„Da kann ich ja auch eine Müslischale nehmen“

Auf dem Braucker Friedhof leuchtet es zur Zeit an vielen teilanonymen Gräbern Gelb und Orange: Aufkleber vom Zentralen Betriebshof, mit der Nachricht: Schale zu groß. „Da kann ich ja auch eine Müslischale nehmen“, ist STADTSPIEGEL-Leserin Susanne Rasch empört.

Grund der Empörung ist die neue Friedhofssatzung der Stadt Gladbeck vom Ende letzten Jahres, die für Schalen eine Größe von 25 Zentimetern vorschreibt,.
Und damit die Schalengröße um sieben Zentimeter verringert hat. „Gerade drei Primeln kann ich darin pflanzen“, so Susanne Rasch, „und das ist doch sehr wenig.“
Das kann Bernhard Schregel, Fachbereichsleiter Grün beim ZBG, so nicht ganz nachvollziehen. „Hintergrund ist, dass der ZBG die Grünpflege dieser Bestattungsfelder übernimmt, das sind mehrere tausend in Gladbeck.“

Und so auch mehrmals im Jahr auf allen städtischen Friedhofsflächen die Gräber freiräumen muss, damit die Maschinen den Bodendecker sachgerecht schneiden können. „Wenn sie das an einem Tag mehrere hundert Mal gemacht haben, dann merken sie den Unterschied. Denn je geringer die Größe der Schale, desto weniger Gewicht.“ Diese Arbeitserleichterung sei für die Mitarbeiter, die die Flächenpflege betreiben, sehr sinnvoll, bittet Schregel um Verständnis.

Zudem gebe es ja auch die Möglichkeit, ein Einzelgrab zu mieten. „Da sind die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten natürlich größer.“ Zwei Wochen haben die Angehörigen nun Zeit, die größeren Schalen durch kleinere Modelle zu ersetzen.