Schadstoffe: Kreisverwaltung untersucht private Brunnen

Die Anwohner im westlichen Umfeld der Ineos Phenol GmbH in Gladbeck bekommen in diesen Tagen Post von der Kreisverwaltung Recklinghausen. Grund sind besorgniserregende Verunreinigungen des Grundwassers durch die Chemische Industrie. Nun sollen zum Schutz der Bewohner eventuelle Brauchwasserbrunnen unter die Lupe genommen werden.

Aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen wurden auf dem Betriebsgelände der Ineos Phenol GmbH Boden- und Grundwasseruntersuchungen vorgenommen, bei denen Belastungen gefunden wurden, die zum Teil noch aus dem früheren Betrieb der IG Farben (vor und während des 2. Weltkrieges) stammen. In der Folge sind entlang des Industriegeländes an der Frentroper Straße Grundwasser-Beobachter installiert worden.

Die Ende des Jahres 2016 entnommenen Proben bestätigten die Verunreinigungen des Grundwassers mit Cumol, leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen und perfluorierten Tensiden.

Im Februar 2017 wurde die Kreisverwaltung Recklinghausen als Untere Bodenschutzbehörde von der Bezirksregierung Münster mit dem Fall betraut. Mit der Hauswurfsendung werden die Anwohner über die Grundwasserbelastung auf dem Werksgelände der Ineos Phenol GmbH informiert und nach privaten Brauchwasserbrunnen im Umfeld des Werkgeländes gefragt.

Bisher gibt es keine Hinweise auf eine Ausbreitung der Verunreinigungen über die Industrieflächen hinaus.

Dennoch bittet die Kreisverwaltung Anwohner, Brauchwasserbrunnen zu melden, damit an diesen durch Fachleute vorsorglich Proben genommen, analysiert und bewertet werden können. Ziel ist, mittels der privaten Brauchwasserbrunnen die Grundwasserqualität außerhalb des Werksgeländes festzustellen. Den Anwohnern entstehen dadurch keine Kosten. Die Untersuchungsergebnisse werden den Brunnenbesitzern vom Fachdienst Umwelt der Kreisverwaltung anschließend mitgeteilt.

Betroffen davon, sind folgende Straßen:
- Hyssenstraße
- Schanzenhof
- Dechenstraße
- Schanzenheide
- Frentroper Straße
- Hagelkreuzstraße
- Frielinghausstraße
- Husmannstraße
- Uechtmannstraße
- Bellmannstraße
- Forststraße

Der Kreis bittet alle von der Hauswurfsendung betroffenen Haushalte, die darin enthaltenen Fragebögen zurückzuschicken, damit auf Basis der dann gewonnenen Ergebnisse über mögliche weitere Maßnahmen entschieden werden kann.

(Mit Material des Kreis Recklinghausen)

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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