesetzt. Einer kommt aus Russland, einer aus den USA, ein dritter aus Belgien, der vierte aus Deutschland. Wer jetzt unweigerlich an Schumis Kerpen oder Vettels Heppenheim denkt, irrt: Peter Pyzera, der Gewinner des Deutschlandfinales, kommt aus Gladbeck.
Seit zwei Monaten wohnt er mit den drei anderen in England, fünf Gehminuten von Silverstone entfernt.

„Wir werden extrem hart zum Profirennfahrer ausgebildet, machen jeden Tag sehr viel Sport und fahren natürlich ständig,“ erzählt der gelernte Industriemechaniker. „Doch dazu gehören auch andere Einheiten, wie mentales Training, Sessions im Simulator und noch mehr.“ Peter Pyzera kam mit den sportlichen Anforderung gut zurecht. „Ich war früher 100m Sprinter beim TV Gladbeck, habe viel und hart trainiert. Das hat mir sicherlich geholfen.“
Zusammen mit den anderen Gewinnern bildet er das 24- Stunden Rennteam von Nissan für Dubai im Januar 2013.

Der 25-jährige erklärt, wie schnell es durch die Online-Qualifikation im Spiel ging: „Jeder der eine Playstation besitzt, hatte zwei Wochen Zeit online eine Bestzeit zu fahren. Soviele Versuche wie man wollte. Die 32 Besten von den 96.000 kamen in ein zweitägiges Deutschlandfinale am Nürburgring. Die zwölf Besten vom Deutschlandfinale reisten dann nach Silverstone, wo es ein hartes Ausscheidungsverfahren über fünf Tage gab.“ In der Jury saßen Ex-Formel 1 Pilot Nick Heidfeld, Smudo von den Fantastischen 4 und Rennfahrerin Sabine Schmitz. Nach diesen fünf Tagen stand dann mit dem Gladbecker Peter Pyzera der Sieger fest.

Als letzte Aufgabe musste ein 5-Runden Rennen mit einem umgebauten Nissan 370Z (plus Sicherheitszelle, Schalensitze sowie Sperrdifferential, 330 PS) bestritten werden. „Ich bin als Zweiter gestartet. Mein Vordermann fiel durch einen Schaltfehler zurück. So konnte ich einen ordentlichen Vorsprung von 2 Sekunden herausfahren und kam als Erster ins Ziel.“ Bißchen Glück gehört eben auch dazu.
Wie es jetzt für ihn weitergehe, würde die Zukunft zeigen. „Das liegt daran, wie gut ich bin und wie gut ich mich vor allem in Dubai verkaufe. Aber ich habe halt einen Profirennvertrag gewonnen und arbeite jetzt erstmal für Nissan bis ich sozusagen nicht mehr gut genug bin. Aber bis jetzt sieht es nicht danach aus.“
Smudo und Nick Heidfeld waren von seinen Fahrleistungen und seinem Ehrgeiz jedenfalls sehr angetan.

Von  der Simulation auf den Racing-Thron: Peter Pyzera - hier mit dem Siegerpokal nach einem Rennen in UK - hat die Playstation gegen das Cockpit eines Rennwagens getauscht. | Foto: Privat
Der Gladbecker wird im Januar 2013 am 24 -Stunden Rennen in Dubai teilnehmen | Foto: GT Academy
Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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