UMBAU der INNENSTADT
Ich habe mich entschlossen, nach langem Warten, den Text im Lokalkompass zu veröffentlichen. Dieses auch nach vielen Gesprächen und Zustimmungen. Dort wurde auch die Erfahrung geäußert, daß die lokalen Medien kritische Leserbriefe nicht bringen, oder zur Unkenntnis kürzen.
So ist es nicht verwunderlich, daß der Ortsteil immer langweiliger wird und die Abbestellungen zunehmen.
Gladbeck 11.6.2013
Gedanken zur neuen Planung Innenstadt
Seit den letzten Jahr läuft das "Integrierte Handlungskonzept für eine familienfreundliche Innenstadt".
Dieses basiert auf dem Sozialbericht und soll die dortigen Defizite zu Gunsten der Anwohner beheben. Dazu zählt es auch, die Lebensqualität der betroffenen Bereiche zu heben.
Dazu wurde mit großem Aufwand und Kosten, neben dem dicken Gutachten auch ein Bürgerbüro, mit hochkarätiger Besetzung installiert. Regelmäßige Termine, Öffentlichkeitsarbeit, Pressetermine, Aktionen Gespräche und Präsentationen finden statt.
Dort soll auch der Bürger mit Sorgen, Ideen und Vorschlägen eine Anlaufstelle finden.
Hab ich alles gemacht. Nennt sich ja auch Bürgerbeteiligung.
Darunter verstehe ich auch mehr als,:Malaktionen, Luftballonaufblasen oder Frauen kaffeetrinken. Dafür ist der Kostenaufwand, den wir ja alle tragen, zu hoch.
Es gibt in Gladbeck ein hohes Potential von aktiven und fachkompetenten Bürgern, die sich gerne einbringen. (Es soll blühende Dörfer in der Nachbarschaft geben,wo das sogar klappt.)
Auch ich habe als Innenstadtbewohner dazu ein Bündel von umfangreichen Vorschlägen, mit Plänen, Skizzen, Modellen, Bildmontagen, Beschreibungen, Texten, Entwürfen, Konzepten oder einigen Videoanimationen erstellt. Das auch durchaus mit hohem Material, Kosten, Gesprächs.- und Zeitaufwand.
Doch was nutzt dieses Engagement, wenn eine entsprechende Rückkoppelung mit kompetenten Ansprechpartnern fehlt, sodass der Eindruck entsteht, daß die Bürgerbeteiligung nur Alibifunktion ist.
Die eigentliche Beauftragung für die Planung erfolgte aber, wie immer in den letzten Jahren, durch freihändige Vergabe an ein auswärtiges Büro.
Da stellt sich durchaus die Frage, wer hat hier das Sagen? Unsere Mandatsträger als Vertreter der Bürger, oder eine clevere Verwaltung im Hintergrund?
Warum gibt es keinen Wettbewerb, keine Alternativen. Wieso der einseitige, freihändige Auftrag an ein fernes Büro. Wie wurde das mal wieder eingestielt?
Haben wir so was nicht in der Nähe,(das renommierte Büro Dregger in Kirchhellen)zB.
Dabei ist gerade diesbezüglich festzustellen, daß die letzten Entscheidungen aus dem Rathaus, zu den Maßnahmen: Willi Brand Platz(2 Pflasterflächen nachgeteert, 3.Fläche vor Schwarte ist auch schon kaputt und jetzt kommen die 3.Lampen), die Lambertistraße(mit kaputter Rinne), hatte früher viele Bänke und etliche Radständer und der Marktplatz (die Betonöde sollte der "Historischer Marktplatz"werden), trotz Alibi Bürgerbeteiligung, zwar teure, ober keine glücklichen Entscheidungen waren.
Das ist eindeutig am Haushalt und den Steuererhöhungen abzulesen. Diesbezügliche Leserbriefe oder Gegenvorschläge wurden ignoriert. Dementsprechend sieht die Innenstadt aus!
Bei der 2. Stadtteilkonferenz im Fritz Lange Haus wurden die überarbeiteten Pläne des Bonner Büros, RMP vorgestellt.
Da wurde versucht, mit geballter Verwaltungs.- und Bürokompetenz eine dunkelgraue und langweilige Planung, den Bürgern schmackhaft zu machen.
Ich bewerte die Planung als hart und eckig, grau und ideenlos. So schafft man keine Aufenthaltsatmosphäre. Das wird wieder eine verpasste Chance.
Da sollte man sich doch mal die Gestaltung der Nachbarstädte, oder die Konkurrenz, das Centro Oberhausen, ansehen, wo die Gladbecker gerne hinfahren!.
Das okkupieren der Ringe vom Europaplatz, auf andere Platzsituationen, ist auch keine prickelnde Idee.
