Wird der umstrittene Ausbau der B 224 zum "Ganovenstück"?
Gladbeck. Die Diskussion um das Thema „Ausbau der B 224 zur Autobahn A 52“ hat neue Nahrung erhalten: LINKE-Ratsherr Franz Kruse verweist auf einen Text, der vor wenigen Tagen in der „WELT“ erschienen ist.
Der Artikel „Das St.-Florians-Prinzip bei Gladbecks Autobahn“ stammt aus der Feder des Ex-Gladbeckers Stefan Laurin, der vor Jahren Mitglied der Gladbecker GRÜNEN war. Für Laurin vermittelt das aktuelle Verhalten des nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Michael Groschek keineswegs den Eindruck, dass der heftig umstrittene Ausbau der B 224 für die Landesregierung „abgehakt" ist.
Durch den Inhalt des Artikels sieht sich Franz Kruse in seiner Annahme bestätigt, dass sich Minister Groschek offenbar nicht an die Worte seines Amtsvorgängers Voigtberger, der bei einem entsprechenden Ausgang des Ratsbürgerentscheides ein Ende der Planungen für den Ausbau der B 224 zugesichert hatte, gebunden fühle. „Damit bestätigt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit, was ich vor 11 Monaten vorausgesagt hatte: Auch die Zusage eines Autobahntunnels für Gladbeck im Falle einer Bürgerzustimmung zum Autobahnbau wäre wohl nie eingehalten worden,“ schreibt Franz Kruse in einer Mitteilung an den STADTSPIEGEL. „Wenn die Landesregierung die Zusagen für die Nein-Entscheidung nicht einhält, hätte sie auch die Zusagen für die Ja-Entscheidung nicht eingehalten.“
Nicht ohne Grund habe es vor dem Ratsbürgerentscheid keine schriftliche Vereinbarungen gegeben, führt Kruse weiter aus. So habe es auch gar keine konkrete Tunnelplanungen des Landes gegeben. Vielmehr sehe es für ihn jetzt so aus, als habe man Gladbeck unter Vortäuschung falscher Tatsachen ein „Ja“ zum Autobahnbau abringen willen und das entstandene „Nein“ gelte eben nicht. Das „Ja“ hätte, so glaubt Kruse, lediglich die schnellstmögliche Umsetzung der schon vorliegenden Entwurfspläne (Autobahnkreuz und A 52 in Bottrop) zur Folge gehabt, der Autobahntunnel zum Schutz der Gladbecker Innenstadt wäre wohl nie gekommen. „Für mich ein Ganovenstück, was unsere Landesregierung da, Gott sei Dank vergeblich, versucht hat,“ schreibt Kruse.
Bauchweh bereitet Kruseauch die Aussage „Nun muss der Stadtrat entscheiden“ von SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Damit werde das Ergebnis des Ratsbürgerentscheids in Frage gestellt. „War das wirkich nur ein Versehen?“ fragt Kruse.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
18 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.