Gladbecker Fußballszene im Umbruch: Kunstrasen für Brauck?Aus für SVZ-Sportanlage?

Sind die Tage der Sportanlage des SV Zweckel an der Dorstener Straße gezählt? Im Rathaus gibt es jedenfalls durchaus Pläne, die Anlage zu schließen, wogegen schon im Jahr 2018 die Sportanlage an der Roßheidestraße in Brauck einen Kunstrasenplatz erhalten könnte. Foto: Jürgen Fehst
  • Sind die Tage der Sportanlage des SV Zweckel an der Dorstener Straße gezählt? Im Rathaus gibt es jedenfalls durchaus Pläne, die Anlage zu schließen, wogegen schon im Jahr 2018 die Sportanlage an der Roßheidestraße in Brauck einen Kunstrasenplatz erhalten könnte. Foto: Jürgen Fehst
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Gladbeck. Nachdem bereits im Norden (Sportanlage des BV Rentfort an der Hegestraße) und in Stadtmitte (Sportanlage von Preußen Gladbeck am Nordpark) auf Kunstrasen gespielt werden kann, soll im Jahr 2018 eine dritte Gladbecker Anlage mit Kunstrasen ausgestattet werden.

Aufgrund der noch ungeklärten Lärmproblematik an der Sportanlage an der Dorstener Straße soll der neue Kunstrasenplatz im Stadtsüden entstehen, gleichzeitig wird aber zusammen mit dem SV Zweckel eine Perspektive für die Sportanlage an der Dorstener Straße entwickelt. Diesen Vorschlag macht die Verwaltung dem Sportausschuss, der darüber in seiner Sitzung am Donnerstag, 6. Oktober, beraten wird.
Fakt ist, dass sich die Gladbecker Sportlandschaft sich mit der immer älter werdenden Stadtgesellschaft zusehends verändert. Und das mit gravierenden Folgen für den Sport.

Dies bestätigte bereits im Jahr 2012 die Sportverhaltensanalyse der „Forschungsstelle Kommunale Sportentwicklungsplanung“ der Bergischen Universität Wuppertal. Vor allem in den Fußballvereinen sind auch in Gladbeck die Mitgliederzahlen teils dramatisch zurückgegangen. Während im Jahr 2000 noch 15 Fußballvereine existierten, sind es aktuell nur acht. Und von ehemals 107 Mannschaften sind nur noch 92 übriggeblieben. „Der Trend wird sich auch in den nächsten Jahren nicht umkehren lassen, sondern eher fortsetzen“, lautet die Prognose von Sportdezernent Rainer Weichelt.

Zur Stärkung des Gladbecker Fußballs hat die Bergische Universität Wuppertal der Stadt Gladbeck eine deutliche Handlungsempfehlung gegeben: Konzentration des Fußballsports, Rückbau von Sportplätzen und Bau von Kunstrasenplätzen. Diese drei Säulen sind maßgeblich für die Entscheidung bei Errichtung weiterer Kunstrasenplätze. Basierend auf diese Empfehlung schlägt die Sportverwaltung nun vor, die Sportanlagen an der Dorstener Straße und an der Roßheidestraße zu entwickeln.

Dabei sieht die Stadtverwaltung die Entwicklungschancen des Sportplatzes an der Dorstener Straße in Zweckel als "sehr problematisch". Hier müsste nach Angaben der Stadt Gladbeck nicht nur in einen neuen Kunstrasen investiert werden. Eine besondere Rolle spiele der Lärmschutz. Dies würden auch vorliegende Gutachten und häufige Anwohnerbeschwerden über Lärm belegen. Demnach müssten bei einem Neubau die Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes umgesetzt werden. Nach der aktuellen Rechtslage könne dies bedeuten, dass die Stadt hohe und sehr teure Lärmschutzwände errichten müsste. „Dies ist weder städtebaulich verträglich, noch finanziell darzustellen“, so Sportdezernent Rainer Weichelt. Hinzu komme, dass es dem Standort an Parkplätzen fehle.

im Rathaus macht man keinen Hehl daraus, dass wegen der bekannten vielfältigen Probleme sogar die Aufgabe der Sportanlage an der Dorstener Straße sinnvoll und notwendig sein könne. Die Stadt wird daher gemeinsam mit dem SV Zweckel unter der Moderation von Professor Horst Hübner von der Bergischen Universität Wuppertal eine Perspektive, verbunden mit dem Bau des vierten Kunstrasenplatzes, für einen möglichen anderen Standort entwickeln. Selbstverständlich stehe aber auch das Stadion dem SV Zweckel weiterhin für seine Westfalenliga-Mannschaft zur Verfügung!

Anders präsentiert sich die Situation im Stadtsüden, weshalb die Verwaltung vorschlägt, bereits im Jahr 2018 einen Kunstrasenplatz an der Sportanlage Roßheidestraße zu bauen. Hier seien bessere Lärmschutzbedingungen gegeben. Hinzu komme, dass es bereits gelungen sei, die Fußballinteressierten im Süden unter der Regie von Schwarz-Blau Gladbeck auf dieser Sportanlage zu konzentrieren. „Die Bündelung führte zu gefestigten Strukturen und einer verlässlichen Perspektive. Zudem leben gerade im Stadtsüden viele Kinder und Jugendliche“, führt Rainer Weichelt aus.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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