Vor allen Geschäftsleute und Dienstleister üben Kritik: Streit um die Zukunft der Friedrichstraße

Gut besucht war die Bürgerversammlung, in deren Rahmen die Umbaupläne für die Friedrichstraße in Stadtmitte im Bereich zwischen Horster- und Goethestraße vorgestellt wurden. | Foto: Braczko
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  • Gut besucht war die Bürgerversammlung, in deren Rahmen die Umbaupläne für die Friedrichstraße in Stadtmitte im Bereich zwischen Horster- und Goethestraße vorgestellt wurden.
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Gladbeck. Wie soll sie in Zukunft aussehen, die Friedrichstraße? Diese Frage stand jetzt im Mittelpunkt der Bürgerversammlung, zu der die Stadt Gladbeck in die Räume des "Stadteilbüro Mitte" an der Ecke Friedrich-/Goethestraße eingeladen hatte.

Denn wenn es nach den von der Stadt Gladbeck vorgelegten Plänen geht, soll die beliebte Parkstraße mit dem Wendehammer eine komplette Neugestaltung erhalten. Umfassende und schon länger geplante Kanalbauarbeiten bieten für die Verwaltung die Chance, die relativ kurze Straße mehr in den Innenstadtbereich einzubinden. Das bedeutet: „Kein Stein bleibt so, wie er vorher lag!“

„Kein Stein bleibt so, wie er vorher lag!“

Der Wendehammer an der Einmündung zur Fußgängerzone (Horster Straße) soll komplett wegfallen, eine bessere Begrünung inklusive einer Außengastronomie soll die Straße deutlich aufwerten. Hinzu kommen noch Sitzbänke und Ruhezonen. Für das Lange-Haus, sehr oft von älteren Bürgern besucht, stehen barrierefreie Zugänge auf der Planungsliste. Auch dem Radverkehr schenken die Planer mehr Aufmerksamkeit.

Klingt erst einmal alles sehr gut, wäre da nicht die Sache mit den Pkw-Parkplätzen. Die bisherige Parksituation listeten die Planer aus dem Rathaus wie folgt auf: Elf Stellplätze plus zwei Behinderten-Plätze auf der Friedrichstraße sowie 21 Parkflächen auf dem Parkplatz hinter dem Lange-Haus. Hinzu kommen die 65 Parkplätze auf dem Marktplatz. Denn „ein Fußweg von 150 Metern ist durchaus zumutbar!“, so die Stadt-Vertreter Und so bleiben nach den vorliegenden Plänen auf der Friedrichstraße gerade noch fünf Auto-Stellplätze (Drei-Minuten-Kurzzeitparkplätze) übrig. Denn der - bisher öffentliche - Parkplatz hinter dem Fritz-Lange-Haus soll nach dem Umbau nur noch Anliegern zur Verfügung stehen.

Täglich fast 2000 Fahrzeugbewegungen

Über die Einfahrten in die Friedrichstraße führten städtische Mitarbeiter eine Zählung durch, demnach gab es 1900 Fahrzeug- und 524 Fahrradbewegungen innerhalb von 24 Stunden. Vor allem Parkplatzsucher fahren demnach gerne in die Straße hinein und blockieren bei der Ausschau oder dem Warten auf einen freien Platz den Verkehrsfluss. Der in der Nähe liegende Marktplatz hat dagegen mit 30 bis 40 Prozent eine nur geringe Park-Auslastung. Bernhard Hoffterheide vom Amt für Planen, Bauen und Umwelt betonte: „Geplant sind nicht weniger Stellplätze, nur eine andere Verteilung!“

Doch mit dieser Ausführung vermochte Hoffterheide die anschließende intensive Diskussion nicht zu verhindern. Bemängelt wurde vor allen der komplette Wegfall der Langzeitparkplätze. „Das reicht nicht in dieser Form“, kritisierte beispielsweise der Vertreter einer Zahnarztpraxis mit Blick auf die fünf Kurzzeitparkplätze. Denn gerade das Haus Friedrichstraße 5 mit seinen Arztpraxen und der Apotheke sei auch nicht selten Ziel von Krankentransportfahren. Auch gaben Anwohner/Anlieger zu bedenken, dass ein Teil des täglichen Autoverkehrs durch Anwohner der Straße "Schenkendiek" verursacht werde, die ja schließlich zu ihren Stellplätzen beziehungsweise Garagen gelangen müssten.

Den Ausführungen der Verwaltungs-Vertreter war allerdings deutlich anzumerken, dass die Planungen im Rathaus bereits durchaus sehr konkrete Züge angenommen haben. Bis auf der Friedrichstraße aber die ersten Bauarbeiten stattfinden werden, wird es noch ein wenig dauern, denn zunächst steht die komplette Fertigstellung der Horster Straße im Innenstadtbereich bis zum Marktplatz auf dem Programm, der Ausbau der Friedrichstraße beginnt nicht vor 2018.

Baubeginn frühestens im Jahr 2018

So konnte seitens der Planer auch nicht die Frage beantwortet werden, wie denn die gastronomische Außengastronomie aussehen solle. Diesbezüglich habe es im Rathaus noch keine Anfragen gegeben, lautete die Antwort. Mit Blick auf die aktuelle Situation kommentierte der Fragensteller dies mit den Worten: "Da haben wir ja dann die Auswahl zwischen Cocktail-Bar und arabischer Imbissstube!"

Weit fortgeschritten scheinen die Planungen für den Umbau der Friedrichstraße. Doch die vorgesehene Parkplatz-Neuregelung sorgt vor allen Dingen bei den an der Straße ansässigen Geschäfsleuten für Kritik. Repro: Braczko

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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