Sparkasse Gladbeck: Sicheren Weges durch die Finanzkrise
Die europäische Staatsschuldenkrise und die anhaltende Finanz- und Wirtschaftskrise hinterlassen weltweit täglich ihre Spuren, verursachen immer wieder neue Schlagszeilen. Unbeeindruckt von den globalen Ereignissen blieb die Sparkasse Gladbeck aber auch im Jahr 2011 auf Erfolgskurs.
„Die Sparkasse Gladbeck steht weiterhin für Nähe, Vertrauen und Verlässlichkeit in Gladbeck. Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Jahres 2011 zeigt sich der Geschäftsverlauf 2011 insgesamt zufriedenstellend.“ Kurz und knapp fassten jetzt die Sparkassendirektor Walter Pietzka und Ludger Kreyerhoff die für das Geschäftsjahr 2011 vorliegenden Zahlen zusammen.
„Wir sind in Gladbeck zu Hause,“ führten die beiden Herren weiter aus und verwiesen darauf, dass sich die Sparkasse in der heimische und für die heimische Region engagiere, weil ihr ihre Kunden am Herzen liegen. „Wir geben den Kunden etwas von dem Vertrauen zurück, das sie uns entgegen bringen - mit dem Ziel, das Leben in unserer Stadt noch lebenswerter zu gestalten.“
Der Sparkassen-Jahresabschluss für 2011 jedenfalls zeugt durchweg wieder von positiven Entwicklungen. So erhöhte sich die stichtagsbezogene Bilanzsumme um 80,6 Millionen Euro ( 12,0 Prozent) auf 754,9 Millionen Euro. Hauptwachstumsträger waren dabei die Kundenforderungen, die um 8,3 Prozent auf 502,9 Millionen Euro stiegen. Die Kundeneinlagen auf der Passivseite kletterten dagegen lediglich um 4,2 Millionen beziehungsweise 0,8 Prozent und für das Geschäftsjahr 2011 wird ein Bilanzgewinn von 700000 Euro ausgewiesen.
„Angesichts der bekannten Marktbedingungen zeigt sich die Sparkasse mit der Entwicklung zufrieden,“ äußerte sich Ludger Kreyerhoff. Und schon wie im Vorjahr wurden besonders die Erwartungen im Kreditgeschäft übertroffen. Der Anstieg von 8,3 Prozent lag deutlich oberhalb der Planung. Hauptursache hierfür war die weiterhin hohe Nachfrage im Wohnungsbau, wo sich die Darlehenszusage innerhalb Jahresfrist um 21,1 Prozent erhöhte. „Das niedrige Zinsniveau ermöglichte somit vielen Gladbecker, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen,“ bilanzierte Walter Pietzka. bei der Sparkasse zuständig für das Privatkundengeschäft. Das Nettovolumen im Kreditgeschäft konnte um 38,6 Millionen auf 502,9 Millionen Euro ausgedehnt werden.
Aber auch das Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen erhöhte sich aufgrund der anhaltenden Investitionsbereitschaft. Entsprechend fiel die Bilanz von Ludger Kreyerhoff, zuständig für gewerbliche Kreditgeschäfte, aus: „Als bedeutender Finanzierer der Glabecker Wirtschaft haben wir auch im Jahr 2011 zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen beigetragen.“
Zumal die oft zitierte „Kreditklemme“ aus der Sicht des Sparkassen-Vorstandes in Gladbeck keine Rolle spielt. „Auch in Zukunft kann die Sparkasse Gladbeck alle wirtschaftlich machbaren Kreditanfragen erfüllen,“ versicherte Ludger Kreyerhoff. Garant dafür sei auch die stetige Entwicklung der bilanzwirksamen Kundeneinlagen, die im Jahr 2011 bei 496,6 Millionrn Euro lagen, somit das Vorjahresergebnis leicht überboten wurde.Dabei zeigten die Sparkassen-Kunden sicherheitsbewusstes Anlegerverhalten, weshalb Produkte mit kurzen Laufzeiten, möglichst mit Kapitalgarantie, gefragt waren. Erfreulich verlief dabei der Verkauf des „Solar-Sparkassenbriefes“, mit dessen Erwerb Sparkassenkunden auch gleich das Gladbecker Großprojekt zur Gewinnung umweltfreundliche Sonnenenergie unterstützten.
Von Turbulenzen geprägt war das Börsenjahr 2011. Zunächst die Katastrophe in Japan und dann die Staatsschuldenkrise sorgten für Kursstürze. Daraus resultierte ein lebhafter Wertpapierhandel und die Umsätze stiegen um 11,8 Prozent auf 36,9 Millionen Euro. Auch im Jahr 2012 wird wohl die EU-Schuldenkrise des Anlegerverhalten der Sparkassenkunden beeinflussen. „Um Risiken zu verringern, raten wir unseren Anlegern zu mittel- bis langfristig strukturierten Anlagen. Interessante Renditen lassen sich nur durch verschiedene Laufzeiten und Anlagestrukturen erzielen,“ wartete Walter Pietzka auch mit einem wertvollen Tipp auf.
Eine deutliche Steigerung wurde erneut im Bauspargeschäft verzeichnet, denn 856 Bausparverträge mit einem Vertragsvolumen von 19,0 Millionen Euro wurden abgeschlossen. So wurde gegenüber dem Jahr 2010 das Volumen um stolze 30 Prozent geseigert. Und auch das mit Immobilienvermittlungen erwirtschaftete Ergebnis lag deutlich über den Erwartungen, stieg um 15,6 Prozent.
