Männer meiden Vorsorgeuntersuchungen

Zu wenig Männer nutzen die Chance der Früherkennung. | Foto: AOK
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Viele Männer gehen erst zum Arzt, wenn sie wirklich krank sind. Vorsorge ist für sie tabu. So war im vergangenen Jahr im Kreis Recklinghausen, Bottrop und in Gelsenkirchen nur etwa jeder fünfte Mann über 45 Jahren (21,5%) bei der Krebs-Früherkennung.

Bei den Frauen hingegen lag der Anteil deutlich höher. Hier nutzen immerhin 39,5 Prozent die Früherkennungsuntersuchung ab dem Alter von 20 Jahren. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NORDWEST. “Je früher Krebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Daher appellieren wir an alle Männer, es den Frauen gleich zu tun und die kostenfreien Früherkennungs-untersuchungen zu nutzen”, sagt AOK-Pressesprecher Tim Weiß.

Die Zahlen sind alarmierend: Nach Aussagen des Krebsregisters NRW wurden in Westfalen-Lippe im Jahr 2009 fast 47.000 Neuerkrankungen und 23.000 Todesfälle erfasst, dabei entfielen auf den Kreis Recklinghausen 1.928 Todesfälle. Mediziner und gesetzliche Krankenkassen weisen immer wieder darauf hin, dass Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung Leben retten können. Doch Männer bleiben Vorsorgemuffel.

Finanzielle Gründe für das geringe Interesse an der Krebsvorsorge scheiden allerdings aus. “Die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen werden von den Krankenkassen bezahlt. Es fällt für den Versicherten auch keine Praxisgebühr an”, so Weiß.

Männer haben ab dem Alter von 45 Jahren einmal im Jahr Anspruch auf Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen. Ab 50 Jahren erfolgt einmal jährlich ein Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl. Im Alter von 55 Jahren besteht dann die Wahlmöglichkeit: Entweder können – im Abstand von mindestens zehn Jahren – zwei Koloskopien durchgeführt werden, oder alle zwei Jahre ein weiterer Schnelltest.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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