Deutsche Meisterschaften der Sportschützen: Waltraud Struff vertritt die Farben Gladbecks
Gladbeck. Wenn am 28. Oktober in Dortmund die bundesdeutsche Sportschützen-Elite um Meisterehren kämpft, ist auch eine Gladbeckerin mit von der Partie: Waltraud Struff aus den Reihen des Schützenvereins Gladbeck-Mitte hat sich für die Endausscheidung qualifiziert.
Womit der sportliche Erfolgsweg der 53-jährigen seinen nächsten Höhepunkt erreicht. Dabei kam die Baumarkt-Mitarbeiterin erst auf Umwegen zum Schießsport, folgte dem Drängeln ihrer Familie. Und erst vor rund zweieinhalb Jahren hielt Waltraud Struff erstmals ein Luftgewehr in der Hand, war sofort vom Schießsport-Virus infiziert. Intensives Training war die Folge und schon bald wurde das Engagement mit guten Platzierungen belohnt.
Das es schon in 2018 für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft reichen würde hatte selbst Waltraud Struff nicht gedacht. Aber über Kreis-, Bezirks- und Landesebene schaffte sie die Qualifikation. Zu einem Platz auf dem Siegertreppchen reichte es zwar nie, doch mit dem 5. Rang bei der Landesmeisterschaft löste sie die Fahrkarte nach Dortmund.
Im Landesleistungszentrum der Schützen wird Waltraud Struff in der Klasse "Luftgewehr Auflage Seniorinnen I" antreten und dort auf rund 300 Mitbewerberinnen treffen. 30 Schuss auf eine 10er-Scheibe sind zu absolvieren, die bestmögliche Wertung bringt 10,9 Zähler ein. "Eine 10 pro Schuss ist Pflicht," weiss Waltraud Struff, die mit 317,9 Punkten ihr bislang bestes Gesamtergebnis erzielte. Ob es am Ende für die Finalrunde, in die die acht besten Schützinnen einziehen, reichen wird?
Dass sportlicher Erfolg auch heute nicht unbedingt nur mit Hilfe von High-Tech möglich ist, zeigt die Tatsache, dass Waltraud Struff auf ihr schon mit acht Jahren recht altes Luftgewehr schwört. Aus dem Vereinsbestand der Stadtmitte-Schützen stammt das Sportgerät. "Eine Standard-Ausführung," versichert der 2. Vereinsvorsitzende Jörg Schwalvenberg. Rund 1.500 Euro hat das Gewehr bei der Anschaffung für den Verein gekostet, während für hochmoderne Luftgewehre durchaus auch bis zu 5.000 Euro entrichtet werden müssen.
Schon die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft ist für Waltraud Struff ein Riesenerfolg. In der verbleibenden Zeit für den Wettkampf wird sie auf jeden Fall noch mehr trainieren. An Zielsicherheit mangelt es der Gladbeckerin bestimmt nicht, nun müssen in Dortmund noch die Nerven mitspielen. Und trotz ihrer bisherigen Erfolge und auch Schießergebnisse bleibt die Sportschützin bescheiden. Wenn sie am Ende unter den TOP 35 landen würde, wäre sie mehr als zufrieden. Aber vielleicht gelingt ihr ja tatsächlich der Einzug in das Finale mit den acht besten Schützinnen.
In Dortmund wird Waltraud Struff ganz bestimmt auf die Unterstützung einer vielköpfigen Fan-Gemeinde aus den Reihen des Schützenvereins Gladbeck-Mitte zählen dürfen. Bis zu 30 Vereinsmitglieder werden vor Ort sein. Und anschließend ist auf jeden Fall - unabhängig vom sportlichen Abschneiden von Waltraud Struff - eine große Party geplant. Und es hätte wohl niemand ein Problem damit, wenn Waltraud Struff mit einer Medaille aus Edelmetall die Heimfahrt antreten könnte. Wie wäre es mit der Ausführung in Gold?
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.