Fotografierverbot ? Nein und Miteinander geht anders
Gladbeck: Hochstr. während Gladbeck Total | Im derzeit bebauten Teil der Hochstr., wobei der aktuelle Bodenaufriss durch Absperrzäune abgetrennt ist, kamen mir halbierte Schaufensterpuppen ohne Oberkörper, aber mit Hosen bekleidet, als Schnappschuss im Rahmen meiner Bilderstrecke für den Stadtspiegel Gladbeck am Total-Sonntag lustig vor, die auf den Bauzäunen aufgesetzt waren und lichtete sie ab.
Wenige Sekunden später kommt ein Händler auf mich zu mit der Frage, was ich dort mache. Man muss wissen, wenn ich einen prof. Fotoapparat in der Hand halte und derartige Fragen auf mich eindringen, hat man innerlich eh schon den Kaffee auf und muss sich zusammenreißen, also äußerlich freundlich bleiben.
"Ich mache Fotos", antworte ich aufschlussreich.
"Sie dürfen hier nicht fotografieren, das wäre verboten" sagt der Händler und vehement bleibt er seinem Standpunkt treu: Ich möge sofort damit aufhören, ich hätte kein Recht dazu und außerdem will er nicht, dass die Konkurrenz sehen könne, was er dort ausstellt.
Natürlich versuchte ich dem Händler zu erklären, woher die Millionen Bilder in den Zeitungen aus aller Welt herkommen, versuche also, ihm im Ansatz zu vermitteln, dass auf öffentlichen Wegen im Zuge der Pressefreiheit keine Beschränkung besteht, will man Baustellen-Absperrzäune, wie sie derzeit bei uns in der City stehen, fotografieren, die mit Hosen bekleideten halbierten Schaufensterpuppen dekoriert wurden.
Ich erkläre ihm ebenfalls, für welches Blatt ich arbeite und nach 56 Jahren Fotografie garantiert weiß, wie man sich in der Öffentlichkeit verhalten muss.
Alles zureden brachte keinen erkennbaren Erfolg, die Einsicht, dass ich letztendlich soviel Fotos vom dekorierten Absperrzaun mache, wie ich möchte, brachte ebenfalls keine Frucht.
Nur soviel sei abschließend erwähnt:
MITEINANDER geht garantiert anders in unserer Stadtgesellschaft.
Foto: Kariger
Autor:Wolle Gladbeck aus Gladbeck |
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