Corona-Verordnung beschert Gladbeck die "15-Kilometer-Zone"
Warum gelingt keine einheitliche Regelung?
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Wie oft haben die Ministerpräsidenten schon mit Bundeskanzlerin Merkel getagt, um die neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu besprochen? Immer verbunden mit den Worten, man strebe einheitliche Lösungen an.
Wenn es dann um die Umsetzung der Schutzmaßnahmen geht, ist es aber ganz schnell vorbei mit der Einheit. Nahezu jedes Bundesland kreiert dann wieder seine ganz eigene Corona-Schutzverordnung, jeder Landesfürst bastelt da wohl an seinem ganz speziellen Denkmal.
So wie jetzt Nordrhein-Westfalen. Anders, als eigentlich geplant, dürfen die eigenen Kinder nun doch an den Treffen mit einem anderen Haushalten teilnehmen. Und die 15-Kilometer-Regelung, die doch für so viel Aufregung gesorgt hat, kam in den Vorgaben des Landes erst gar nicht vor.
Jetzt hat die Landesregierung einen "Salto Rückwärts" vollzogen, wobei man aber den kreisfreien Städten und Landkreisen die Verantwortung zuschiebt. Denn von dort muss die entsprechende Anfrage kommen, die dann in Düsseldorf positiv oder halt negativ beschieden wird.
Gladbeck liegt seit Tagen in der Liste der Städte mit den höchsten Inzidenzwerten ganz weit vorn. Mit halbherzigen Maßnahmen wird sich an dieser misslichen Lage so schnell auch nichts ändern, weshalb die Ausrufung der "15-Kilometer-Zone" wohl von den meisten Bürgern der Stadt begrüßt wird. Zumal es ja ganz viele Ausnahmen gibt.
Aber auch Bottrop und Gelsenkirchen haben die 200er-Inzidenzgrenze überschritten, doch die dortigen Verantwortlichen wollen die "15-Kilometer-Zone" nicht ausrufen. Dabei hatte Gladbecks Bürgermeisterin Bettina Weist erst vor wenigen Stunden eindringlich eine städtübergreifende Regelung für die Emscher-Lippe-Region gewünscht.
Die jetzige Regelung ist schlichtweg paradox, denn so können die Menschen aus Gladbecks Nachbarstädten weiterhin ohne Einschränkungen unterwegs sein. Sozusagen als Gesandte aus dem Corona-Hotspot Emscher-Lippe...
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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