Thema "Müll in der Stadt"sorgte für hitzige Diskussion bei der Bürgerversammlung des SPD-Ortsvereins Gladbeck-Mitte

Auch Linda Wagner nahm an der Bürgerversammlung "Müll in der Stadt" des SPD-Ortsvereins Mitte teil. Unser Foto zeigt die städtische Beigeordnete gemeinsam mit ZBG-Werkleiter Heinrich Vollmer (links) und dem Ortsvereinsvorsitzenden Volker Musiol (rechts). Foto: SPD-Mitte
  • Auch Linda Wagner nahm an der Bürgerversammlung "Müll in der Stadt" des SPD-Ortsvereins Mitte teil. Unser Foto zeigt die städtische Beigeordnete gemeinsam mit ZBG-Werkleiter Heinrich Vollmer (links) und dem Ortsvereinsvorsitzenden Volker Musiol (rechts). Foto: SPD-Mitte
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Gladbeck. Das war wohl kaum anders zu erwarten: Ausgesprochen emotional ging es jetzt im "Johannes-Rau-Haus" am Goetheplath zu, wohin der SPD-Ortsverein Gladbeck-Mitte zu seiner jüngsten Bürgerversammlung eingeladen hatten. Und die provokante Frage des Abends lautete "Was ist uns eine saubere Stadt wert?".

Mit der Zusage "Wir fordern nicht, wir handeln" eröffnete der Ortsvereinsvorsitzende Volker Musiol die Versammlung. Und Musiol freute sich sichtlich über das große Interesse der Gladbecker an dem Thema, denn nahezu alle zur Verfügung stehenden Sitzplätze im SPD-Büro waren besetzt.

Ehe die Teilnehmer selbst zu Wort kamen, hatten sie die Gelegenheit die neue städtische Beigeordnete Linda Wagner kennenzulernen. Und Wagner ging in ihrer kurzen Ansprache auch sofort auf das Thema des Abends ein. Ebenfalls als Ansprechpartner standen mit Heinrich Vollmer (Betriebsleiter des ZBG) und Thomas Wedke (Ordnungsamt) zwei weitere Fachleute zur Verfügung.

In ihrem Vortrag ging sie auf einige Grunddaten zu dem Thema ein.
Die vielen, teilweise emotionalen Wortmeldungen zeigten, dass das Thema "Müll in der Stadt" die Stadtgesellschaft beschäftigt. Der Diskussion vorangestellt wurde die Feststellung, dass Gladbeck natürlich eine überwiegend geordnete und saubere Stadt ist, es aber in bestimmten Bereichen immer wieder zu gedankenlosen Verschmutzungen kommt. Wie ist dies aber zu vermeiden?

Bei der Diskussion über das Fehlverhalten einer Minderheit, blieb keine Idee außen vor: Können Patenschaften für häufig vermüllte Flächen übernommen werden? Hat Gladbeck zu viel oder zu wenig öffentlich zugängliche Papierkörbe?

In diesen Beiträgen wurde dabei konstruktiv auf die eigene Verantwortung der Stadtgesellschaft bei der Problematik hingewiesen. Deshalb wurde auch die Erhöhung der Bußgelder ausdrücklich begrüßt.

Neben vielen Beispielen der Eigeninitiative wurden aber auch Wünsche nach mehr Flexibilität seitens des ZBG bei der Reinigung gewünscht. Dreckecken und überfüllte Mülleimer sollten zeitnah gesäubert werden. Nach Aussagen von ZBG-Chef Vollmer gibt es dabei aber oft Probleme mit der Zuständigkeit und den Eigentumsverhältnissen bei den Grundstücken. Darf der ZBG zum Beispiel den Müll, der nicht auf öffentlichen Flächen liegt, beseitigen?

Der Ortsverein regte deshalb aus der Diskussion heraus an, einmal die großen Eigentümer von Grundstücken, wie zum Beispiel Wohnungsbaugesellschaften und die Deutsche Bahn, an einen Tisch zu holen, um gemeinsam eine Regelung für Sauberkeit in der Stadt zu verabreden. "Den Anwohnern ist es nämlich egal, wem, was gehört oder wer zuständig ist. Sie möchten nur, dass der Müll und auch Reste des Sperrmüll, zeitnah entsorgt werden," hat auch Volker Musiol erkannt.

In der lebhaften Diskussion mit vielen Wortmeldungen wurde aber auch klar, dass es zusätzliche Arbeiten, Schichten am Wochenende, in Abendstunden und weitere technische Ausstattung nicht zum Nulltarif geben kann. In einer spontanen Abfrage per Handzeichen, gab es aber auch dazu nur Zustimmung und Verständnis. Also dürften viele Gladbecker höhere Gebühren begrüßen, wenn es im Gegenzug eine "Saubere Stadt" gibt.

"Sauberkeit und Sicherheit sind entscheidende Faktoren, damit sich unsere Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt wohlfühlen," betont Volker Musiol. "Dieses, als Fazit aus dem Abend, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe aller Akteure in dieser Stadt und am Ende war allen klar: Es gibt keine Ideallösung, wohl aber einen Prozess, der mit vereinten Kräften vorangetrieben werden soll."

Vor Ort war es Bürgermeister Ulrich Roland, ver Versprach den begonnenen Prozess steuern zu wollen. Schließlich war es ja auch Bürgermeister Ulrich Roland, der Anfang April die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema "Vermüllung" gelenkt hatte.

Zu den konkreten Maßnahmen, die diskutiert wurden, gehören auch der Einsatz von Müllmeldern beim ZBG sowie die Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes von sechs auf neun Kräfte. Einig war man sich, dass es im Wesentlichen darum geht, das Bewusstsein der Menschen für das Thema Müll zu schärfen. Denn:
„Nur in einem sauberen Umfeld fühlt sich der Mensch wohl und dies wollen wir ausdrücklich in Gladbeck anstreben“, so SPD-Ortsvereinschef Volker Musiol für die SPD-Mitte. Menschen, die keinen Müll achtlos hinterlassen, engagierte Nachbarn, die ihre Straße schmücken und mithelfen sie sauber zu machen und eine Stadtverwaltung, die mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der entsprechenden Technik für Ordnung und Sauberkeit in der Stadt sorgt.

Zum Abschluss der zweieinhalbstündigen Diskussion wurde vereinbart, dass die SPD-Mitte in etwa einem Jahr erneut zu einer Bürgerversammlung zum Thema "Müll in der Stadt" einladen wird. Dann will man ein erstes Fazit ziehen, inwieweit sich die bis dahin entwickelten Gedanken bewährt haben.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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