Der geplante Mittelstreifen mit seinen quer stehenden Betonblöcken und Hecken schränkt die Nutzung der so schon schmalen Laufzonen, in 3 noch schmalere Streifen, erheblich ein. Die Hecken halten kein Jahr.
Da werden Bäume, nach 20 Jahren aus dem Bestand genommen, nur um Stuhlreihen auf den Mittelstreifen zu setzen. Die Bäume sind stadtklimatisch wichtig!
Damals wurde um jeden Standort gerungen, Bomben gesucht, Leitungen ermittelt und auch verlegt. Jeder Baum erhielt eine aufwändige Unterkonstruktion.
Als ob der Andienungs.- und Sitzbedarf nicht ständig mit den Lokalen wechseln und die meisten Bestuhlungen lokalnahe unter der Kragplatte stehen..
Das Ganze soll dann ein "Bullle watt" sein!
Die groß proklamierten Stadttore( Wäscheklopfstangen) haben sich zu langweiligen Stehlen gemausert, die dann auch noch beleuchtet werden. Für eine der Stehlen wurde meine Idee von meinem Bankmodell gestohlen und man nannte sie "Gladebeke".
Für den anschließenden kritischen Diskussionsansatz blieb leider kaum Zeit, weil alle schnell weg wollten. Das war keine Bürgerbeteiligung!
Trotzdem war deutlich heraus zu hören, daß das graue Pflaster abgelehnt wurde.
Da wurde auf das kaum teurere Klinkerpflaster verwiesen, wie auf dem Körnerplatz.
Alle 10Jahre neuer Beton ist auch nicht billiger.
Von eingereichten Bürgerideen keine Spur. Warum dann die Aufforderung zur Beteiligung?
Warum werden die Bürgervorschläge nicht mal öffentlich, in einer vergleichbaren Veranstaltung, wie im Fritz Lange Haus vorgestellt.?
Der jetzige Belag der Innenstadt zeigt zwar an einigen Stellen die Notwendigkeit für Erneuerung.( die Pflasterung vor Schwarte sieht schlimmer aus) Trotzdem wird es benutzt, um alles neu zu betonieren. Der riesige Fläche ( Grund für Sozial.-u. Zuschußkürzungen, Grundsteuererhöhung, Parkgebühren u.s.w.) Marktplatz, lässt grüßen!
So soll unnötigerweise, die gesamte , intakte Pflasterung des Europaplatzes ausgetauscht und grau gepflastert werden. Das ist Geldverschwendung und könnte an anderer Stelle für höherwertiges Material, Klinker und Naturstein, genutzt werden.
Genauso soll auch der intakte Platz am Kolpingbrunnen neu graut betoniert werden. Jetzt spielen dort immerhin noch Kinder. Auch der Vorplatz Lambertikirche soll weggebaut glauben. Dafür kommen noch 3Stufen mehr vor das Portal und dafür parkende Autos auf dem Vorplatz.
Wenn man nicht so eine große Betonorgie veranstaltet, hat man mit den verfügbaren Mitten auch das Geld für eine höherwertige Materialwahl, für dauerhafte Steine und anspruchsvollere Ausführung.
Auch das Verschwinden von den restlichen Bewegungs-Kleinspielgeräten wurde bemängelt.
Auf dem Goetheplatz stand mal ein Großspielgerät und die Englische Telefonzelle aus unserer Partnerstadt Enfield, auch schon abgebrochen.
Da kann auch ein neues, überfahrbares Glockenspiel keine Kinderfreundlichkeit mehr bringen.
Die gesamte Veranstaltung war für die wenigen beteiligten Bürger höchst unbefriedigend.
Ärgerlich war auch die offizielle Einladung zur Bank Präsentation. Ich bin zum Willi Brand Platz gegangen. Keiner war da, nur 2 suchende Fotoreporter. Auf dem Weg zum Stadt-Spiegel fand ich auf dem Europaplatz 3 Ütong Steine mit einigen Lättchen drauf, besetzt von einer Gruppe Jugendlicher des Planquadrats. Das sollte die Bank-Präsentation sein?
Wenn nach Durchsetzung der Maßnahme, mit entsprechend langer Bauzeit und weiteren Leerständen, die Kritiker aus den Sträuchern kommen, ist es zu spät.
Selbstverständlich werden diese Zeilen vielen nicht gefallen, aber ich finde das die vorgestellte Planung, für Gladbeck eine Katastrophe wird.
Hier wird eine Chance verpasst, die nicht mehr zu korrigieren ist.
Manfred Schlüter
Dipl.Ing. Freiraumplaner
Autor:Manfred Schlüter aus Gladbeck |
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