Und weiter verstärkt werden konnte auch der Absatz im Bereich der Sach- und Lebensversicherungen.
Zu den Höhepunkten des Jahres 2011 gehörte aus Sparkassensicht die Eröffnung der neuen Hauptstelle-Kundenhalle am 14. Juni und den vier Tage später folgenden „Tag der offenen Tür“. Damit wurde die Neugestaltung der Service- und Beratungsbereiche in der Hauptstelle abgeschlossen. Die Umbaumaßnahmen werden im Jahr 2012 aber fortgesetzt, wobei aktuell die internen Bereiche im Mittelpunkt stehen. Im Herbst sollen auch die Arbeiten im Sparkassenturm und im 1. Obergeschoss der Kundenhalle starten. Investitionen sind auch für den Standort „Bülser Straße“ vorgesehen. „Der heutige Standort entspricht nicht mehr den Anforderungen unserer Kunden. Wir sind zuversichtlich, dass die Suche nach einem neuen Standort bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein wird,“ kündigte Ludger Kreyerhoff an.
Um eine Person auf 211 erhöht hat sich im Geschäftsjahr der Mitarbeiterstamm. Unter den Mitarbeitern befinden sich auch 75 Teilzeitkräfte sowie 18 Auszubildende. Denn um auch künftig auf gute, qualifizierte Nachwuchskräfte zurückgreifen zu können, hat die Sparkasse ihre Ausbildungsquote um 8,5 Prozent erhöht. Apropos Qualifikation: In Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für die eigenen Mitarbeiter investierte die Sparkasse im Jahr 2012 insgesamt 190000 Euro.
Bis zum Jahresende 2011 setzte die Sparkasse zudem die dritte Novelle der „MaRisk“ der „Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht“ (BaFin) um. Dementsprechend wurden wesentliche Änderungen vorgenommen, wie zum Beispiel die Erfassung von Konzentrationsrisiken bei Großkreditpositionen. Insbesondere die Regelungen zur Zusammenfassung von Kreditnehmereinheiten zu Risikoeinheiten wurden deutlich erweitert.
Fest im Blick hat der Sparkassen-Vorstand auch die von der Bankenaufsicht geplanten neuen Regelungen im Bezug auf die Einlagensicherung, die Bankenabgabe und die Basel III-Reformen „Den Maßnahmen, die in ihrer Kombination erhöhte Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung der Kreditinistitute stellen, sehen wir gelassen entgegen,“ zeigte sich Kreyerhoff gegenüber der Presse gelassen. „Wir werden auch zukünftig ausreichend Gelder für Ausleihungen an Gladbecker Bürger und Unternehmer zur Verfügung stellen.“
Darüber hinaus engagierte sich die Sparkasse im Jahr 2011 auch wieder mit finanziellen Hilfen gegenüber Vereinen und Institutionen. Das Spendenvolumen, resultierend aus dem PS-Zweckertrag und Stiftungserträgen, betrug insgesamt 148000 Euro. Unter dem Titel „In Gladbeck zu Hause. Gut für Sie, Gut für uns. Gut für Gladbeck“ hat die Sparkasse ihr Engagement der Jahr 2009 bis 2011 erstmalig in einer Broschüre zusammengestellt. Demnach wurden in den letzten drei Jahren insgesamt 1,894 Millionen Euro an die Stadt Gladbeck augeschüttet und 3,2 Millionen Euro Spenden und Gewerbesteuerzahlungen für soziale, karikative, kulturelle sowie sportliche Projekte geleistet. Und obendrein war das Losglück beim PS-Sparen den Gladbecker Sparkassenkunden im Jahr 2011 besonders zugetan, denn drei Kunden gewannen je einen Pkw.
Auch im Jahr 2012 wird es besondere Veranstaltungen unter der Regie der Sparkasse geben. Genannt seien hier der erste „Golf-Erlebnistag“ und das zweite „Golf-Einladungsturnier“. Freuen dürfen sich die Sparkassenkunden auch auf das „Sparkassen-Forum“ im November. Hierfür konnte bereits ein aus Funk und Fernsehen bekannter Referent verpflichtet werden. Über die Identität des „Stargastes“ hüllen sich Sparkassen-Verantwortlichen derzeit aber noch in Schweigen. Und nicht fehlen wird zum Abschluss des Jahres das traditionelle „Turmblasen“ am 23. Dezember.
Für das laufende Geschäftsjahr 2012 geht der Vorstand übrigens von einer moderaten Aufwärtsbewegung in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands aus. Dementsprechend rechnet man in Gladbeck mit einem weiteren Zuwachs im Kreditgeschäft. „Der über Konditionen geführte starke Wettbewerb wird sich im Einlagengeschäft fortsetzen,“ wagen Walter Pietzka und Ludger Kreyerhoff eine vorsichtige Prognose. „In Anbetracht dieses umfeldes ist es geschäftspolitisches Ziel der Sparkasse, mit der an den Kundenbedürfnissen ausgerichteten ganzheitlichen Beratung sowie dem umfassenden Produktangebot den Bestand an Kundeneinlagen möglichst auszubauen.“
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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