Sparen durch richtige Heizungseinstellung
![Auch die Gladbecker Bürger können Heizkosten sparen, wie das gehen kann, verrät die Verbraucherzentrale Bottrop. | Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de](https://media04.lokalkompass.de/article/2012/10/15/0/3143700_L.jpg?1562464752)
- Auch die Gladbecker Bürger können Heizkosten sparen, wie das gehen kann, verrät die Verbraucherzentrale Bottrop.
- Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de
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Eine halbe Milliarde Euro könnten Nordrhein-Westfalens Bürger bei den Energiekosten sparen – mit der richtigen Einstellung: „Rund 90 Prozent aller Heizungen sind nicht optimal eingestellt“, weiß Energieberater Akke Wilmes von der Verbraucherzentrale NRW in Bottrop. Und hat auch Tipps für die Gladbecker parat: „Wären Heizkessel, Pumpe und Thermostatventile richtig aufeinander abgestimmt, wäre eine Ersparnis von 6.400 Millionen Kilowattstunden Heizenergie drin. Wer will, dass auch seine Heizung mehr kann, sollte mit folgenden Tipps für die richtige Einstellung sorgen.
Ein Muss: Der hydraulische Abgleich ist ein Muss, wenn sich störende Geräusche in Heizkörpern oder Rohrleitungen häufen. Auch wenn einige Heizkörper im Haus zu warm werden, während andere kühl bleiben, sollte der hydraulische Abgleich auf dem Programm stehen. Wurde ein neuer Heizkessel oder eine Wärmepumpe eingebaut oder das Wohngebäude zum Beispiel gedämmt, muss die Heizanlage vom Fachmann ebenfalls richtig eingestellt werden. Auch wenn die eingebauten Thermostatventile oder die Heizungspumpe älter als 15 Jahre sind und ohnehin (bald) erneuert werden müssen, lohnt der hydraulische Abgleich.
Der Dreh: Heizwasser verteilt sich auf dem Weg des geringsten Widerstandes. Deshalb fließt durch lange, dünne Rohre weniger Wasser als durch kurze und dicke. Folge: Einzelne Räume bekommen dadurch zu viel Heizwasser ab, andere viel zu wenig und werden trotz laufender Heizung nicht richtig oder nur sehr langsam warm. Beim hydraulischen Abgleich stimmt der Heizungsfachmann Heizungspumpe, Heizleitungen und Heizkörper exakt auf den Wärmebedarf der Räume ab. Die notwendige Durchflussmenge wird für jeden Heizkörper ermittelt und an den voreinstellbaren Thermostatventilen reguliert, sodass jede Heizfläche mit der jeweils erforderlichen Warmwassermenge versorgt wird.
Die Kosten: Für ein Einfamilienhaus kostet ein hydraulischer Abgleich zwischen 600 und 1.200 Euro – je nachdem, wie viele Thermostatventile ersetzt werden müssen und ob auch die Heizungspumpe ausgetauscht wird. Per Wärme-Check kann auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW unter www.vz-nrw.de/meine-heizung kostenlos geprüft werden, ob und wann sich der hydraulische Abgleich für die eigene Immobilie lohnt. Hierzu werden einfach einige Daten wie Baujahr und Wohnfläche des Hauses eingegeben. Daraus ermittelt der Onlinerechner dann die jeweiligen Kosten und mögliche Einsparungen – und prognostiziert, in wie viel Jahren sich der Abgleich dann amortisiert hat.
Die Macher: Jeder Heizungsfachbetrieb sollte in der Lage sein, den hydraulischen Abgleich fachgerecht und systematisch vorzunehmen. Vor der Auftragsvergabe empfiehlt es sich jedoch, Vergleichsangebote einzuholen und nach Referenzanlagen zu fragen. Vorteilhaft ist natürlich auch, wenn der Fachmann die Heizungsanlage genau kennt – zum Beispiel die Firma, die ohnehin mit deren regelmäßiger Wartung beauftragt ist. Auf die richtige Einstellung kann man zählen, wenn gefragt wird, was genau gemacht wird und welche Einsparungen damit zu erzielen sind. Im Auftrag an den Fachbetrieb sollte aufgeführt sein, dass der hydraulische Abgleich gemäß "VOB/C - DIN 18380" durchgeführt wurde, die Berechnungen nach "Optimus" (oder vergleichbaren Verfahren) oder alternativ nach "DIN 12831" vorgenommen sind. Auch sind alle Berechnungen und die ausgeführten Arbeiten vollständig zu dokumentieren.
Unter www.vz-nrw.de/meine-heizung ist alles Wichtige rund um den hydraulischen Abgleich zusammengefasst.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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