Nicht alle Medikamente und Lebensmittel "vertragen" sich: Gladbecker Apotheker warnt vor Wechselwirkungen

Der Gladbecker Apotheker Christoph Witzke warnt vor den Wechselwirkungen, die bei der Einnahme bestimmter Medikamente und gleichzeitigem Verzehr verschiedener Lebensmittel auftreten können. | Foto: Privat
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Gladbeck. Schilddrüsenhormone zum Morgenkaffee? Blutdrucksenker mit Grapefruitsaft einnehmen? Keine gute Ideen. Denn in den genannten Kombinationen wirken die Medikamente schwächer, gar nicht oder bringen Menschen sogar in Gefahr.

“Grundsätzlich kann die Wirkung eines Medikaments durch Wechselwirkungen mit Lebensmitteln verringern, die Nebenwirkungen verstärkt werden oder es kommt zu Unverträglichkeiten“ warnt daher auch der Gladbecker Apotheker Christoph Witzke “Schilddrüsenhormone etwa sollte man 30 Minuten vor dem Frühstück einnehmen, weil sie durch Calcium aus Milch oder Joghurt nicht wirken können.“ Bei neu verordneten Medikamenten deshalb immer die Packungsbeilage lesen oder noch besser den Apotheker fragen. Tabletten sollte man immer mit einem großen Glas Leitungswasser einnehmen, rät Witzke.

Milch

Milch zum Beispiel löst gemeinsam mit verschiedenen verschiedenen Antibiotika und Medikamenten gegen Knochenschwund Wechselwirkungen aus. Denn das Calcium aus der Milch bildet mit den Medikamenten schwerlösliche Verbindungen, weshalb die Medikamente nicht oder zu schwach wirken. Daher, so der Tipp von Witzke, sollten zwischen der Einnahme der Medizin und dem Trinken von Milch eine zweistündige Pause liegen.

Grapefruchtsäfte

Auch beim Trinken von Grapefruchtsäften (aber auch Pomelos) gibt es Wechselwirkungen. Dies gilt für verschiedenen Medikamenten gegen zu hohe Blutfettwerte (Cholesterinsenker) und verschiedene Blutdrucksenker. Hier sind es die Grapefrucht-Inhaltsstoffe, die den Abbau und den Transport der Medikamente im Körper verändern. Entsprechen fällt die Wirkung der Medikamente schwächer oder auch stärker aus. Daher sollte auf das Trinken der genannten Säfte ganz verzichtet werden.

Grünes Gemüse - besonders Kohl

Vorsicht ist auch beim Essen von grünem Gemüse, besonders Kohlarten, angesagt. Dies gilt für Menschen, die Medikamente zu sich nehmen, die die Blutgerinnung hemmen, vor allem Marcumar. Denn das in grünem Blattgemüse, ganz besonders aber in grünen Kohlarten (Grünkohl, Brokkoli) enthaltene Vitamin K fördert Gerinnungsfaktoren und wirkt somit der Wirkung des Gerinnunghemmers entgegen. Christoph Witzke: "Ganz auf diese Gemüse zu verzichten braucht man nicht, man sollte sich aber auf kleine Mengen beschränken, am besten über den Tag verteilt."

Lakritz

Und siehe da, Lakritz ist bekannt für das Auftreten von Wechselwirkungen mit verschiedenen blutdrucksenkenden Medikamenten. Denn Lakritz enthält Süßholzwurzelextrakt, was wiederum zu einem erhöhten Blutdruck führte. Mit der Folge, dass blutdrucksenkende Medikamente deshalb schwächer wirken können, der Blutdruck nicht ausreichend stark gesenkt wird. Also bei Bluthochdruck oder auch Herzinsuffizienz am besten auf Lakritz verzichten.

Alkohol

Und Alkohol steht für erzeugt Wechselwirkungen mit verschiedensten Medikamenten, zum Beispiel Schlafmitteln, Psychopharmaka, Antidepressiva sowie verschiedenen Antibiotika. Denn Alkohol kann die Nebenwirkungen dieser Medikamente stark verstärken, manche dieser Medikamente hemmen den Alkoholabbau im Körper, der Alkohol wirkt dadurch deutlich stärker. Daher der Tipp: In der Apotheke nachfragen, ob man während der Medikamententherapie auf Alkohol verzichten sollte.

"Wer sich nicht sicher ist, wie er seine Medikamente einnehmen soll oder sonstige Fragen zu seiner Medikation hat sollte sich in seiner Stammapotheke einfach erkundigen. Die Arzneimittelfachleute in der Apotheke nehmen sich jederzeit Zeit für Ihre Fragen," versichert Christoph Witzke abschließend. Der Gladbecker Apotheker Christoph Witzke warnt vor den Wechselwirkungen, die bei der Einnahme bestimmter Medikamente und gleichzeitigem Verzehr verschiedener Lebensmittel auftreten können. Foto: Privat

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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