Vermeintliche Sprachnachricht
Vorsicht vor "Abzocke" per SMS

Mit einer vermeintlichen Mailbox-Nachricht versuchen Betrüger, arglose Nutzer auszuspionieren. (Symbolbild)
  • Mit einer vermeintlichen Mailbox-Nachricht versuchen Betrüger, arglose Nutzer auszuspionieren. (Symbolbild)
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Die Nachricht ist knapp. „Neue Voicemail“ steht in der SMS, dahinter folgt ein Link auf eine Internetseite. Dieser Link ist in vielen SMS unterschiedlich – ebenso wie die Nummer des angeblichen Absenders. „Schnell denkt man, auf der eigenen Handy-Mailbox hätte jemand eine neue Nachricht hinterlassen und will sie anhören. Doch Achtung: Tippen Sie nicht auf den Link! Er führt nicht zu Ihrer Mailbox. Stattdessen sollen Sie eine neue App installieren”, warnt Claudia Berger, Leiterin der Beratungsstelle Bottrop der Verbraucherzentrale NRW.

Diese Apps können zum Beispiel Daten des Smartphones kopieren und stehlen, massenhaft unbemerkt SMS verschicken oder dem Gerät andere Schäden zufügen. Hier einige Tipps, wie man sich vor solchen SMS schützen kann und was zu tun ist, wenn die Betrugsfalle bereits zugeschnappt ist.

Wie erkenne ich echte SMS meiner Mailbox?
Die echte Mailbox sendet Nachrichten immer von der gleichen Nummer. Welche das ist, erfahren Verbraucher von ihrem Mobilfunkanbieter. In der Regel schickt die Mailbox zudem keinen Link auf eine unbekannte Internetseite, über den Nachricht abgehört werden können. Stattdessen sollte man selbst bei der Mailbox anrufen. In der Regel ist sie in den gespeicherten Kontakten als "Mailbox" zu finden.

Was ist zu tun, wenn ich eine fragwürdige SMS erhalten habe?
Unerwünschte SMS mit unseriösen Links sollten sofort gelöscht werden. Keinesfalls sollten Betroffene auf die SMS antworten, darin enthaltene Links öffnen oder vorgeschlagene Apps installieren.

Was ist zu tun, wenn ich einen Link geöffnet habe?
Um den Missbrauch ihres Smartphones zu vermeiden, sollten Betroffene den Flugmodus aktivieren und den Mobilfunkanbieter informieren. Dieser erstellt auf Anfrage auch einen Kostennachweis über möglicherweise verschickte SMS. Eine Anzeige bei der Polizei sollte in jedem Fall erstattet werden, auch um mögliche Versicherungsansprüche geltend zu machen.

Wie verhinderte ich unerwünschte SMS?
In den Einstellungen vieler Nachrichten-Apps können Verbraucher festlegen, dass sie nur SMS von gespeicherten Kontakten empfangen möchten. Wer Service-Angebote wie zum Beispiel Terminerinnerungen oder Informationsdienste von Banken nutzt, muss daran denken, diese Rufnummern fortan einzuspeichern. Manche Smartphones oder Sicherheits-Apps bieten auch Spam-Filter an. Sie können helfen, die Zahl unerwünschter SMS zu verringern. Grundsätzlich gilt: Verbraucher sollten möglichst sparsam mit ihren Daten umgehen und ihre Handynummer nur angeben, wenn es zwingend nötig ist. Wer langfristig von der SMS-Flut betroffen ist, sollte über einen Wechsel der Rufnummer nachdenken.

Wie schütze ich mich vor Schäden durch diese SMS?
Vorsicht ist insbesondere dann geboten, wenn nach dem Antippen eines Links eine App installiert werden soll. Befinden sich Apps nicht in einem offiziellen Store des Smartphones, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es schädliche Programme sind. Nutzer eines Android-Smartphones können in den Einstellungen festlegen, dass Apps aus unbekannten Quellen nicht installiert werden dürfen und sich so schützen. Bei iPhones sind nur Installationen aus dem App-Store von Apple möglich, sofern man die Geräte nicht selbst manipuliert hat. Verbraucher sollten generell bei ihrem Mobilfunkanbieter eine Drittanbietersperre aktivieren, sofern dies noch nicht geschehen ist. Betriebssystem und Apps sollten durch automatische Updates immer aktuell gehalten werden.

Was kann ich tun, wenn mir unerwünschte Kosten entstanden sind?
Wenn Verbraucher durch unseriöse SMS Kosten entstanden sind, könnte eine Hausratversicherung dafür aufkommen. Viele Verträge enthalten Schutz vor Schäden durch Phishing, wenn zum Beispiel missbräuchlich Einkäufe im Internet getätigt wurden. Auch spezielle Cyberversicherungen können solche Schäden abdecken.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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