Frühe Hilfen: "Baby-Kleinkind-Sprechstunde" der Caritas unterstützt belastete Eltern

Möchten überforderten Eltern Hilfestellungen bieten und das Angebot zur Sprechstunde in Gladbeck noch bekannter machen: (v. l.) Brigitte Kleine Harmeyer, Caritas, Abteilung Kinder, Jugend und Familie. Rainer Knubben, Vorsitzender Caritas Gladbeck, Dorothea Murrenhoff, „Frühe Hilfen“ Caritas, Wolfgang Schäfer, Amt für Jugend und Familie, Rainer Weichelt, Erster Beigeordneter und Agnes Stappert, Leiterin Amt für Jugend und Familie.
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  • Möchten überforderten Eltern Hilfestellungen bieten und das Angebot zur Sprechstunde in Gladbeck noch bekannter machen: (v. l.) Brigitte Kleine Harmeyer, Caritas, Abteilung Kinder, Jugend und Familie. Rainer Knubben, Vorsitzender Caritas Gladbeck, Dorothea Murrenhoff, „Frühe Hilfen“ Caritas, Wolfgang Schäfer, Amt für Jugend und Familie, Rainer Weichelt, Erster Beigeordneter und Agnes Stappert, Leiterin Amt für Jugend und Familie.
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Zahllose schlaflose Nächte, übermüdete Eltern und ein scheinbar unzufriedener, ständig schreiender Säugling, der überdies noch trotzig das Essen verweigert. All dies sind schwierige Voraussetzungen für den Start in einen neuen Lebensabschnitt nach der Geburt eines Kindes. Frischgebackene Eltern, die mit Unverständnis und gereitzt auf das Verhalten ihres Babys reagieren, finden sich schnell in einem Teufelskreis wieder.

Wenn die anfänglich große Freude über den Familiennachwuchs einem beschwerlichen Alltag gewichen ist, kommen Mama und Papa schnell an die Grenzen der Belastbarkeit, sie fühlen sich überfordert und benötigen professionelle Unterstützung.

Diese erhalten Gladbecker Eltern von der „Baby-Kleinkind-Sprechstunde“, einem kostenlosen Angebot der Caritas im Rahmen des Netzwerks „Frühe Hilfen“ der Stadt Gladbeck. „Überforderte Familien sollen möglichst früh Hilfe erfahren und nicht auf sich allein gestellt zurückgelassen werden. Das Wichtigste für junge Familien ist eine gute, solide Basis,“ formuliert Agnes Stappert, Leiterin Amt für Jugend und Familie, das erklärte partnerschaftliche Ziel des Netzwerks. In der Sprechstunde beraten und unterstützen erfahrene Miarbeiterinnen der „Frühen Hilfe“ belastete Familien mit schwierigen Säuglingen und Kleinkindern bis 3 Jahre.

Bestehende Kompetenzen stärken

„Mütter und Väter, die mit ihrem Säugling früh überfordert sind, laufen Gefahr, keine vernünftige Bindung zu ihrem Kind aufzubauen,“ weiß Brigitte Kleine Harmeyer, Caritas, Abteilung Kinder, Jugend und Familie. Spätere Verhaltensstörungen beim Kind und sogar Krankheiten können die Folge sein.
Damit es nicht soweit kommt und ein richtiger Draht zum neuen Familienmitglied entsteht, sollen bestehende Kompetenzen gestärkt werden. „Darum beobachten wir zunächst die Interaktion zwischen Kind und Eltern. Oft ist es nämlich so, dass Eltern Probleme haben, ihr Baby zu verstehen und seine Bedürfnisse nicht erkennen. Hier bieten wir Ratschläge. Und wo die Intuition aufhört, geben wir Anleitung.“
Dabei können auch Videomitschnitte helfen: gemeinsames Spiel und Unterhaltungen mit dem Kind werden gefilmt, so dass Vater und Mutter später am Monitor ihr Verhalten aus einer anderen Perspektive beobachten und reflektieren können.

Der Blick in das soziale Umfeld kann bei einem häuslichen Besuch helfen, zu verstehen, welchen Reizen besonders unruhige Kinder ausgesetzt sind. Manchmal reagieren Kleinkinder empfindlich auf einen hektischen Alltag oder flackernde Fernsehbilder. „Wir schauen dann, was im Einzelfall benötigt wird und suchen mit den Eltern gemeinsam nach individuellen Lösungen,“ so Dorothea Murrenhoff, „Frühe Hilfen“ Caritas.

"Jeder kann in solch eine Situation geraten"

Seit dem Start vor fünf Jahren wurden bislang jährlich knapp 15 Familien betreut, die allesamt über das Netzwerk vermittelt wurden. „Es gibt allerdings noch Kapazitäten. Daher ist es uns ein Anliegen, das Angebot noch bekannter zu machen,“ so Rainer Knubben, Vorsitzender Caritas Gladbeck. Der erste Schritt, sich einzugestehen, Hilfe zu brauchen und nach ihr zu fragen, sei für die Eltern oft schwierig. „Niemand gesteht sich gerne ein, dass er mit seinem Kind überfordert ist. Und doch kann jeder, ganz unabhängig vom Bildungsstand, in solch eine Situation geraten.“ Wenn die erste Hürde ein Mal geschafft ist, werde die Hilfe gerne von allen Eltern angenommen.

Unkompliziert und ohne Antragsverfahren können sich interessierte Eltern an die Baby-Kleinkind-Sprechstunde der Caritas wenden.
Brigitte Kleine Harmeyer und Dorothea Murrenhoff sind unter Tel. 02043/ 2949-30 zu erreichen.
Das Angebot wird durch das Bundesfamilienministerium gefördert und mit Bundes- sowie Haushaltsmitteln entsprechend finanziert.

Mehr "Frühe Hilfe":
Ein weiteres kostenloses Angebot ist die „Eltern-Kleinkind-Gruppe“, die sich an Familien mit Kindern bis zu 2 Jahren richtet und Eltern Gelegenheit bietet, die Fähigkeiten ihrer Kinder zu entdecken.
Neben dem Kontakt zu anderen Familien können sie sich mit Fachleuten austauschen. Die Gruppe trifft sich jeweils am 1. und 3. Freitag im Monat in den Räumen der Frühförderstelle, Wiesenstraße 28. Kontakt unter Tel. 294930, Dorothea Murrenhoff.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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