Vorsichtiger Optimismus bei Bürgermeisterin Weist
Weihnachts- und Neujahrsgrüße aus dem Gladbecker Rathaus

 Bürgermeisterin Bettina Weist zeigt sich optimistisch: "Wenn wir zusammenhalten, dann werden wir auch diese Krise meistern." | Foto: Stadt Gladbeck
  • Bürgermeisterin Bettina Weist zeigt sich optimistisch: "Wenn wir zusammenhalten, dann werden wir auch diese Krise meistern."
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Von Bürgermeisterin Bettina Weist

"Liebe Gladbeckerinnen und Gladbecker,

2021 – ein Jahr voller Herausforderungen und Unwägbarkeiten, aber auch eines mit vielen schönen Erlebnissen und tollen Menschen - mein erstes Jahr als Bürgermeisterin! Vieles, was ich bereits im Wahlkampf angekündigt hatte, konnte ich gemeinsam mit einer motivierten Stadtverwaltung auf den Weg bringen und umsetzen.

Ein besonderer Kraftakt war die Verabschiedung unseres städtischen Haushaltes Mitte Dezember. Erneut konnten wir den Haushalt ausgleichen, können sogar mit einem leichten Plus von rund 461.000 Euro abschließen. So bleiben wir handlungsfähig, können in die Zukunft unserer Stadt investieren. Mein besonderer Dank gilt der Mehrheit des Rates, die diesen Weg mitgeht und dem Haushalt ihr Vertrauen ausgesprochen hat.

Zehn Jahre Stärkungspakt liegen hinter uns. Wir haben in dieser Zeit 150 Millionen Euro eingespart, Personal abgebaut, an jeder Ecke geknapst und gespart. Jetzt wollen wir mit dem Haushaltssicherungskonzept einen anderen Weg gehen. In insgesamt 13 Themenfeldern werden wir uns zukunftsfähig aufstellen, unsere Verwaltung modernisieren, aber auch unsere finanzielle Handlungsfähigkeit sichern. Wir wollen die gesetzlich verankerte Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen umsetzen und Chancengerechtigkeit schaffen.

Auch andere Dinge waren mir in meinem ersten Jahr im Amt wichtig: In Sachen Klimaschutz und Mobilität ist einiges auf den Weg gebracht worden. Das Programm „Gladbeck goes green“ setzt Maßstäbe im Klimaschutz, nach und nach wollen wir mehr Straßen zu Fahrradstraßen machen, den Radverkehr in unserer Stadt attraktiver machen, uns interkommunal vernetzen, Vorreiter für eine nachhaltige Mobilität werden.

Ein besonderes Augenmerk haben wir in diesem Jahr auch auf die Schulen gelegt. Als frühere Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung ist mir dies immer noch eine Herzenssache. Ich habe mich sehr gefreut, im März das neue Heisenberg Gymnasium, dessen Bau ich jahrelang begleitet habe, einweihen zu können.

Auch in Sachen Digitalisierung setzen wir weiter auf Tempo, besonders in Corona-Krisenzeiten. Rund 3,7 Millionen Euro sollen in interaktive Tafeln investiert werden. Das Sofortausstattungsprogramm mit einer Förderhöhe des Landes von einer Million Euro ist fast komplett ausgeschöpft, Lehrerende und Schülerschaft sind mit gut 2.000 mobilen Endgeräten versorgt. Dazu kommt das eigene Programm „Digitales Lernen von Anfang an“: Rund 1,2 Millionen Euro werden investiert, damit alle Grundschülerinnen und Grundschüler mit mobilen Endgeräten versorgt sind. Verbessert wird auch die Luftqualität an den Schulen. In einem ersten Schritt werden alle ersten Klassen mit mobilen Luftfilteranlagen ausgestattet, die ersten Geräte sollen Anfang 2022 eintreffen. Ab dem Schuljahr 2022/2023 werden diese dann in einem rollierenden Ausbauprogramm in die zweiten Klassen weitergegeben. Zusätzlich werden fest installierte Zu- und Abluftanlagen eingebaut, die auch den veränderten klimatischen Bedingungen Rechnung tragen.
Ebenfalls erfolgreich: Das neue Streetworkerprogramm, bei dem in Zusammenarbeit mit den Freien Trägern Streetworker in den Stadtteilen unterwegs sind. Zusätzlich wird es im kommenden Jahr auch eine neue Stelle beim Amt für Jugend und Familie für Streetwork geben.

