Kinder wünschen sich „MEHR Männer für Kitas“
„Mit Männern kann man besser Fußball spielen, auf Bäume klettern und toben.“ Kita-Kids haben klare Vorstellungen davon, was sie alles mit männlichen Erziehern unternehmen könnten. Nur kennen die Wenigsten einen.
Im Projekt „kids at work - Mehr Männer in Kitas“ dekorierten Kinder des AWO Familienzentrums Marienstraße in Brauck nun das Schaufenster des kommunalen Bildungsbüros, das im Rahmen der Bundesinitative „Lernen vor Ort“ eingerichtet wurde.
Der AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen und die rebeq GmbH möchten mehr männliche Jugendliche für den Beruf des Erziehers begeistern. Daher wird in den folgenden Wochen eine Präsentation des ESF-Modellprogramms „MEHR Männer in Kitas“ in dem Schaufenster zu sehen sein.
Die Kinder wurden befragt, was sich in ihrer Kita ändern würde, wenn sich auch Männer um sie kümmern würden.
Ideen, wie die des 5-jährigen Emre „Ein Erzieher würde mir eine Garage für mein Auto bauen“, schmücken das Schaufenster des Bildungsbüros in der Goethestraße 50 und sollen interessierte junge Männer dazu anregen, „sich Gedanken darüber zu machen, dass es Alternativen zu handwerklichen und industriellen Berufen gibt,“ so Frank Althaus, Sozialarbeiter, rebeq GmbH. Männer im Erzieherberuf sind mit 3 Prozent in Nordrhein-Westfalen stark unterrepräsentiert. Der Bundesdurchschnitt liegt mit knapp 4 Prozent zwar leicht höher, allerdings gehören auch Praktikanten und FSJ-ler (Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres) dazu.
Das vom Europäischen Sozialfonds und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Programm „MEHR Männer in Kitas“ soll mittel- und langfristig dazu beitragen, das EU-Ziel von männlichen Fachkräften in Kitas in Höhe von 20 Prozent zu erreichen.
„Wir verzeichnen zwar seit einigen Jahren eine steigende Tendenz,“ erklärt Katharina Klein, Projektleitung „kids at work“, AWO. „Doch dauert es wohl noch Jahrzehnte bis man dort angekommen ist.“ Aus diesem Grund möchte die Initiative unter anderem Anreize schaffen, das Interesse von Jungen und Männern am Erzieherberuf wecken und dessen Image verbessern sowie die Ausbildungsmöglichkeiten zum Quereinstieg vereinfachen. Das Bundesprogramm läuft derzeit in 13 Ländern und wird mit insgesamt 13 Millionen gefördert.
„Auch die Kinder wünschen sich männliche Erzieher,“ weiß Barbara Richterlich, Leitung AWO Familienzentrum Marienstraße. „Sie haben ein Gespür dafür, das Männer andere Ideen und Impulse mitbringen, durch die sie lernen können.“
Im Schaufenster des Bildungsbüros werden im ständigen Wechsel verschiedene Bildungsaspekte präsentiert. „Wir sind stolz, diese ganz besonders schöne Aktion zeigen zu können, die hoffentlich auf große Resonanz stoßen wird,“ freut sich Nadine Müller, Bildungsberaterin.
Neugierige (junge) Männer, die Interesse an einem Praktikum, an einem Freiwilligen Sozialen Jahr oder eine Frage haben, wenden sich an Katharina Klein, Tel. 02366/109138, schauen im Internet auf www.awo-kidsatwork.de oder besuchen ganz einfach das Gladbecker Bildungsbüro in der Goethestraße 50, Tel. 3188456.
Autor:Christian Gensheimer aus Essen-Nord |
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