Städtischer Krisenstab befürchtet weiteren Anstieg der Fallzahlen
Corona-Entwicklung in Gladbeck sorgt für Sorgesfalten
Sorgesfalten bei den Verantwortlichen: Vor dem Hintergrund der schnell steigenden Corona-Infektionszahlen tagte am Donnerstag der städtische Krisenstab, um über das weitere Vorgehen in Gladbeck während der Corona-Pandemie zu beraten.
Denn die Zahl der Neuinfektionen ist in den letzten sieben Tagen sehr besorgniserregend um 32 auf insgesamt 44 gestiegen, wodurch in Gladbeck aktuell die Obergrenze von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner fast erreicht wird! Rein formal hat dies für eine kreisangehörige Stadt zwar zunächst keine Auswirkungen, da der Grenzwert auf den gesamten Kreis Recklinghausen bezogen wird. In den letzten sieben Tagen gab es in allen zehn Kreisstädten lediglich 110 Neuinfektionen, womit die Grenzwerte für den Kreis insgesamt deutlich unterschritten werden!
„Wir haben uns die Zahlen vor Ort dennoch sehr genau angesehen und stehen dazu auch im Kontakt zum Kreis“, erklärt Bürgermeister Ulrich Roland, „weil uns diese Zahlen doch sehr beunruhigen.“
Anders als in Hamm, wo das erhöhte Infektionsgeschehen auf eine größere private Feier zurückzuführen ist, kann in Gladbeck keine klare Ursache ausgemacht werden. „Die Fälle verteilen sich auf das gesamte Stadtgebiet und sind im Rahmen der Kontaktnachverfolgung nicht auf einige wenige zentrale Ereignisse zurückzuführen“, betont Ulrich Roland. In enger Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt wird daher weiter auf die gängigen Maßnahmen der schnellen Kontaktverfolgung, Quarantäne und Testungen gesetzt.
Mit Blick auf die derzeitige Entwicklung in der Emscher-Lippe-Region fürchtet die Stadt Gladbeck aber sehr wohl einen weiteren Anstieg der Zahlen. „Ich appelliere erneut an alle Gladbeckerinnen und Gladbecker, sich diszipliniert an die Corona-Regeln zu halten und nicht nachlässig zu werden! Hygienemaßnahmen, wie Hände waschen, Abstand halten und Maske tragen, schützen unsere eigene und die Gesundheit unserer Mitmenschen“, so der Bürgermeister. Er empfiehlt daher den Gladbecker weiterführenden Schulen, die Maskenpflicht im Unterricht freiwillig wieder einzuführen: „Wir kennen gute Beispiele, bei denen sich aufgrund einer Maskenpflicht im Unterricht niemand bei einem infizierten Mitschüler angesteckt hat.“ Außerdem sollte möglichst auf größere Familienfeiern verzichtet werden!
Sollten die Zahlen wie erwartet weiter ansteigen, könnten weitergehende Maßnahmen in Gladbeck in enger Abstimmung mit dem Kreis und der Bezirksregierung erfolgen. Dazu könnten zum Beispiel eine Maskenpflicht in der Innenstadt, ein Verbot größerer Menschenansammlungen in der Öffentlichkeit, weitere Einschränkungen bei Familienfeiern oder eine Maskenpflicht im Unterricht gehören.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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