Spendengelder für DKMS sowie Kinder- und Jugendhospizdienst Gladbeck.
An acht Tagen mit dem E-Bike durch Deutschland
Er selbst bezeichnet sich als "abenteuerlustig" und ist nachweislich auch ein sehr sportlicher Typ. Und diese beiden Attribute stellte Dirk Lögters aus Rentfort-Nord eindrucksvoll unter Beweis: Acht Tage - inklusive An- und Abreise - lang war er an der Seite seines Mitstreiters Alfons Sudhoff mit seinem E-Bike in Deutschland unterwegs, legte dabei die Distanz von stolzen 1.115 Kilometer zurück.
Doch was bringt einen Marathonsportler dazu, die Laufschuhe gegen ein E-Bike zu tauschen? "Eine meine Schwestern ist früh an Leukämie verstorben und ich will wachrütteln. Ich will die Menschen dazu bringen, im "Jetzt" zu leben, das Leben zu genießen, sich mit geringem Aufwand zu typisieren, Anderen zu helfen und um im eigenen Bedarfsfall optimale Hilfe zu erfahren," erläutert Lögters nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt. Für den Gladbecker war die Tour aber auch eine Art Selbsttherapie, um den Schicksalsschlag besser verarbeiten zu können.
Also stiegen Lögters und seine Freund sowie Nachbar Sudhoff am nördlichsten Sandkorn Deutschlands, am "Lister Ellenbogen" in die Sättel ihrer Fahrräder. Machten sich auf die Tour, die erst am südlichsten Grashalm Deutschlands, nämlich am "Haldenwanger Eck", ihr Ende finden sollte.
Sechs bis neun Stunden waren für die zwischen 150 und 180 Kilometer langen Tagesetappen erforderlich. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit lag bei 20 Stundenkilometer - auch auf den beiden Etappen, bei denen sich Lögters Schwester Christine, inzwischen in Süddeutschland heimisch, zu dem Radfahrer-Duo gesellte.
Es war ein windiger Start im Norden der Republik. Die beiden Radfahrer mussten gegen orkanartige Winde kämpfen, schon nach 27 Kilometer waren die Bike-Akkus leer. Und am Abend drohte gegen 21 Uhr die erste Etappe acht Kilometer vor dem Ziel schon zu Ende zu sein, doch ein Einheimischer wusste Rat, forderte über den Fährruf noch ein Schiff an.
Auch an den Folgetagen lief es nicht immer rund, hier aber kamen dann die Marathon-Tugenden "Fitness", "Geduld" und "Ausdauer" zum Tragen. Der Durchhaltewillen wurde auch die schönen und unvergessenen Momente während der Tour gestärkt. Da waren die Begegnungen mit Passanten, die großes Interesse an der Tour der beiden Extremsportler zeigen und spontan Geldspenden leisteten. Nicht vergessen zu vergessen der örtliche Bürgermeister, der bei der Suche nach Übernachtungsplätzen half. In Corona-Zeiten kein leichtes Unterfangen.
Am Ende war es daher auch eher nebensächlich, dass die beiden Radfahrer aus dem Ruhrgebiet das gesteckte Fahrtziel doch nicht ganz erreichten. Aber im Allgäu herrschten auf einer Seehöhe von 1.800 Metern völlig unerwartet hochwinterliche Bedingungen. Die letzten 1,6 Kilometer der Gesamtdistanz waren zu Fuß bei einer geschlossenen Schneedecke einfach nicht mehr zu schaffen, ohne dabei Leib und Leben zu riskieren.
Derzeit sind Dirk Lögters und Alfons Sudhoff mit der Nachbereitung der Tour beschäftigt, auch die Sammelaktion ist noch nicht beendet. Wobei die eingehenden Gelder keineswegs für die Kasse von Lögters und Sudhoff bestimmt ist, sondern vielmehr für die "Deutsche Knochenmark Spenderdatei" (DKMS) sowie den in Gladbeck beheimatete "Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe". Denn Lögters und Sudhoff möchten, dass für an Krebs erkrankte Personen eine Stammzellentransplantation möglich ist, somit Leben gerettet werden können und dass Kindern, die nur eine verkürzte Lebenserwartung haben, in den Genuss besonderer Freudenmomente kommen.
Daher sind weitere Spenden sehr willkommen. Weitere Infos hierzu gibt es im Internet unter diesem Link.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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