Gerd Blum (81) wird erneut Deutscher Meister im Cross Triathlon
"Etwas verrückt muss man auch sein"
Zum 11. Mal fanden die Deutschen Meisterschaften im Cross Triathlon in der Vulkaneifel statt . Zahlreiche deutsche und internationale Top Athleten waren am Start - darunter auch eine lebende Sportlegende aus Gladbeck.
Gerd Blum vom SV 13 ist wohl das, was man früher einen echten Haudegen nannte: Als Extremsportler hat der Gladbecker auch in seinem siebten Lebensjahrzehnt so ziemlich alles gewonnen, was der Crosstriathlon zu bieten hat. Er war mehrfach deutscher Meister und Europameister, hatte schon die WM-Qualifikation in der Tasche und hat die Turnschuhe auch mit nunmehr 81 Jahren noch nicht an den Nagel gehängt.
Seine körperliche Fitness wollte Blum auch bei der Deutschen Meisterschaft in Schalkenmehren wieder unter Beweis stellen. Der kleine Touristenort hatte diesen Sommer trotz der Pandemie Hochsaison. Kein Wunder, denn im Herzen der Vulkaneifel zählt diese Veranstaltung zu den Highlights in der Region.
Der Wettkampf hätte auch weitaus jüngere Menschen vor eine knackige Aufgabe gestellt. In der Sprint Distanz galt es 750 Meter zu schwimmen, 20 km auf dem Mountainbike abzuspulen und dann noch sechs Kilometer zu laufen.
Über Schotter und Lava
Nach dem schwimmerischen Wettkampf im Schalkenmehrener Maar, nachdem sich ein normaler Mensch bereits erschöpft aufs Sofa zurückgezogen hätte, ging es für Gerd Blum und seine Mitstreiter erst richtig los. Mit dem Mountainbike ging es auf die abwechslungsreiche Mountainbikestrecke, die sich über 500 Höhenmeter und 20 Kilometer rund um das Schalkenmehrer Mar durch das Gelände erstreckte. "Das hat uns Athleten einiges abverlangt", so Blum. Die engen, kurvenreichen Waldwege und steile ausgewaschene Lavapfade um das Vulkanpanorama hatten es in sich. Auf langen steilen Wegen mühten sich die Athleten bergauf, um dann halsbrecherische Abfahrten auf staubigen Schotterwege hinzulegen. "Cross Triathlon fordert Energie, Konzentration und Ausdauer, eine kluge Renneinteilung, aber auch Kraft , Mut und Geschicklichkeit", betont der Altmeister.
Kaum war die Radstrecke bewältigt, ging es direkt weiter. Beim abschließenden Crosslauf mussten sich die Sportler sechs erbarmungslosen Kilometern über Stock, Stein und 200 Höhenmeter stellen. Nach drei Stunden, 23 Minuten und 41 Sekunden hatte Gerd Blum die Tortur geschafft und sich wieder einmal den Deutschen Meistertitel in seiner Altersklasse gesichert.
"Ich war der älteste Teilnehmer im gesamten Starterfeld mit über 80 Jahren", berichtet Blum. Kein Grund, in Rente zu gehen: "Der Sport macht mir noch soviel Spaß , dass ich ans Aufhören noch nicht denke", lacht er und verrät ein weiteres Erfolgsgeheimnis: "Etwas verrückt muss man auch sein", so der 81-Jährige.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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