Bei der Problemimmobilie Steinstraße 72 haben wir einen Runden Tisch mit Nachbarschaft, Bewohnern und Verwaltung ins Leben gerufen. Regelmäßig wird hier über die vielen Aktivitäten zur Verbesserung der Situation berichtet, ein neuer Problemimmobilienkoordinator ist aktiv und kümmert sich auch um weitere schwierige Immobilien.

Über allem schwebt natürlich weiterhin die Corona-Krise, die auch wirtschaftliche Verwerfungen hinterlässt. Deshalb haben wir auch die Wirtschaft gestärkt. Wir haben den Runden Tisch ‚Zukunft der Innenstadt‘ installiert, die Außengastronomie erweitert und die Gebühren erlassen, betreiben durch ein Förderprogramm ein effektives Leerstandsmanagement. Mit „Aufbruch“ hat am 6. Juli die erste Start-up-Messe für Gründerinnen und Gründer im Innovationszentrum Wiesenbusch stattgefunden, eine Fortsetzung ist für 2022 geplant. Mit einheitlichen 2G-Bändchen erleichtern die Werbegemeinschaft Gladbeck und die städtische Wirtschaftsförderung Kundinnen und Kunden, Händlerinnen und Händlern sowie Gastronominnen und Gastronomen beim Einkaufsbummel in der Gladbecker Innenstadt den Umgang mit der 2G-Regelung (geimpft und genesen). Die Situation der Gladbecker Wochenmärkte erfordert ebenfalls unser Handeln. Dazu haben wir eine Arbeitsgruppe initiiert, die Konzepte für eine Neuausrichtung erarbeitet damit die Märkte zukunftsfähig bleiben und künftig auch ein breiteres Publikum ansprechen.

Die Corona-Krise hat in Gladbeck mittlerweile mehr als 160 Menschenleben gefordert. Wir trauern um jedes von ihnen, sind in Gedanken bei den Familien und Freunden der Verstorbenen.
Zum Schutz aller Gladbeckerinnen und Gladbecker setzen wir weiterhin auf das Thema Impfen. Bei insgesamt sechs mobilen Impfaktionen konnten wir 2.000 Menschen immunisieren, dazu kamen die Aktionen an den weiterführenden Schulen mit etwa 200 geimpften jungen Menschen. Wir haben gemeinsam mit DRK möglich gemacht, dass unsere Seniorinnen und Senioren im Frühjahr zum Impfzentrum Recklinghausen kommen konnten. Und: Wir sind eine von vier Städten des Kreises Recklinghausen, die eine stationäre Impfstelle, betrieben vom DRK, bekommen hat.
Zusätzlich haben wir Impflotsinnen und –lotsen ausgebildet, Corona-Infostände in der Innenstadt und eine großangelegte Impfkampagne betrieben, zuletzt einen Impfgipfel initiiert.

In diesem Zusammenhang möchte ich allen danken, die sich Tag für Tag mit voller Kraft dafür einsetzen, die Krise zu bewältigen: In Arztpraxen und Krankenhäusern, in Pflegeheimen und bei Hilfsorganisationen, in Behörden und Verwaltungen, in Politik und Wissenschaft – sie alle haben Großartiges geleistet.

Aber wir blicken auch auf die Zeit nach der Krise und in die Zukunft: Wir gehen die Themen Digitalisierung und Zukunftsmanagement an, haben für beides engagierte neue Beauftragte, die uns guttun werden.

Wir werden uns mit der Neuplanung der Sporthalle in Rentfort-Nord beschäftigen, auch der Umzug des SV Zweckel ist eine riesige Aufgabe.

Auch das Riesener Gymnasium wird vorrangig behandelt. Weiterhin wichtig: Klimaschutz und Mobilität, Bildungsgerechtigkeit und ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl.
Wichtigste Aufgabe bleibt natürlich im gesundheitlichen, aber auch im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sinn das Krisenmanagement während der Corona-Pandemie.

Wenn wir zusammenhalten, dann werden wir auch diese Krise meistern.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von Herzen alles Gute, gesegnete Weihnachten und ein glückliches und gesundes Jahr 2022!"

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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