Ein Dach für den Marktplatz
„Ein Stück Stadtgeschichte erhalten und die offene Flanke des Marktes schließen.“ Quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen möchte der Gladbecker Manfred Schlüter und hat auch gleich die passende Idee parat:
„An der Steinstraße steht noch ein kleines altes Fachwerkhaus. Es war das erste Arbeiterhaus der abgebrochenen Zeche Graf Moltke und soll auch bald abgerissen werden,“ so Schlüter.
So ginge wieder ein Stück Geschichte aus dem Stadtbild verloren. In den letzten Jahren sei genug durch Abbruch verschwunden, doch derartige Strukturen prägten auch den Charakter einer Stadt. „Aber es besteht noch eine Chance. Der Markt hat an seiner offenen Flanke, zur Horster Straße, genügend Platz für das kleine Gebäude und würde dort ein Schutzdach und einen erwünschten Raumabschluss erhalten.“
Durch Ausfachen der Mauern würde die notwendige Transparenz und durch das Dach eine kleine Markthalle ermöglicht. „Solch ein Schutzdach würde den langweiligen Platz atmosphärisch bereichern und auch Platz für Kunst, Aktionen, kleine Stände und mehr bieten,“ so der pensionierte Ingenieur. „Und wäre überdies auch ein prima Schutzdach bei Regen.“
So etwas gäbe es in Frankreich in vielen Orten (siehe Bildergalerie).
Dabei könnte auch eine Giebelseite geschlossen bleiben und für Kulturinformationen genutzt werden.
Die Umsetzungsaktion könnte zudem unter hoher Bürgerbeteiligung auch als soziales Projekt mit Jugendlichen - ähnlich wie beim Kotten Nie - erfolgen, so die Theorie.
„Atmosphäre würde es auf jeden Fall schaffen. Ganz im Gegensatz zu dem mickrigen Toilettenhäuschen. Man muss nur rechtzeitig an den Besitzer herantreten, der schon Möglichkeiten signalisiert hat.“
Leider sei es in Gladbeck sehr schwierig, für ungewöhnliche Ideen kompetente Ansprechpartner zu finden.
Hier fehle eine kreative Gesprächsrunde, die bereit wäre, auch mal alternative Ideen weiterzuentwickeln. „Und, liebe Gladbecker, bitte etwas mehr Mut,“ fordert Manfred Schlüter die Bevölkerung auf.
Autor:Christian Gensheimer aus Essen-Nord |
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